Kitesurfen Fuerteventura – beliebte Spots.

Der Playa del Médano aka Flag Beach ist der Kitebeach im Norden von Fuerteventura. Er wartet mit einem ordentlichen Sideshore auf, der recht stetig durch die Düse Lanzarote Isla de Lobos strömt, dort beschleunigt wird und auf die Küste von Fuerteventura triff. Das Wasser ist meist auch flat, also gute Bedingungen. Doch der Spot birgt einige Tücken. Am südlichen Ende des Spots lauern scharfe Klippen und in der Hauptsaison ist es am Wasser so bussy, dass es an ein Wunder grenzt, dass es nicht laufend Schwerverletzte gibt. Irgendwie geht es sich dann doch immer wieder aus. Wer seinen Kite nicht 100% unter Kontrolle hat, hat an diesem Spot nichts verloren. Er ist ein Sicherheitsrisiko für sich und die anderen.

Der Einstieg ist leicht. Es wird ein passender Punkt am hunderte Meter langen Strand gesucht, der nicht ganz so überfüllt ist. Nicht surfende Begleiter können sich wunderbar am Beach sonnen. Schwimmer haben am Spot nichts zu suchen. Eine kleine Kiteschule und Windsurfschule steht mit einem Häuschen am Beach. Auf Grund der langen Präsenz auf der Insel wird sie irgendwie halblegal im Naturschutzgebiet El Jable geduldet, musste sich aber schon verkleinern. Das Mietmaterial der Basis ist nicht das Gelbe vom Ei.

Die Zufahrt zum Playa del Médano aka Flag Beach ist leicht. Es wird auf der FV-1a Corralejo verlassen, nach wenigen Minuten taucht der Spot auf. Geparkt wird irgendwo am Strassenrand. Weiter in den Sand zu fahren ist nicht ratsam, denn der ist tief und lose und ein normales Auto​​​​​​​ steckt schnell fest. Im hinteren nördlichen Teil des Spots ist eine kleine Piste an der FV-1a zu finden. Dort sind zweimal die Woche Strandsegler aktiv.

Siehe beliebte Spots Wellenreiten.

Caleta del Marrajo heisst soviel wie "Bucht des Makrelenhais" bzw. "Bucht des Weissen Hais" und weisst darauf hin, dass draussen in der Meerenge zwischen Fuerteventura und Lanzarote, der "La Bocaina", Wale, Haie, Delphine u.a. auf der Durchreise nach Lateinamerika oder Südafrika sind. Sie ziehen mit dem Kanarenstrom und werden ab und zu nach Süden abgetrieben. Dann sind sie am Leuchtturm Faro de Tostón gut zu sehen. Kein Grund zur Panik! Sie sind auf der Durchreise und interessieren sich nicht für die Küste und die badenden Touristen oder Surfer.

Die Bucht Caleta del Marrajo ist im Hochsommer bei Badegästen beliebt aber auch besonders bei Kitesurfern das ganze Jahr hindurch. Gute Windbedingungen in einer Flachwasser Bucht locken. Dazu ist das Wasser meist flat, auch wenn draussen ordentlich Wellen laufen, denn ein Riff hält die Brandung ab. Das zieht die Freestyler an, die in der Bucht ihre Tricks und Sprünge üben. Vor allem auch jene, die für ihre Promo oder ihren YouTube Channel Fotos brauchen oder Clips drehen. Sprünge und Tricks lassen sich gut direkt vor dem sandigen Beach ausführen. Das macht es dem Kameramann und Fotografen leicht, der auch gut direkt ins Wasser gehen kann. Beste Lichtbedingungen sind am späteren Nachmittag zu finden. Dann steht das Licht optimal, um im Hintergrund einen tiefblauen Himmel zu haben, vor dem sich der Kiter spektakulär abzeichnet. Funktionieren tut das alles aber nur bei Flut. Bei Ebbe fällt die halbe Bucht trocken.

Siehe beliebte Spots Wellenreiten.

Bei Costa Calma denken alle Kitesurfer gleich reflexartig an den Playa de la Barca und das René Egli Surfcenter. Dabei gibt es Alternativen, die zwar landschaftlich nicht ganz so schön, aber windtechnisch besser sind. Am Playa de la Barca herrschen zwar abartige Windspitze durch die "Doppeldüse" aus Hotelburg und Geländekerbe, aber stetigen Wind gibt es keinen. "Gusty" ist noch untertrieben, er ist richtig bösartig. Wer einen Geschwindigkeits-Weltrekord fahren möchte, dem gefällt das. Aber wer will oder kann das schon. Der "handelsübliche" Kitesurfer sucht einen stetigen Wind im grünen Bereich. Auch ist die Lagune am Playa de la Barca für Anfänger einfach nicht tief genug. Knochenbrüche sind keine Seltenheit.

Deutlich besser ist es da an den Playas de Matas Blancas. Der Wind ist stabiler, stetiger, keine wahnwitzigen Spitzen, mit denen nur Pros klar kommen. Noch dazu handelt es sich um eine Flachwasser-Bucht, wobei auch bei Ebbe noch ausreichend Tiefe herrscht. Durch die Windrichtung und die gross ausholende Bucht ist das Wasser auch meistens flat. Alles in allem erstklassige Bedingungen für Anfänger und Mittelklasse Kiter. Aber auch Pros finden in Matas Blancas ihren Spass. Für Freestyler oder jene, die dem Foil verfallen sind, bieten sich in der Bucht 1a Bedingungen.

Durch die kleine und recht persönliche Windsurf- und Kitesurf-Schule bietet die Bucht auch interessante Infrastruktur, die nicht nur den Schülern vorbehalten ist. So findet sich ein Rental Bereich, Cafeteria und auch das Rescue steht zur Verfügung. Da der Wind oft ablandig Richtung Afrika bläst eine wichtige Sache für all jene, die nich 100% safe am Board sind. Playas de Matas Blancas – eine gute Wahl für den Kitesurfer und Windsurfer. Und lässt der Wind tatsächlich mal aus, kann ein SUP geliehen werden.

Der Playa de la Barca wird seit jeher sehr gehyped. Zurecht? Ja und nein. Für den Pro auf jeden Fall. Nicht umsonst macht die Kite- und Windsurf WM seit über 30 Jahren Station am Playa de la Barca. Ein Verdienst des Windsurf Pioniers Fuerteventuras René Egli. Regelmässig fallen die Geschwindigkeits-Weltrekorde, Air Time Weltrekorde werden aufgestellt und mehr. Es ist einfach ein Spot, der besonders ist, einzigartiges bietet aber auch eben soviel dem Surfer abverlangt. Die Doppeldüse aus Geländekerbe und Hotelburg am Spot beschleunigen den Nordost Passat auf atemberaubende Windstärken. Leider nicht konstant, der Wind ist extrem giftig, gusty, unberechenbar und wild. Das Wasser ist allerdings meist flat vor allem natürlich auch in der weitläufigen und schönen Bilderbuch Lagune.

Nur wie sieht es mit Anfängern und Aufsteigern aus, die sich das erste Mal alleine in den Schirm einklinken. Für sie ist das Revier am Playa de la Barca nicht gerade optimal, auch wenn man sich die Sache schön redet. Da hilft auch das weltweit grösste Windsurf- und Kitesurf-Center, das René Egli dort betreibt, nicht wirklich weiter. Wind ist Wind. Playa de la Barca ist einfach "schwarze Piste" und mit einem Anfänger geht man auf die "blaue Piste". Das weiss jeder. Auch die Lagune ist für Anfänger alles andere als optimal. Zu flach, ein schwerer Sturz führt schnell zu kapitalen Verletzungen. Auch wenn viele Anfänger davor Angst haben und sich in einer flachen, türkis schimmernden Lagune sicherere fühlen: Die ersten Gehversuche am Kite sollten zur eigenen Sicherheit vom Boot im offenen und tiefen Wasser gestartet werden. Professioneller Instruktor mit Intercom im Helm versteht sich von selber und ist heute Standard.

Ohne Frage, der Playa de la Barca ist ein cooler Spot. Nur cool eben nicht für jeden. Abgesehen vom Surfen: Der Strand und die Lagune sind einfach eine Augenweide. So stellt man sich Urlaub vor. Und ist man dazu noch ein Pro am Kite- oder Windsurfboard, dann fetzt der Playa de la Barca so richtig. Jeder Tag wird Adrenalin geladen beendet werden. Anfänger werden sich eher quälen. Aber ganz ehrlich: Fuerteventura ist in allem extrem. Wer frisch in den Sport einsteigt, übt lieber erstmal woanders, so er nicht hart ihm nehmen ist.