Die kleine Wanderung, oder sollte es Spaziergang genannt werden, zu den Casas de Jacomar ist ein wahres Idyll. Am besten es wird zeitig am Morgen aufgebrochen. So früh es eben im Urlaub geht. Denn dann ist es besonders schön an der Küste. Wenn sich die Sonne gerade erst aufmacht den Zenit zu erklimmen, noch einwenig Morgenkühle in der Luft liegt und die aufkommende Hitze schon irgendwie in der Luft gerochen und gespürt werden kann. Dann ist es die beste Zeit den Küstenpfad zu den Casas de Jacomar zu gehen.
Es geht über einen sandigen, flachen Küstenpfad. Gänzlich unspektakulär, keine Sensationen warten auf den Wanderer. Es ist einfach schön, idyllisch, so einsam die Küste entlang zu spazieren, auf weichem, sandigen Pfad. Immer wieder tauchen kleine Buchten auf, exotische Vegetation spriesst dort. Ruhe, nichts stört, die Gedanken treiben lassend und die ursprüngliche Küste geniessend geht es sie entlang. Jedes Wort ist zuviel, Brandung und Wind reichen.
Ganz unerwartet tauchen die Casas de Jacomar auf. Fischerhütten, die nur ab und zu bewohnt sind. Meist nur im August. Ansonsten nur am Wochenende. Kommt der Wanderer vor oder nach dem Sommer und an einem Werktag, dann wird er niemanden an den Casas antreffen. Ganz alleine ist man. Vielleicht ein Pensionist, der sein Häuschen streicht ist vor Ort. Bestenfalls. Eine gute Idee ein Frühstück mitzubringen und in der einsamen Bucht zu geniessen. Danach, bevor es zurück geht, kann in der ruhigen Bucht etwas geschwommen werden. Das ist Fuerteventura, seine einsamen, idyllischen Plätze, die der für sich hat, der die paar Touristenspots verlässt. Das macht die Insel so einzigartig schön.
Idyllische Wanderung, romantische Bucht, nichts erinnert, dass der berüchtigte normannische Conquistador Jacomar Viernes in der Bucht Ensenada de Jacomar einst afrikanische Sklaven profitabel nach Neu Spanien verschiffte. Geschichte liegt in der Luft auf Fuerteventura. Mehr als viele denken und an Orten, an denen es niemand erwartet.
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Von der Bucht Ensenada de Toneles dem sandigen Jeepweg entlang der Küste nach Süden folgen. Am Ende des Jeepweges, einem Wendeplatz, dem sandigen Küstenpfad nach Süden weiter folgen, bis die Casas de Jacomar erreicht werden.
Siehe Casas de Jacomar.
Entfernung: Ca. 6 Km hin und retour.
Höhenmeter: 0 m.
Art: Streckenwanderung.
Beste Zeit: Früher Vormittag.
Anforderung: Spaziergang.
Wegbeschaffenheit: Sandiger Pfad.
Wegmarkierung: Nein.
Trailrun: Ja.
Mountainbike: Ja.
Telefonnetz: Teilweise.
Anfahrt mit dem Bus: Nein .
Karte: Mapa Topográfico Nacional de España MTN25 1094-III/1093-IV
Eine Stadt putzt sich heraus – essen in Puerto del Rosario.
Das hässliche Entlein Puerto del Rosario, ursprünglich reiner Wirtschaftshafen, Arbeits- und Schlafstätte, beginnt sich herauszuputzen. Der Tourismus hat nicht nur Geld in die öffentlichen Kassen gespült sondern auch in die Geldtaschen einer jungen Bevölkerungsschicht. Die ist besonders in Spanien besonders konsumfreudig und so tut sich erfreuliches in Puerto del Rosario. Die Stadt beginnt zu leben.
Seit 2017 besitzt sie einen schönen Stadtstrand, in dem sich toll in der Sonne liegen lässt. In der grossen Bucht kann herrlich und sicher geschwommen werden. Ein bisschen urbanes Flair macht sich um den Strand und den Paseo vor allem am Abend breit. Jogger, Spaziergänger und auch die ganz dicken Kreuzfahrtschiffe legen an der neuen Mole an. In diesem ganzen Umfeld beginnt sich eine schöne Gastronomie zu entwickeln: Das La Jaira, La Candela, El Perenquen und andere. Gute Küche, schönes Ambiente, sehr faire Preise. In den Strassen liegt modernes Glasfaserkabel, 4G funkt. Eine junge Unternehmerszene würde noch fehlen.
Die Johannisnacht, die Noche de San Juan, die Sommersonnwend, ist eine grosse Sache in Spanien. Der alte heidnische Brauch ist immer noch von der katholischen Kirche fest besetzt. Prozessionen finden auf der ganzen Insel statt, selbst im einsamen und entlegenen Cofete. Auf der iberischen Halbinsel wird in der Johannisnacht traditionell der Licor de Nueces de San Juan angesetzt, ein wunderbarer Wallnusslikör, der exakt zu Weihnachten trinkfertig sein muss.
Auch an den Casas de Jacomar wird die Noche de San Juan gefeiert. Äusserst stimmungsvoll, ein grosses Sonnwendfeuer wird in der Bucht entzündet, es wird gegrillt, Musik gemacht, gegessen, getrunken, getanzt. Man ist unter sich. Die Bewohner der Casas de Jacomar, Verwandte, Freunde, ein paar Gäste. Aber auch freundliche Fremde sind willkommen.