Die Küstenwanderung El Cotillo – Playa de Esquinzo führt entlang einer schönen Klippenküste, die immer wieder von herrlichen Sandstränden unterbrochen wird. Der Playa del Castillo, Playa del Aljibe de la Cueva, der Playa de Áquila wird passiert, bis der traumhaft schöne Strand Playa de Esquinzo erreicht wird. Ein beliebter Surfspot der surfbegeisterten Locals aus der Gegend. Entlang der Klippen weite Blicke über den Atlantik, im Landesinneren baut sich eine sanfte, fotogene Hügelkette gegen den Himmel auf.
Obwohl die Tour in 4 h zu schaffen ist, sollte man sich das Ganze als Tagesausflug vornehmen. Die Küste entlang, zu den Stränden absteigen, ins Wasser springen, einwenig in der Sonne liegen. So macht die Tour so richtig Spass. Auch am Playa de Esquinzo angekommen, sollte nicht nur von der Klippe hinunter geschaut sondern auch abgestiegen werden. Auch an windigen Tagen findet sich an der grossen Düne oder den Ecken der Bucht ein windstilles Stück Strand, an dem gesonnt werden kann. War der Strand und Break noch vor gar nicht so langer Zeit ein absoluter Insider Treff, tummeln sich in der Saison doch einige Leute am Playa, vor allem Surfer. In der Off Season an Werktagen, ist der Strand jedoch nach wie vor schwach besucht.
Für den Rückweg sollte man im Kopf haben, dass am Weg zum Playa de Esquinzo der Nordost Passat ziemlich kräfteschonend von hintern angeschoben hat. Der Rückweg gegen den Wind kann kräfteraubend werden und wer mit dem Rad unterwegs ist, legt eine extra Trainingseinheit hin. Wer die Tour als Tagesausflug geplant hat, sollte sich merken, wann die Sonne untergeht. Der Rückweg entlang der Klippen bei untergehender Sonne ist ein besonderes Erlebnis vor allem, wenn pünktlich zum Sunset am Playa del Castillo, am grossen Strand von El Cotillo, angekommen wird. Denn dort sind die Sonnenuntergänge ganz besonders schön und fotogen. Ein toller Abschluss der Tour. Danach bietet sich einiges an Gastronomie nahe des Torre de El Tostón an.
► Die optimalen Tools – Wasser, Navigation, Schuhe, Rucksack, Rescue und mehr praktisches.
Die Tour wird am besten am Wehrturm Torre de El Tostón gestartet. Es wird immer der Küstenlinie nach Süden gefolgt, vorbei am Playa del Castillo aka Piedra Playa. Am kleinen Spitz zwischen Playa del Castillo und Playa del Aljibe de la Cueva wird auf eine kleine Bank getroffen. Von der aus hat der Wanderer einen herrlichen Blick über den 700 m langen Strand Piedra Playa hinüber nach El Cotillo.
Ab der Bank ist ein Küstenweg angelegt, links und rechts mit kleinen Steinen begrenzt, dem bis zum Playa de Esquinzo gefolgt wird. Am Playa del Aljibe de la Cueva wird auf eine halb abgebrochene Klippe gestossen. Meter breite Spalten tuen sich auf und es wird damit gerechnet, dass die Klippe bald in sich zusammen brechen wird. Bisher ist das noch nicht geschehen, aber bei intensiven Regengüsse wird das wohl bald einmal der Fall sein. Seit dem Jahr 2015 hängt die Klippe nun so halb vor dem Abbruch an der Küste. Daher ist der Zugang an den sehr schönen Strand Playa del Aljibe de la Cueva dort gesperrt. Es muss anderen Ortes herunter geklettert werden.
Generell sind die Klippen der Küste instabil und brechen immer einmal wieder ab. Vor allem an den Buchten und Stränden, denn so haben sich diese gebildet. An ihnen münden unterirdische Wasserläufe ins Meer, die vor allem in Perioden starken Regens die Küstenlinie im Inneren destabilisieren und abbrechen lässt. Das sollte man immer im Kopf haben.
Mit dem Auto wird in El Cotillo am besten am alten Wehrturm Torre de El Tostón geparkt. Mit dem Bus wird der Ausgangspunkt der Wanderung mit der Linie 08 erreicht. Ausgestiegen wird an der ersten Station in El Cotillo, der "estación preferente". Sie liegt direkt beim Torre de El Tostón.
Am Ausgangspunkt, unweit des alten Wehrturmes, finden sich unzählige Gastronomie Betriebe. Unweit ist auch der grosse Supermarkt des Ortes El Cotillo. Auf der Tour selber gibt es nichts.
Entfernung: Ca. 16 Km hin und retour.
Höhenmeter: 0 m.
Dauer: Ca. 4 h.
Art: Streckenwanderung.
Beste Zeit: Nachmittags.
Anforderung: Leichte aber lange Wanderung.
Wegbeschaffenheit: Küstenpfad.
Wegmarkierung: Nein.
Trailrun: Ja.
Mountainbike: Ja.
Telefonnetz: Ja.
Anfahrt mit dem Bus: Ja.
Karte: Mapa Topográfico Nacional de España MTN25 1086-II
Barranco Entcantados – Barranco der "Verzauberten".
Wer am Playa de Esquinzo angekommen und noch energiegeladen ist, der sollte einen Abstecher zum Barranco Encantados einlegen. Sehr weit ist es nicht, zur Mündung des Barranco Encantados. Rund 2 Km sind es vom Playa de Esquinzo in eine überraschend schöne, bizarre Welt.
Im Barranco Encantados findet sich Jahrtausende alter versteinerter Sand. Das Wasser trieb über die Zeit bizarre Formen in den Sand. Schliffe, Löcher, Figuren und wenn der Barranco im späten Nachmittagslicht besucht wird, erzeugen die Schattenwürfe eigenartige Gestalten. Schneiden dann noch die Schreie des Mäusebussards, der dort brütet, durch die Stille, ist das Indiana Jones Feeling perfekt.
Wer sich für die Majoreros, die Ureinwohner von Fuerteventura, interessiert, der könnte sich auch die Wanderung von Tindaya nach El Cotillo vornehmen. Denn auf dieser werden unscheinbare und kaum bekannte "Peilsteine" der Majoreros passiert. Zwei im Malpais errichtete kleine Steintürme. Exakt am Tag der Wintersonnwend, der heiss ersehnte Tag wenn die Sonne in ihrer Ekliptik endlich wieder umkehrt und nach Norden hinauf wandert, fällt der Schatten des Gipfel des heiligen Berges Tindaya bei Sonnenaufgang in einer Linie auf die beiden Steintürme. Alle drei Punkte liegen auf einer Linie im Schattenwurf. Wer über Weihnachten auf Fuerteventura ist, kann es überprüfen so er die Steintürme findet.