Durch das Gran Valle nach Cofete.

Charakteristik – Landschaft.

Der Weg durch das Gran Valle, manchmal auch Königsweg genannt, ist ein alter Pfad der ersten Bewohner von Cofete. Es ist die kürzeste Variante zwischen Cofete und Morro Jable, die einfach begangen werden kann. Durch den Pass Degollada de Cofete (354 m), wird das mächtige Massiv, das Norden und Süden von Jandía trennt, überwunden. Die Bergflanken sind dort auch nicht so steil wie anderen Ortes. Das Massiv ist Teil eines monumentalen Vulkankraters, dessen weitere Hälften in den Atlantik abbrachen und versanken. Auf den Stränden von Cofete steht der Besucher auf dem Boden einer mächtigen Caldera und daher führt auch die Küste kilometerweit nur wenige Meter tief auf die offene See hinaus.

Im Gran Valle wird gleich zu Beginn auf ein grosses Gehöft Namens La Solana gestossen. Der Jeepweg, der vom Wanderweg gequeert wird, führt zum Talschluss, in denen die Casas de Gran Valle liegen, alte Ziegengehöfte mit verfallenen Ziegenpferchen. Der Jeepweg samt jenem nach Morro Jable, waren die ersten Strassen, besser Pisten, auf Jandía und wurde 1940 von Don Gustavo Winter angelegt. Der Jeepweg diente als erste Versorgungsstrasse, um Don Gustavos Projekte in Cofete zu realisieren. Ab dem Talschluss ging es nur noch per Maultier weiter. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Die Strasse vom heutigen Wanderparkplatz bis zum Faro de Jandía und zum Flugfeld, wurde 1949 gebaut. Die von dieser Piste abzweigende Strasse, die über den Pass Degollada de Agua Oveja (230 m) führt und heute von Touristen nach Cofete befahren wird, wurde erst 1951 realisiert, als Gustav Winter nach dem WK II nach Fuerteventura zurück gekehrt war.

Die gesamten barrancos der Umgebung wurden einst landwirtschaftlich genutzt. Schon Majoreros nutzten sie für die Ziegenzucht. Überraschend sind sie nämlich sehr wasserreich, vor allem das Nachbartal des Gran Valle, dort, wo die Casas de Jorós liegen. Die Bergkette fängt die Passatwolken ein, die an ihr abregnen oder wenigstens einen guten Teil der Feuchte durch Kondensation an den Bergflanken abgeben. Daher hat Cofete auch 100 Sonnentage weniger als der Rest von Fuerteventura. So darf sich der Wanderer auch nicht wundern, wenn er vor allem am späteren Nachmittag am Ziel in Cofete von schlechtem Wetter begrüsst wird, während sonst auf der Insel stahlblauer Himmel blitzt.

Der schönste Teil der Wanderung ist natürlich der Pfad über den Pass Degollada de Cofete. Westlich neben dem 354 m hohen Pass, erhebt sich markant der Berg Fraile, der Mönch, mit 688 m Höhe. Nordöstlich liegt der Pico de la Zarza (814 m), höchster Berg der Insel. Vom Pass hat der Wanderer einen wunderbaren Ausblick auf die kilometerlangen, unvergleichlichen Sandstrände von Cofete, die sich einsam vor dem weiten Atlantik ausbreiten.

An den Stränden angekommen, wird sich niemand des besonderen Flairs dieser Ecke der Insel entziehen können. Donnernd bricht die Brandung herein, die, man glaubt es kaum, auch von Stürmen an der nordamerikanischen Küste vor New York erzeugt über den gesamten Atlantik heran gerollt sein könnten. Die Wellen, oft meterhoch, hüllen den Strand in ein diffuses Licht aus Gischt. Besonders bei Sonnenuntergang bricht das warme Licht der Sonne märchenhaft im feinen Wassernebel, der in der Luft hängt und kann den ganzen Strand in eine orange-rosa Wolke tauchen. Das Naturerlebnis in Cofete ist einmalig, jeden Tag, jede Stunde anders. Wer hier noch wirre U-Boot Geschichten um Gustav Winter und seine Villa erfinden muss, um diesen Ort dramatisch, aufwühlend und mystisch zu finden, erkennt die aussergewöhnliche Schönheit der Natur in Cofete nicht. Ganz besonders ist es auch, auf der El Islote einen Sonnenuntergang in Cofete zu erleben.


Hinweis:

Wanderer, die sich auf der Tour durch das Gran Valle für die Berge und Pässe interessieren, die den Wanderer im Westen und Osten begleiten, finden in den Bildbeschreibungen der Bildgalerie detaillierte Informationen dazu!


Don't get lost – stay on track!

► Orientierung auf Fuerteventura – Markierungen und Karten.

Equipment – Wandern, Trekking + Trailrunning auf Fuerteventura.

Die optimalen Tools – Wasser, Navigation, Schuhe, Rucksack, Rescue und mehr praktisches.

Wandern + Trekking auf Fuerteventura: Durch das Gran Valle nach Cofete.

Die Route.

Die Tour startet am Parkplatz bzw. der Busstation Gran Valle. Es kann nichts falsch gemacht werden: Einfach dem breiten Weg bzw. Pfad nach, Wegweiser und eine weiss-gelbe Markierung, leiten nach Cofete. Wer vor hat auch die Villa Winter zu besuchen, sollte beim Abstieg im unteren Drittel auf eine Pfadspur achten, die in einer Kehre vom Wanderweg abzweigt. Dieser Trampelpfad führt direkt zur Villa Winter. (s.a. GPS Position).

Anfahrt – Infrastruktur.

Die Wanderung durch das Gran Valle kann als one way begangen werden. Die Rückkehr zum Parkplatz, an dem sich eine Bushaltestelle der Linie 111 befindet, ist von Cofete aus möglich. Auf der Halbinsel Jandía verkehrt der sogenannte Wanderbus. Er bringt auch Wanderer aus Morro Jable, sodass die gesamte Tour ohne Mietwagen zu machen ist. Wanderer, die gut zu Fuss sind, schaffen ida y vuelte in 3,5 Stunden netto  und können auf den Bus verzichten, der für Touristen gesalzene Preise aufruft. Für Residente ist es hingegen billig.

Wer mit dem Auto die Wanderung angeht, der fährt über die FV-2 durch Morro Jable Richtung Fährhafen. Bevor es hinunter zum Hafen geht, zweigt mittlerweile gut markiert die Carretera Punta de Jandía ab. Sie führt asphaltiert zum Friedhof von Morro Jable, danach geht es auf Piste weiter. Recht bald taucht rechter Hand ein kleiner planierter Parkplatz auf und ein Torbogen. Dieser markiert den Start der beliebten Wanderung. Die herumliegenden Glassplitter mahnen, nichts im Auto zurück zu lassen. Seitdem die Insel immer mehr von Glücksrittern heimgesucht wird, die schnell pleite sind, hat sich das Unwesen der Autoeinbrüche in entlegenen Ecken breit gemacht.

Infrastruktur gibt es auf der Wanderung keine. Cofete wartet mit einem sehr einfachen Restaurant auf. Muss nicht unbedingt sein. Für ein kühles Bier reicht es aber.

Tourdaten.

  • Entfernung ida | ida y vuelta: 6 Km | 12 Km 

  • Höhenmeter ida | ida y vuelta – An- / Abstieg:
    299 Hm / 278 Hm | 575 Hm / 555 Hm

  • Art: Streckenwanderung.

  • Beste Zeit: Früh morgens.

  • Anforderung: Leichte Wanderung, im Sommer im Gran Valle sehr heiss und windstill.

  • Wegbeschaffenheit: Breiter Wanderweg, dann sehr guter Bergpfad.

  • Wegmarkierung: Ja.

  • Trailrun: Ja.

  • Mountainbike: Mountainbiken auf den Trails in den Naturschutzgebieten von Fuerteventura wie auch Hunde verboten.

  • Telefonnetz: Ja.

  • Anfahrt mit dem Bus: Ja.

  • POIs
    Start:
    N 28.06348° | W 14.37625°
    Degollada de Cofete:
    N 28.09123° | W 14.38125° | 354 m
    Abzweig Villa Winter:
    N 28.09482° | W 14.37952°
    Ziel:
    N 28.10137° | W 14.38824°

  • Karte: Mapa Topográfico Nacional de España MTN25 1099-IV + 1099-III


Punta Pesebre – der südwestlichste Punkt der Insel.

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Punta Pesebre – der südwestlichste Punkt der Insel.

Am Punta Pesebre warnt ein kleines Hilfsfeuer passierende Schiffe vor den vielen Untiefen. Exakt 98 Km sind es hinüber nach Las Palmas de Gran Canaria zum Hafen Puerto de la Luz, in den die Fähre von Morro Jable einläuft.

Noch 2012 war der Punta Pesebre nur mit einem astreinen Geländewagen zu erreichen. Die Piste dort hin glich einer Übungsstrecke für hardcore Offroader. Mit dem aufkommenden Tourismusboom wurde die Piste an die südwestliche Spitze Fuerteventuras in Stand gesetzt und nun schafft man es dorthin mit einem normalen Auto. Trotzdem ist es zu Sonnenuntergang dort fantastisch einsam, die Sonnenuntergänge dramatisch schön. Ein wahrer Sehnsuchtsort!

Insider Tipp

Gewusst wie – legal Campen im Naturpark Jandía.

Freies campen ist in Spanien generell verboten. Ganz Fuerteventura ist Biosphären Reservat, daher gelten nocheinmal schärfere Regeln. Wird ein turismo gefahren, sieht alles schon anders aus. Wie auf Fuerteventura legal gecampt werden darf, dem Vanlife nachgegangen werden kann und wo es im Naturpark Jandía tatsächlich einen legalen Stellplatz zu finden gibt, das ist in diesen beiden Artikeln nachzulesen:

Legal campen auf den Kanaren – eine Wissenschaft!

Campen + Vanlife auf Fuerteventura – das grosse Insider Stellplatzverzeichnis von Nord nach Süd.

Wanderung Gran Valle - Cofete: Parkplatz am Beginn des Wanderweges an der Piste zum Punta de Jandía. Wanderung Gran Valle - Cofete: Beginn des Wanderweges an der Piste zum Punta de Jandía. Wanderung Gran Valle - Cofete: Der Wanderweg hinein ins Gran Valle. Wanderung Gran Valle - Cofete: Der Wanderweg hinein ins Gran Valle weiss-gelb markiert. Wanderung Gran Valle - Cofete: Im Westen der markante Morro Munguía (302 m), rechts der Degollada Munguía (264 m). Wanderung Gran Valle - Cofete: Blick auf den langen Bergrücken des Cuchillo del Ciervo (464 m). Wanderung Gran Valle - Cofete: Blick Richtung Degollada de Cofete (345 m), links der Fraile (688 m), rechts das Cuchillo del Ciervo (464 m). Wanderung Gran Valle - Cofete: Blick Richtung Degollada de Cofete (345 m), links der Fraile (688 m), rechts das Cuchillo del Ciervo (464 m). Wanderung Gran Valle - Cofete: Blick Richtung Degollada de Cofet, links der Fraile (688 m), rechts das Cuchillo del Ciervo (464 m). Wanderung Gran Valle - Cofete: Blick Richtung Degollada de Cofete (345 m) – Morro Munguía (302 m), Degollada Munguía (264 m), Fraile (688 m) (l.n.r.). Wanderung Gran Valle - Cofete: Blick Richtung Degollada de Cofete (345 m) – Morro Munguía (302 m), Degollada Munguía (264 m), Fraile (688 m) (l.n.r.). Wanderung Gran Valle - Cofete: Wanderweg durch das Gran Valle Jandía. Wanderung Gran Valle - Cofete: Kurz vor dem Anstieg zum Degollada de Cofete (345 m), links der Fraile (688 m). Wanderung Gran Valle - Cofete: Anstieg zum Degollada de Cofete (345 m). Wanderung Gran Valle - Cofete: Anstieg zum Degollada de Cofete (345 m). Wanderung Gran Valle - Cofete: Anstieg zum Degollada de Cofete (, links sticht der imposante Fraile (688 m) heraus. Wanderung Gran Valle - Cofete: Anstieg zum Degollada de Cofete (345 m). Wanderung Gran Valle - Cofete: Die letzten Höhenmeter zum Degollada de Cofete (345 m). Wanderung Gran Valle - Cofete: Blick vom Degollada de Cofete (345 m) auf den Playa de Barlovento, die Villa Winter und den Pico de la Zarza (814 m). Wanderung Gran Valle - Cofete: Blick vom Degollada de Cofete (345 m) nach Westen zum Fraile (688 m). Wanderung Gran Valle - Cofete: Abstieg nach Cofete und Blick auf Playa de Cofete; Villa Winter und den Pico de la Zarza (814 m). Wanderung Gran Valle - Cofete: Abstieg nach Cofete und Blick auf Playa de Cofete; Villa Winter und den Pico de la Zarza (814 m). Wanderung Gran Valle - Cofete: Abstieg nach Cofete und Blick auf Playa de Cofete und Villa Winter. Wanderung Gran Valle - Cofete: Abstieg nach Cofete und Blick auf Playa de Cofete und Villa Winter. Wanderung Gran Valle - Cofete: Abstieg nach Cofete und Blick auf Playa de Cofete und Villa Winter. Wanderung Gran Valle - Cofete: Abstieg nach Cofete und Blick auf den Playa de Cofete. Wanderung Gran Valle - Cofete: Abstieg nach Cofete und Blick auf Playa de Cofete und Villa Winter. Wanderung Gran Valle - Cofete: Abstieg nach Cofete und Blick auf den imposanten Fraile (688 m). Wanderung Gran Valle - Cofete: Abstieg nach Cofete und Blick Cofete und den Playa de Cofete. Wanderung Gran Valle - Cofete: Kurz vor Cofete. Wanderung Gran Valle - Cofete: Ende des Wanderweges in Cofete. Wanderung Gran Valle - Cofete: Der "Wanderbus", Linie 111 des öffentlichen Busverkehrs von Fuerteventura. Wanderung Gran Valle - Cofete: Der "Wanderbus", Linie 111 des öffentlichen Busverkehrs von Fuerteventura. Wanderung Gran Valle - Cofete: Karte. Wanderung Gran Valle - Cofete: Höhenprofil.
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