Fuerteventura besitzt eine grosse Fülle an unterschiedlichsten Tauspots. An der Küste, vorgelagerten Riffen, in der Meerenge "El Río" zwischen Fuerteventura und der Isla de Lobos oder der Enge "La Bocaina" (auch "La Bocaína" oder "La Bocayna") zwischen Lanzarote und Fuerteventura. Das Cabildo de Fuerteventura hat die 25 beliebtesten Tauchspots in einer Übersicht zusammen gefasst. Die Liste folgend, die Übersichtskarte hier.
Das Thema Tauspots Fuerteventura füllt mehr als ein Buch. Ein ausgezeichneter Führer wurde von Fernández Baringo aus Teneriffa erstellt, vielleicht das beste Werk und dazu noch in Spanisch, Deutsch und Englisch. Detailliert beschreibt es unzählige Tauchspots, Erreichbarkeit, Abstiegspunkte, weisst auf Gefahren hin, beschreibt die Unterwasserwelt und liefert detaillierte Skizzen über vulkanische Höhlen die betaucht werden können und wie dies am besten geschehen sollte. Wer zum Tauchen nach Fuerteventura reist, sollte dieses handliche Buch als Vorbereitung studieren und dann ins Reisegepäck packen. Es gibt auch einen interessanten Überblick über die Unterwasserwelt, die erlebt werden kann.
Neben dieser Vorabinformation über das Tauchrevier Fuerteventura wird aber jedem empfohlen, sich in die Hände eines sehr erfahrenen Guides zu begeben. Die Unterwasserwelt ist überaus faszinierend aber anspruchsvoll. Um ein gelungenes und sicheres Taucherlebnis zu geniessen, sollte nicht nur bekannt sein wo, sondern auch bei welchen Gezeiten und Strömungsverhältnissen der Tauchgang ratsam ist. Diese Ortskenntnis unabdingbar, wenn es in die faszinierenden Lavahöhlen von Fuerteventuras Klippen geht wie am spektakulären Tauchspot "La Catedral" bei Ajuy.
Norden ♦ Mitte ♦ Süden
N1 | La Bocayna ♦ C1 | Nuevo Horizonte ♦ S1 | El Veril Grande
N2 | Las Anclas ♦ C2 | El Anfiteatro ♦ S2 | El Veril Chico
N3 | El Calamareo ♦ C3 | El Barranco ♦ S3 | El Banquete de Mejillones
N4 | La Carrera ♦ C4 | Cementerio de Barcos ♦ S4 | El Campo de Anémonas
N5 | El Faro del Martiño ♦ C5 | La Emboscada ♦ S5 | El Roque de Trabajo
N6 | El Bajón del Río ♦ C6 | El Tazar ♦ S6 | El Griego
N7 | El Puente ♦ C7 | El Portal ♦ S7 | El Puerto Viejo
N8 | Los Becerros ♦ C8 | La Pirámide ♦ S8 | La Catedral
♦ C9 | El Monaterio ♦
Tauchen vom Boot oder vom Strand? Auf Fuerteventura ist beides lohnend. Spektakuläre Spots wie z.B. jener bei Puerto Rico sind direkt vom Strand aus zugänglich, manche bedürfen einer recht kurzen Fahrt im Zodiac wie "La Catedral". Bei anderen Spots wie "El Griego", dem bei Seefahrern gefürchteten Riff vor dem Leuchtturm Faro de Punta de Jandía, an dem schon einige tragische Schiffsunglücke stattfanden, geht es im "choppy ride" hinaus aufs Meer. Und am Riff selber ungemütlich raue Brandung.
Sobald im Zodiac die Küste Fuerteventuras verlassen wird, geht es richtig zur Sache. Der Seegang ist deutlich heftiger als vom Land aus erwartet werden würde. Wer zur Seekrankheit neigt, sollte sich vor Tauchexkursionen genau informieren, wie lange die Bootsfahrt dauern wird und welche Bedingungen aktuell herrschen. Schon manch einer kam am Tauchspot mit grünem Gesicht an und hatte alles mögliche im Kopf, nur keinen Tauchgag mehr!
Kaum ein Badegast am Strand kann sich vorstellen, welche prächtige Unterwasserwelt Fuerteventura besitzt. Spektakuläre Unterwassergrotten und Höhlen an den alten Vulkanklippen, vorgelagerte Vulkanriffe, an denen sich die Meeresbewohner nur so tummelt. Eine Mischung aus Standfischen und Fischen, die auf der "Durchreise" sind. Nicht nur Schiffe sondern auch Meeresbewohner nutzen den Kanarenstrom am Weg in den Süden oder nach Lateinamerika. Potwale und Delphine sind im tiefen Wasser vor der Insel auf der Durchreise und auch Weisse Haie, die zur ihren Laichplätzen nach Südafrika unterwegs sind. Ganz selten verirren sich grössere Haie an die Küste Fuerteventuras, zum Beispiel wenn sie die Meerenge Bocaina zwischen Fuerteventura und Lanzarote passieren und von der Strömung, die auch die Schifffahrt fürchtet, zum Leuchtturm Faro de Tostón abgetrieben werden. Nicht umsonst heisst die Bucht östlich des Leuchtturms "Caleta del Marrajo", die Bucht des Makrelenhais.
Im Frühling zieht spektakulär der seltene Rote Thun an Fuerteventura vorbei, auch Blauflossen Thunfische, Sardinenschwärme. An den Steilküsten finden sich viele Muränen, gestreifte Barracudas, Adlerrochen, Zackenbarsch, Makrelen und andere, um nur einige zu nennen und Geschmack zu machen. Schätzungsweise 700 Arten sind unter Wasser anzutreffen. Einen wunderbar bebilderten Überblick mit detaillierten Beschreibungen der Arten findet sich im Führer von Armando del Rosario auf über 300 Seiten. Wer auf Fuerteventura tauchen will, sollte sich den Führer beschaffen. Auch für jene interessant, die kein Spanisch sprechen.
Wie in vielen sportlichen Bereichen ist Fuerteventura eine sensationelle Location aber eben anspruchsvoll. Das gilt für das Kitesurfen wie auch für das Tauchen. Massive Brandung, starke lokale Strömungen und beigemischt der massive Kanarenstrom, der zwar die üppige Unterwasser Fauna und Flora erst ermöglicht, aber auch den Anspruch an die Fähigkeiten des Tauchers heraufsetzt. Dazu die Vulkanklippen mit sensationellen Vulkanhöhlen und das ist dann absolut nichts mehr für Tauchnovizen. Dann geht es nicht mehr nur um solide Technik sondern besonders auch um Routine und mentale Stärke.
Wer einen Tauchkurs in Caleta de Fuste gemacht und einwenig vor der alten Hafenmole herum getaucht hat, der ist keineswegs fit für einen echten Tauchgang an den wunderbaren Spots von Fuerteventura, die vor der Küste oder an anspruchsvollen Klippen liegen. Denn die sind allesamt nur für Könner. Und auch wenn gerne etwas anderes zur Belebung des Geschäftes erzählt wird: Der Anfänger bleibt in Fuerteventura in den seichten Gewässern der Ostküste ohne Strömung. Bis er für "La Catedral", "El Griego" oder "El Faro del Martiño" technisch wie mental fit ist, wird es noch dauern.
Der älteste Teil der Kanaren – ein schwarzer Lavasockel.
Zwischen dem Playa de Ajuy und der Bucht Celata Negra liegt die Klippe "Punta Cantil", an dem einer der schönsten Tauchspots von Fuerteventura zu finden ist. Über Wasser in der Celata Negra befinden sich die touristisch beliebten "Cuevas de Ajuy". Auch unter Wasser hat die Brandung des Atlantiks schöne Grotten in die Klippen geschlagen, die betaucht werden können, jedoch nur im Sommer. Im Winter lässt das die Brandung nicht zu.
Die Klippe ist ein Lavasockel. Sehr untypisch für Fuerteventura fällt der Meeresgrund nicht unweit des Punta Cantil bereits auf 2.000 m ab. Direkt an der Klippe der Tauchspot "La Catedral", mit atemberaubenden Grotten und faszinierender Fauna. Adlerrochen schweben majestätisch durch das Wasser, Muränen in den Felswänden, gestreifte Barracudas recht dicht unter der Wasseroberfläche. Die vielen Bojen in der Bucht Celata Negra verraten, das die Fischer von Ajuy dort gerne auf Fang gehen. "La Catedral", für alle Pros des Tauschsports ein "must see" auf Fuerteventura aber Achtung: Sehr anspruchsvoll.
Echte Könner eines Sports, die Pros, Tasten sich an ein neues Revier erst einmal heran und gehen nicht gleich aufs Ganze. Der Freerider aus der Schweiz wird in Patagonien nicht gleich die vereisten Nordhänge unter die Bretter nehmen, sondern sich erst ein Gespür für Schnee und Wetter erarbeiten und der Binnenseetaucher aus Bayern, wird nicht gleich bei Ajuy in die "La Catedral" abtauchen. Wenn er vernünftig ist. Vorneweg einige leichte Tauchgänge, um ein Gespür für die Stärke der Strömung, Licht- und Wasserverhältnisse zu bekommen. Der Atlantik um die Kanaren hat seine Eigenheiten. Besonders schön aber mit Respekt zu begegnen.