► Vorneweg, ALERTCOPS ist eine phantastische App und das vor allem auch für Spanien Urlauber. Offiziell nennt sich die App auf Englisch: „ALERTCOPS – The Police and Guardia Civil app“. Sie ist ein Dienst des Ministerio del Interior de España, also öffentlich rechtlich ohne Erwerbsabsicht. Die Idee dahinter, Betroffenen in Notfällen, ob medizinischer Natur, Überfällen, verirrt in den Bergen etc. schnell und effeltiv zu helfen.
Jeder, der bereits einige male bei Notfällen vor Ort war konnte feststellen: Betroffene werden in dieser Stress Situation schnell aus der Bahn geworfen. Da fällt dann die Notrufnummer nicht mehr ein, der genaue Standort kann auch nicht beschrieben werden wie auch die Art des Notfalls. Der Kopf ist blockiert. Auch nicht direkt Betroffene können unter Schock stehen. Unfallopfer sehen beispielsweise nicht so adrett wie im TV Krimi aus. Der Anblick kann extrem schockierend sein.
Die App ALERTCOPS hilft brillant. Ist die App gestartet, stehen dem User grosse Buttons zur Verfügung, die auch mit zittriger Hand zu treffen sind. Sie listen die zentralen Kategorien, in denen Hilfe benötigt werden könnte. Den entsprechenden Button drücken, bestätigen und das wars. Wenn auch das in der aktuellen Situation zu viel ist, dann einfach den SOS Button tippen. Die App sendet dann ein Datenset an die Notfall Zentrale mit ggf. Kategorie des Notfalls, exakter GPS Position und das Datenset des Users, das er hinterlegt hat. Das ist obligatorisch der Name, weiteres optional aber sehr sinnvoll (s. dazu unten). Wer kühlen Kopf bewahrt, oder nur beratende Hilfe benötigt, dem steht eine Chat Funktion oder ein Anruf Button zur Verfügung.
Die App ist für jede Art von Notfällen gedacht, besonders auch medizinische wie Schlaganfall, Herzinfarkt etc., wo Minuten über Leben oder schwere der gesundheitlichen Folgen entscheiden. Und auch wer sich in der Weite Fuerteventuras verlaufen hat, dem wird geholfen. Das Wichtigste: Sie können sich auf die App verlassen, es ist ein offizielles Tool der spanischen Exekutive und kein Spielzeug. Missbrauch zieht zurecht unangenehme Konsequenzen nach sich, denn es wird sinnlos Kapazität blockiert, die anderen Ortes vlt. gerade Leben retten könnte.
► Wenige Urlauber befassen sich damit, wie sie im Notfall im Urlaubsland Hilfe holen. Bei Urlaub will niemand an Unfall oder gar einen Herzinfarkt denken. Doch letzterer ereilt untrainierte ältere Menschen gerade in den Subtropen nicht selten. Vom langen Sonnenbad, oft ist auch noch Alkohol im Spiel, direkt in den kühlen Atlantik, ist dann zu viel. Das Herz macht schlapp, ertrinken die Folge, wenn nicht sofort Hilfe vor Ort ist. Aber auch fitte Mountainbiker auf einer einsamen Piste können nach üblem Sturz Hilfe benötigen. Absolut jeder kann aus unterschiedlichsten Gründen dringend Hilfe benötigen. Also informieren, was im Fall der Fälle zu tun ist!
Amerikaner kennen es nicht anders: Im Notfall wird 911 gewählt und es wird, was immer notwendig ist, in Gang gesetzt, ob Feuerwehr, Ambulanz, Polizei oder alles zusammen. In Europa ist das nun auch so und auch auf Fuerteventura wird einfach 112 gewählt. Die Geschichte der 112 und warum gerade 112, ist übrigens eine deutsche und eine Privatinitiative. Die Geschichte beginnt mit dem tragischen Unfall Tod des achtjährige Björn Steiger am 3. Mai 1969, der eine Stunde auf Hilfe warten musste. Er verstarb nicht an seinen Verletzungen, sondern mangels rascher Schock Therapie. Sein Vater begann für eine zentrale Notrufnummer in Deutschland zu kämpfen, war erfolgreich und ist der Vater der 112 und der Idee, die dahinter steckt. Heute lebt seine Idee in seiner Björn Steiger Stiftung weiter, die er gründete.
Wo bin ich? Diese Frage scheint lächerlich, in der Realität nicht. Kann ein Mountainbiker, der auf Pisten unterwegs ist, wirklich genau sagen, wo er sich gerade befindet, wie das Dorf hinter und vor ihm heisst oder der Hügel, an dem er gestürzt ist? Und weiss ein Sonnenhungriger, der irgendwo auf dem kilometerlangen Sandstrand, der sich von Corralejo bis weit hinter die RIU Hotels zieht, wie der Strandabschnitt bezeichnet wird, auf dem er gerade liegt oder baden geht? Wohl kaum, es sind 11 Strände. Auch das löst die App ALERTCOPS mit dem Senden der GPS Position.
Die Operator der Notfall Zentrale der Kanaren sprechen mittlerweile alle ordentliches Englisch. Aber nutzt das wirklich? Der Österreicher und Deutsche ist gemeinhin der Ansicht, er spricht Englisch. Also vor Jahrzehnten hat er mal in der Schule einwenig davon gelernt und das wars dann. Tatsächlich auf Konversationsniveau sprechen konnte er es nie. Und das Wenige wurde bald noch weniger. In der Regel nutzt der Urlauber Denglish: 2 Worte Englisch, ein Wort Deutsch, ein Satz ist das nicht und Sinn ergibt das auch keinen. Auch das mehrmalige, lautere Wiederholen, gängige Praxis, macht es nicht verständlicher. In Denglish lässt sich werde beschreiben, wo man gerade ist, ein medizinischer Notfall schon gar nicht. Dass der Operator im Notfall Zentrum Englisch spricht, nutzt der breiten Masse also gar nichts. Und wieder löst ALERTCOPS das Problem. Die App überwindet Sprachbarrieren.
Vertrauen Sie Sunnyfuerte! Installieren Sie die App ALERTSCOP, die einzige Möglichkeit für die meisten Touristen, selber schnell Hilfe zu holen. Es dauert zwei Minuten und kann Leben retten.
► Es lohnt, einen tieferen Blick in die App ALERTCOPS zu werfen, denn sie stellt auch für den Spanien Urlauber viele interessante weitere Features bereit, die übrigens laufend erweitert werden. Folgende zwei, könnten Urlauber interessieren.
Ist die ALERTCOPS App aktiv oder wurde ihr erlaubt, was sinnvoll wäre, Push Nachrichten zu empfangen, erhält der User wichtige Informationen von Organisationen wie dem AEMET (staatlicher meteorologischer Dienst Spaniens), Zivilschutz, der Exekutive etc. Besonders interessant sind diese Push Nachrichten, da sie Geo bezogen sind und zwar sehr detailliert. Ist der User beispielsweise zu Grossereignissen wie der La Romería de El Rocío unterwegs und die Zufahrten wurden wegen völliger Überlastung gesperrt, erhält der User eine Push Nachricht darüber, generell auch bei allen anderen Strassensperrungen. Besonders interessant sind die Nachrichten auch für Wanderer, die auf Trekking Tour über die Kanaren unterwegs sind. Warnung zu Waldbränden oder extremer Hitze werden gesendet. Informationen zu Küstenphänomenen wie Starkwinde oder Wellenwarnungen, sind für Wassersportler sehr interessant.
Ein Feature von ALERTCOPS erlaubt, seine eigene Position mit einem anderen User der App zu teilen. Ein absoluter Traum für Helikopter Eltern, um ihre Kinder auch im Urlaub an die elektronische Hundeleine zu legen, wenn sie mal ohne „die Alten“ um die Häuser ziehen wollen. Es gibt aber auch sinnvolle Einsatzbereiche. Immer wieder geraten Solo Wanderer oder Trailrunnner bei extremer Hitze in den weiten einsamen Ecken Fuerteventuras in Probleme, Thema Hitzschlag also Gehirnschwellung. Oft werden sie erst nach Tagen gefunden – zu spät. Eine Vertrauensperson sollte wissen, wo der Sportler aktuell umgeht und auch wenn das Unglück in einem Mobilfunktloch passiert, hat der Rettungsdienst immer noch eine letzte Position, von der aus gezielt gesucht werden kann. Auch für Urlauber, die beispielsweise ihre betagten Eltern dabei haben, die nicht andauernd bemuttert werden wollen aber doch gelegentlich mal Aussetzer haben, ist Private Guardian eine gute Option, sie schnell zu finden.
► Ohne Datennetz keine ALERTCOPS App das ist klar. Wie sieht es also mit dem mobilen Datennetz auf der Sonneninsel aus? Es ist ganz hervorragend ausgebaut und bietet grossteils 5G Standard plus sehr guter Bandbreite im Up- und Download. 5G sagt nichts darüber aus, was eine Funkzelle final tatsächlich liefert. Gegen das mobile Datennetz Fuerteventuras, ist jenes in Deutschland auf Entwicklungsland Niveau.
Das Datennetz der Sonneninsel ist fast flächendeckend ausgebaut. Kein Netz gibt es aber in einsamen barrancos oder Küstenregionen. Bei den unzähligen Wandertipps weisst Sunnyfuerte immer darauf hin. So dies der Fall ist wird empfohlen, ein Garmin inReach® einzupacken. Wer sich für die Geschwindigkeit des mobilen Netzes auf Fuerteventura interessiert, findet s.u. einen Artikel dazu. Sunnyfuerte testete 2023 von Nord nach Süd und Ost nach West.
Jeder Urlauber sollte sich auch mit der SOS Funktion seines Mobiltelefons befassen. iPhones setzen automatische SOS Meldungen ab, die auch den Standort per GPS senden. Übrigens kann jedes Mobiltelefon 112 kontaktieren, ganz ohne Roaming und selbst ohne SIM Card, solange irgendein Mobilfunktnetz zur Verfügung steht.
► ALERTCOPS kann im App Store und Google Play geladen werden. Nach der Installation sollte, muss man aber nicht, sich der Nutzer registrieren. Anonym Teil zu nehmen macht wenig Sinn, denn in der Regel wird man Hilfe für sich oder Angehörige, Freunde, Bekannte holen. Um sich zu registrieren, muss nur der eigene Name angegeben werden, das wars. Weitere Informationen sind optional und sollten nach Ansicht von Sunnyfuerte genutzt werden. Es sind beispielsweise das Alter oder ein aktuelles Foto. Bei einem medizinischen Notfall oder einer unübersichtlichen Lage, kann das von Vorteil sein. Nachdem 1977 mit den ersten freien Wahlen die Franco Diktatur endete, kann dem Ministerio del Interior durchaus vertraut werden und so ganz nebenbei, würde es über den App User sicher ein vielfaches, so es Interesse hätte, auf facebook, twitter herausfinden können, denn der Drang, sein privates Leben hemmungslos bis hirnlos dort zu entblössen, ist ungebremst.