Der Schweizer René Egli gehört wie die Stuttgarter Gustav Schütte, Rul Bückle und Manfred Heneken zu den absoluten Tourismuspionieren von Fuerteventura. René Egli entdeckte die erstklassigen Windbedingungen am Playa de la Barca und brachte 1984 das Windsurfen nach Fuerteventura, später das Kitesurfen. Schon ein Jahr nach seiner Ankunft schaffte er es 1985 die World Cup Tour an den Playa de la Barca Fuerteventura zu holen und das bis heute ununterbrochen. Mit Energie wie am ersten Tag ist er bei der Sache. Der Sport verdankt im viel und der Tourismus auf Fuerteventura noch mehr, was einwenig mehr Würdigung vertragen könnte. Der Surf Weltcup seit Jahrzehnten ein massiver Wirtschaftsfaktor für Fuerteventura und das Surfcenter, das grösste weltweit ebenfalls. Ganz davon abgesehen, das René Egli der Insel den Stempel "topp Surfrevier" aufgedrückt hat.
Der Wind- und Kitesurf Worldcup am Playa de la Barca ist nicht nur eine Station unter vielen auf der Tour. Es ist eine ganz besondere Station. Denn die Bedingungen sind so einzigartig durch die enormen "Düsen", die den Nordost Passat auf so fulminante Touren bringen. Unzählige Speedrekorde wurden mit dem Kite und Windsurfbrett auf dem Wasser hingelegt und kaum ein World Cup, wo nicht der nächste Superlativ fällt. So legte Airton Cozzolino 2018 beim Strapless Contest einen Hangtime Weltrekord von unfassbaren 19 Sekunden hin! 19 Sekunden, dass ist schon mehr Paragleiten denn Kitesurfen. Die speziellen Bedingungen und herausragendes Talent machen es am Playa de la Barca möglich. Und weil jedes Jahr irgendetwas in der Art am Strand beim Weltcup passiert, ist Fuerteventura eine ganz besondere Station auf der Tour. Nicht eine von vielen.
Surffreaks sind von dem Event begeistert. Locker, cool, am Boden geblieben. Die Tribüne am Spot offen für jeden. Wer rechtzeitig kommt sitzt auf der Tribüne, andere eben im Sand. Keine Unsitte wie VIP Bereich und ähnliche Dekadenz machen sich breit. Die Pros zum Angreifen. Keine Security ist auf der Insel von Nöten. Am Strand geht es locker zu. Nach ihrem Ride kommen die Pros aus dem Wasser und plaudern gerne mit ihren Fans am Beach.
Der Wind- und Kitesurf Worldcup am Playa de la Barca ist einfach super cool. Gute Vibes liegen in der Luft und motivieren jene, die keine Surfen sind, in den Sport hinein zu schnuppern.
Der Wind- und Kitesurf Worldcup findet in Costa Calma unterhalb des Hotels Meliá am Strand Playa de la Barca statt, der auch kurzerhand "Sotavento" genannt wird. Termin ist immer Ende Juli Anfang August, denn da ist garantiert die Starkwindzeit auf Fuerteventura. Windprobleme kennt das Event seit 1985 nicht, denn es ist nicht die Frage ob es zum Wettkampfstart Wind hat sondern nur ob er stark oder extrem stark pfeffern wird.
Entsprechend der Szene findet ein umfangreiches Rahmenprogramm statt. Materialtests, Hersteller von Equipment sind vertreten und mehr. Der Fokus beim Rahmenprogramm liegt jedoch auf der allabendlichen Party im Festzelt am Playa de la Barca. Denn anders als im Ski und Tennisport haben es die Jahrzehnte nicht geschafft, den Surfweltcup zu einem verbissenen Ereignis zu machen. Surfen ist nach wie vor in erster Linie Lifestyle und das wird ausgelebt.
Die Teilnahme am Wind- und Kitesurf Worldcup ist ganz einfach. Man muss nur World Cup Rider sein.
Türkisfarbene Lagune, giftige Winde – schön aber anspruchsvoll.
Irgendwie hat sich verbreitet "Fuerteventura" heisse "starker Wind". Nun es heisst "starkes Glück", denn Wind heisst "viento" und "ventura" Glück. Aber verständlich denn bis auf Zeiten, in denen der Calima den Nordost Passat ablöst, weht der Passat auf Fuerteventura immer und im Juli, August so richtig heftig, denn dann ist Starkwindzeit. Der Passat ist ein thermischer Wind und da im Sommer die Sonne am meisten Energie auf die Erde werfen kann, pfeift der Nordost Passat dann so richtig brutal. Brutal ist das richtige Wort.
Am Playa de La Barca ist es aber noch einwenig heftiger. Gleich zwei Düsen, ein Gelände Einschnitt und das grosse Meliá Hotel bilden eine Doppel-Düsen und bringen den Passat nochmal so richtig auf Touren. Ergebnis ist im Juli, August ein extremer Wind, mit dem Geschwindigkeits-Weltrekorde gefahren werden können. "Gusty" ist er auch noch. Schwarze Piste im Sommer. Wer dort das Windsurfen oder Kitesurfen im Hochsommer lernen will, darf nicht ängstlich sein. Es geht so richtig zur Sache.
Das Festzelt der Kite- + Windsurf WM Sotavento ist legendär. Zwischen dem Hotel Meliá und dem Playa de la Barca ist es auf feinstem Sand aufgestellt. Eine grosse Bühne, Licht- und Soundanlage, Gastronomie und tagsunter Salesstände mit T-Shirt Verkauf und ähnlichem. Abends geht es dann zur Sache. Musik bis zum Sonnenaufgang, getanzt wird im Sand vor der Bühne. Die Gastrostände an den Zeltseiten schmieren die trockenen Kehlen und füllen die Magen. Feiern bis in den Morgen und auch Kite Pros werden gesichtet, denn die Szene ist noch locker.