► Lang hat das Ayuntamiento de la Oliva an der neuen Verordnung "ordenanza reguladora de la ocupación de la vía pública" gearbeitet. Nun liegt sie vor und wartet auf die Beschlussfassung durch das Plenum. Die Verordnung wird vieles neu regeln, das sich auf öffentlichen Strassen und Plätzen abspielt: Wer darf wo und unter welchen Voraussetzungen Musik machen, darf vor dem Haus auf der Strasse überhaupt der Griller angeworfen werden und wie haben die Fassaden, die sich in Richtung einer öffentlichen Strasse präsentieren, auszusehen.
Für El Cotillo und Corralejo wird es eine klare Regelung geben: Sie werden weiss gekalkt sein müssen und Fensterrahmen, -läden und Türen müssen in blau ausgeführt werden. Damit folgt die Verordnung einem Trend, der sich ohnedies schon breit durchgesetzt hat, denn Touristen gefällt es. Angekurbelt wurde diese Entwicklung durch das Cabildo Insular, das vor einigen Jahren jedem weisse Farbe spendierte, der sein Haus derart umgestaltete.
Die wiederauflebende Tradition, Fassaden weiss zu tünchen, ist auf den Kanaren noch nicht sehr alt. Sie entstand, als im 19. Jhd. Briten den Kalkbrand auf den Inseln, vor allem auf Fuerteventura, forcierten, denn der wurde dringend im Empire zu Zeiten der Industriellen Revolution, u.a. für die Stahl-, Glas- und Bauindustrie, benötigt. Anders sieht das beispielsweise an der Costa de la Luz in Andalusien aus. Da war dies schon länger so üblich.
Woher kommt die blaue Umrandung? Sie war ursprünglich nur am Fundament des Hauses vorgesehen. Mit einer weissen Fassade und einem blauen Fundament Sockel signalisierte der Hausbesitzer: Hier wohnt ein Fischer. Sehr schön ist diese ursprüngliche blau-weiss Variante noch im "Barrio de los Pescadores", dem Fischerviertel, in Conil de la Frontera an der Costa de la Luz erhalten.
Jedenfalls wird diese Verordnung den Orten El Cotillo und Corralejo einen schönen Touch geben. Besonders schön in reinem Weiss erstrahlt seit vielen Jahren bereits Las Playitas.