► So es nicht ums Bergsteigen oder um Wintersport geht, kann guten Wissens gesagt werden: Fuerteventura ist eine sportliche Insel für jeden Geschmack. Auch für Golfer ist die Sonneninsel ein gutes Ziel. An der Ostküste reihen sich vier gepflegte Golfplätze von der Hauptstadt Puerto del Rosario bis in den äussersten Süden nach Morro Jable auf.
Für jene Mitteleuropäer, für die ein vier- bis maximal viereinhalbstündiger Flug kein Thema ist, denen bietet sich Fuerteventura sogar für einen Golftrip an einem verlängerten Wochenende an. Die kleine Zeitdifferenz von MEZ -1 h fällt nicht weiter auf.
► Theoretisch ist Fuerteventura ein ganzjahres Reiseziel. Jede Sportart kann immer ausgeübt werden, einmal besser, einmal weniger gut. Windsurfer, Kitesurfer und Wellenreiter richten sich bei der Planung beispielsweise nach den Wind- und Wellentabellen. Und nicht für jeden ist die „beste Saison“ dieselbe. Suchen die Pros am Surfbrett die „Big Waves“ im Winter, kommen die Anfänger lieber, wenn die Wellen etwas moderater sind. Ähnlich ist des bei den Kitesurfern. Der Wind bläst auf der Insel im Passatwindgürtel fast immer: Mal brachial, seltner ist er nur eine angenehm kühlende Seebrise.
Und tatsächlich ist der Wind auch für Golfer das Thema auf Fuerteventura. Der Passat ist ein thermischer Wind und daher geht es im Juli und August, der Windsaison, so richtig zur Sache. Keine gute Zeit als Golfer anzureisen: Der Passat kann tagelang in Sturmstärke blasen, die Golfplätze liegen, bis auf jenen in Jandía, dem Sturm offen ausgeliefert.
Ohnehin ist der Hochsommer keine gute Zeit, wenn es nicht um Wassersport geht. Die subtropische Sonne brennt mit erbarmungsloser Kraft auf die Insel. Viele merken dass zu spät, da der Passatwind angenehm kühlt. Setzt er aus oder dreht der Wind auf Calima (heisser Wind aus der Sahara), dann ist gut 40 Grad am Thermometer, das auch nachts kaum unter 30 Grad fällt, etwas völlig Normales. Die Idee frühmorgens der Hitze zu entkommen, funktioniert auf Fuerteventura nicht. Bereits am 32 Breitengrad ist die Dämmerung kurz. Die Sonne kommt schlagartig und mit voller Kraft, davor ist es stockdunkel.
Generell und auch für Golfer ist die schönste Zeit des Jahre auf Fuerteventura der September und Oktober, so nicht wegen des Starkwindes angereist wird. Der Wind schläft ein, der Atlantik erreicht seine höchste Temperatur, kein einziger Regentag ist zu erwarten und die brutale Hochsommer Hitze verschwindet so schnell, als wäre sie nie dagewesen. Schlagartig leert sich die Insel, die im August auch von Canarios gestürmt wird. Zimmer in allen Kategorien sind wieder günstiger zu haben, die Flüge werden billiger, ruhig wird es, freundlicher, endlich wieder „Isla tranquila“.
► Der „Fuerteventura Golf Club“ in Caleta de Fuste wurde 2002 als erster Golf Club der Insel eröffnet. Ein 18 Loch Golf Platz angelegt auf 1,5 Hektar, welcher der Gegend mit seinem Grün und den vielen Bäumen auch landschaftlich einen Impuls gab. Der klassische Golfkurs führt über 18 Loch mit Par 70, zwölf Par 4, zwei Par 5 und vier Par 3. Die Meisterschaftsrunde für Damen geht über 5.273 m, die der Herren über 6.060 m. Der Fuerteventura Golf Club ist nach wie vor die erste Adresse in Sachen Golf auf der Insel.
Der grosse Vorteil des Clubs: Er ist mit dem Auto vom Airport in nur 10 Minuten zu erreichen. Gewohnt werden kann direkt am Kurs in einem 5 Sterne Haus. Über die Strasse im Sheraton, dort wo auch das Casino und der Kongress liegt, wohnt es sich aber qualitativ besser. Am Sheraton befindet sich auch ein schöner, gepflegter Strand. Für Kurztrips und Paare, bei denen nur ein Teil auf den Golfkurs will, ist der Fuerteventura Golf Club geradezu ideal.
Pros + Cons:
+ Nur 10 min. vom Airport El Matorral.
+ Erstklassige Instandhaltung.
+ 5 Sterne Hotel direkt am Golfplatz samt Alternativen.
+ Strandnähe.
+ Gute Infrastruktur.
+ Erstklassige deutschen Ärzten, allgemein Mediziner wie Fachärzte.
- Sehr windanfällig.
► Direkt neben dem „Fuerteventura Golf Club“ in Caleta de Fuste, entstand der „Golf Club Salinas de Antigua“. Er ist umringt von kleinen Häusern. Das Konzept war betuchten Golfern ein Haus direkt am Kurs zu verkaufen, als Haupt- oder Nebenwohnsitz. Das ging, wenig überraschend, nicht auf. Nun stehen viele Gebäude leer, was dem Gesamtbild so gar nicht gut tut.
Für die Gestaltung des Golfkurses wurde Golfer Manuel Piñero Sánchez verpflichtet, ein ehemaliger Profi, der seinen grössten Sieg 1977 bei der British PGA Championship feiern durfte. Der Kurs: 18 Loch Par 70, 5.409 m bei der Herren, 4.652 m bei den Damen.
Pros + Cons:
+ Nur 10 min. vom Airport El Matorral.
+ Strandnähe.
+ Gute Infrastruktur.
+ Erstklassige deutschen Ärzten, allgemein Mediziner wie Fachärzte.
- Könnte insgesamt mehr Instandhaltung vertragen.
- Sehr windanfällig.
► „Playitas Golf“ liegt schon weiter im Süden, ist aber immer noch recht flott vom Airport zu erreichen. Der Golf Club ist Teil des „Las Playitas Resort“, ein Sportzentrum, das regelmässig zu den besten Europas gewählt wird. Es zieht unzählige Profisportler an, vor allem auch aus der Triathlon Szene. Das Sportprogramm, das dort professionell angeboten wird, ist überaus breit gefächert.
Das „Las Playitas Resort“ ist eigentlich das „neue“ Las Playitas, ein Kunst Dorf neben dem historischen. Es liegt am südlichen Ortsrand von „Las Playitas“, ein verträumter kleiner Fischerort. Er erinnert an Griechenland, so wie er an den Hang gebaut wurde. In Las Playitas wird ausschliesslich im Ressort gewohnt. Das ist aber dorfähnlich und bietet verschiedene Unterkunftsarten wie ein 4 Sterne Hotel oder auch Appartements an. Alles ist sehr gepflegt.
Bei Planung und Entwurf liess sich der Ideengeber des Ressorts nicht lumpen. Es wurde der Schotte John Chilver-Stainer mit dem Entwurf des Platzes beauftragt. Chilver-Stainer entwarf auch Golfplätze wie Interlaken-Unterseen oder den Golfclub Appenzell. Angelegt als 18 Loch Par 67, zieht sich der Kurs über kurze 4.812 m. Acht Par 3, sieben Par 4, drei Par 5 machen den Kurs zur abwechslungsreichen Runde, die es in sich hat.
Pros + Cons:
+ Wohnen am Golfplatz.
+ Gute Instandhaltung des gesamten Ressorts.
+ Führendes europäisches Sportressort.
+ Breite Palette an weiteren Sportarten.
+ Vom Airport noch recht schnell zu erreichen.
+ Noch ausreichend windgeschützt.
+ Strandnähe.
- Kiesstrand.
- Eingeschränkte öffentliche Infrastruktur.
► Der Jandía Golf Club liegt ganz im Süden von Fuerteventura direkt am Ortseingang von Morro Jable. In der Anfangszeit des Tourismus wurde Morro Jable über eine Piste in einer halbtägigen Tortur im 4x4 Kleinbus erreicht. Heute geht das besser, dauert aber über die halbfertige Autobahn immer noch 1h 15 min bei ca. 85 Km. Dafür locken absolut traumhafte Strände, die auch eine deutlich längere Anfahrt rechtfertigen würden.
Der Golfkurs wurde im Barranco de Vinamar angelegt. In der Windsaison ist der Kurs daher sehr gut gegen den Passatwind geschützt. Dafür wird es in ihm im August nahezu unerträglich heiss. Der 18 Loch Par 72 Golfkurs erstreckt sich über 3,35 Hektar mit einer Kurslänge von 5.857 m. Er hat 30 Höhenmeter Gefälle und ist insgesamt sehr anspruchsvoll. Palmen und Teiche machen den Kurs optisch sehr ansprechend, verleihen ihm aber zusätzliche Schwierigkeiten.
Gewohnt werden könnte direkt am Kurs. Aber das muss sich der Golfer nicht antun. Deutlich bessere Quartiere und das direkt am Strand, bieten sich an. Von jedem dieser Hotels ist der Kurs in plus minus 5 Minuten mit dem Auto zu erreichen.
Pros + Cons:
+ In der Windsaison gut windgeschützt.
+ Grosse Auswahl an Hotels jeder Kategorie.
+ Gute Infrastruktur.
+ Traumhafte Strände.
- Lange Anfahrt.
- Im Barranco im Sommer extrem heiss.
- Wohnen am Golfplatz nicht empfehlenswert.
Detailinformationen zu den Golfclubs:
Alles zum Wetter auf Fuerteventura:
Wohnen nahe der Golfplätze:
Die Ortschaften:
Strände in der Umgebung der Golfplätze.
Sonstiges.