Die Wanderung zur Quelle Fuente de Tababaire ist keine grosse Sache doch sehr lohnend, wartet doch ein fantastische Aussicht auf den Wanderer, völlige Einsamkeit und im Hochsommer ein kühler Ort, der geradezu ideal für ein kleines Picknick ist. Wer dann von der Fuente de Tababaire nach La Oliva absteigt, rundet die Tour zu einem schönen Ausflug ab, an dessen Ende noch einiges an Kultur wartet, das sich zu besichtigen lohnt.
Ist die Fuente de Tababaire erreicht, bietet sich dem Wanderer ein grandioser Ausblick über die Ebene von La Oliva und hinüber zur Westküste von Fuerteventura. In der Ebene erhebt sich der Vulkan Montaña de la Arena, der das Lavafeld Malpais de la Arena formte, das bis nach El Cotillo floss und dort u.a. die Lagune La Concha bzw. den Punta de la Barra formte.
Die Quelle ist sehr wasserreich und plätschert selbst im Hochsommer. Daher finden sich im Hochsommer dort immer wieder halbwilde Ziegen, die dort am kühlen Nass liegen. Die Quelle Fuente de Tababaire ist teils künstlich. Es wurde ein kleiner Stollen in den Berg getrieben, der das durch den Berg sickernde Wasser auffängt und nach aussen leitet. Jahrtausende alte Methode und so wird z.B. noch heute die gesamte Stadt Innsbruck in Tirol mit Wasser aus dem Karwendel Gebirge versorgt. Wer den Felsen zur gemauerten Einfassung der Quelle hinauf klettert, kann den kleinen Stollen sehen.
Heute hat die Quelle keine Bedeutung mehr. Einst bewässerte sie die Ebene südöstlich von La Oliva. Wahrscheinlich war die Ebene sogar ursprünglich mit Ölbäumen bewachsen, daher auch der Name La Oliva. Das Wort la oliva wurde durch die maurische Zeit in Spanien durch das aus dem Arabischen abgeleitetet Wort für Olive, nämlich la aceituna, ersetzt. Nach dem Wörterbuch der höchsten sprachlichen spanischen Instanz, der Real Academia Española, sind sowohl la oliva wie la aceituna für Olive ein korrektes Wort. Verstehen tut interessanter Weise ersteres kaum ein Spanier.
► Die optimalen Tools – Wasser, Navigation, Schuhe, Rucksack, Rescue und mehr praktisches.
Die Tour startet an der Bushaltestelle mit kleinem Häuschen, die auf offener Strecke an der FV-10 ca. 1 Km vor dem Abzweig nach Tindaya, aus La Oliva kommend, liegt. Einsam steht gegenüber der Bushaltestelle ein Wegweiser neben der FV-10, der den Weg zur nach Vallebrón, nicht aber zur Fuente de Tababaire weisst. Bis zum Sattel ist der ident, diesen nehmen. Von dort nach Osten blickend liegt linker Hand ein grosser Sender auf einem Hügel. Rechts daneben ist in weiter Ferne ein Überdachtes Hinweis Schild auszumachen. Dort geht es hinauf. Erst durch die Ebene auf einem Karrenweg, dann in der Bergflanke über einen guten Wanderpfad aufwärts bis eine Wegspur links aufwärts abzweigt. Diese nehmen, denn geradeaus geht es weiter nach Vallebrón.
Auf der Links nach Norden abzweigenden Pfadspur weiter und durch eine Senke mit wilden Tabakpflanzen den Sender linker Hand liegen lassen, bis ein Karrenweg erreicht wird. Diesem folgend wird die Fuente de Tababaire erreicht.
Wer vor hat nach La Oliva abzusteigen, eine gute Idee, nimmt den in den Berg geschlagenen Wasserweg, über den einst die Felder von La Oliva bewässert wurden. Eine Art Hohlweg mit Pfadspur führt in die Felder hinunter. Dort angekommen steuert man am besten weglos hinüber zur Casa de los Coroneles. An ihr angekommen weiter auf der Dorfstrasse zum Kirchplatz der Iglesia de Nuestra Señora de la Candelaria. Dort findet sich die Bushaltestelle der Linie 07 und 08.
Auf der FV-10 von La Oliva kommend Richtung Tindaya wird kurvig ein Hügel passiert. Wieder in der Ebene und schon in Sichtweite von Tindaya liegt auf offener Strecke eine Bushaltestelle der Buslinie 07 Puerto del Rosario – El Cotillo. Dort das Auto abstellen, denn exakt dort beginnt die Tour.
Die Tour mit dem Bus anzugehen, ist eine gute Idee. Es kann dann von der Fuente de Tababaire nach La Oliva abgestiegen werden, was die Tour noch einmal interessanter gestaltet. La Oliva wird neben der Linie 07 auch von der Linie 08 bedient, die von 7:00 bis 23:00 Uhr mindestens einmal stündlich El Cotillo und Corralejo ansteuert. Das gestaltet die Tour deutlich flexibler.
La Oliva wartet mit keiner grossartigen Gastronomie auf, aber es gibt hervorragende Möglichkeiten sich als Reisender on Budget extrem kostengünstig in Lokalen, die ausschliesslich von Einheimischen besucht werden, nach der Tour zu verköstigen. Einen kleinen Tante Emma laden gibt es ebenfalls, eine Apotheke falls etwas schmerzt und einen Geldautomaten.
Entfernung: Ca. 5,5 Km hin und retour bzw. 7 Km nach La Oliva.
Höhenmeter: Ca. 200 m im An- + Abstieg.
Dauer: Ca. 1,5 h hin und retour bzw. 2,25 h nach La Oliva.
Art: Strecken- bzw. Rundwanderung.
Beste Zeit: Nachmittags.
Anforderung: Einfache Bergwanderung.
Wegbeschaffenheit: Bergpfad.
Wegmarkierung: Nur bis zur Quelle.
Trailrun: Ja.
Mountainbike: Nein.
Telefonnetz: Ja.
Anfahrt mit dem Bus: Ja.
Karte: Mapa Topográfico Nacional de España MTN25 1086-IV + 1090-II
Nach der Tour – in La Oliva gibt es viel zu sehen.
Sehr lohnend ist es sich nach der Tour in La Oliva umzusehen. Der Ort atmet Geschichte. Die Casa de los Coroneles, die Casa de Coronel oder La Cilla erzählen viel über die Vergangenheit der Insel. Kunstinteressierte finden in der Casa Mané ein interessantes Museum und Galerie zeitgenössischer kanarischer Kunst. Die Casa del Ingles war Wohnsitz eines britischen Spions. Wer Kunst des Barock und Rokoko mag, der findet in der örtlichen Kirche Nuestra Señora de la Candelaria Erstaunliches.
Wer Selbstversorger ist und wert auf lokale Produkte legt, kann zweimal pro Woche in der Casa de Coronel Ernte frische Produkte direkt vom Landwirt kaufen. Wen das alles nicht interessiert und wer nach der Tour lieber seine Muskeln entspannen will, der kann in das Hallenbad von La Oliva springen und ein paar Runden schwimmen. La Oliva hat mehr zu bieten als manch einer glaubt.
Die Fuente de Tababaire kann auch ganz einfach mit dem Auto erreicht werden. Auch der nahe gelegene Sender ist mit dem Auto leicht über eine gute Piste zu erreichen. Von ihm lassen sich dramatische Sonnenuntergänge beobachten, wie der feurige Ball langsam im Meer versinkt. Wer die Sonnen kugelrund und gross in einem Bild einfangen möchte, wie sie im Meer versinkt, der macht das besser von einer hohen Position als vom Strand aus. Der Sender nahe der Fuente de Tababaire ist ein perfekter Ort dafür.