► Wasser, das aus den Wasserhähnen Fuerteventuras läuft, stammt ohne Ausnahme aus Meerwasser Entsalzungsanlagen. Die erste Anlage destillierte das Meerwasser, bald folgten modernere Osmose Anlagen. Die Geschichte des Wassers von Fuerteventura und welche Osmose Anlagen wo aktuell auf Fuerteventura betrieben werden, beleuchtet der Artikel „Die Wasserversorgung auf Fuerteventura.“ Um die öffentlich rechtliche Wasserversorgung kümmert sich seit 1993 das CAAF (Consorcio de Abastecimiento de Aguas a Fuerteventura).
► Nichts ist so essentiell für die Funktion des menschlichen Organismus wie Blut und Wasser. Letzteres übernimmt viele Funktionen, auch die Entgiftung des Körpers. Je nach Körpergrösse und Gewicht braucht der Mensch pro Tag dafür mindestens 600 ml reines Wasser. Wird ihm das nicht zugeführt, versagen die Nieren, Giftstoffe reichern sich im Körper an, die das Gehirn, Muskelgewebe und die Nerven schädigen. Auch optisch ist am Körper schön zu sehen, wenn es dem Ende zugeht: Die Haut wird braun, nicht durch die Sonne und dem Mund entströmt ein aufreizender Uringeruch. Welche fatalen Folgen bereits eine kurze Dehydrierung haben kann, wissen Ausdauersportler: Schwindel, Orientierungslosigkeit, heftige Krämpfe, Übelkeit auch starke Kopfschmerzen, da sich in den Blutgefässen des Gehirns Schadstoffe anreichern. Wer unter Migräne leidet, weiss besonders gut, wie wichtig der Wasserhaushalt des Körpers ist. „Detox“ Trends, möglichst viel Wasser zur Entgiftung in sich hinein zu schütten, sind sinnlos und können sogar in radikaler Menge tödlich sein. Ist die Wasseraufnahme zu gross, wird der Körper ausgeschwemmt, der Mineralstoff Haushalt kippt. Im schlimmsten Fall kann es zu einer Hyperhydratation kommen. Auch dann stellen die Nieren ihre Tätigkeit ein. Bereits dieser kleine Auszug macht bewusst, wir sollten darauf achten was wir trinken und wieviel. Und es sollte nicht solange gewartet werden, bis Durst entsteht, denn das ist bereits ein Signal für eklatanten Flüssigkeitsmangel. Im Frühstadium tritt dieser öfter auch als reines Hungergefühl auf. Wer mit seinem Körper sportlich und bewusst umgeht, erkennt bereits die schwachen Signale. Wasser, es kommt eben wie bei fast allem auf die richtige Menge an. „Man kann die Erkenntnisse der Medizin auf eine knappe Formel bringen: Wasser mäßig genossen, ist unschädlich.“ das befand Mark Twain treffend.
► Der Mitteleuropäer ist gewohnt, Wasser direkt aus der Leitung trinken zu können. Oft schmeckt es zwar nicht gut, wenn es z.B. als Grundwasser gepumpt wurde, aber zu gröberen Problemen führt es kurzfristig jedenfalls nicht. Nicht alle Menschen sind so verwöhnt wie die Bewohner von Innsbruck, die ihr Trinkwasser direkt aus einem Wasserstollen oberhalb der Alpenstadt beziehen. Wasser, das rund 15 Jahre durch den Gebirgsstock des Karwendels sickerte und so als kristallklares, kaltes unbehandelt Gebirgswasser ohne Umwege in den Häusern ankommt. Aber wie sieht es in Fuerteventura aus, mit dem Wasser, das aus dem Atlantik gewonnen wurde?
Moderne Osmose Anlagen sind eine sichere und hervorragende Technologie, Trinkwasser zu gewinnen. Nicht nur im Grossen, auch im Kleinen. Die Grupo Barceló setzt sie z.B. in Hotels in Barcelona ein, um das Leitungswasser der Grossstadt, das aus Grundwasser Quellen gepumpt wird, zu Tischwasser zu veredeln, samt nachgeschalteter Mineralisierung und mehr. Und das schmeckt richtig gut. Moderne Osmose Anlagen sind eine komplexe Sache aus vorgeschalteten Sediment Filtern, gefolgt von einem System aus Membranen, durch die das Wasser mit hohem Druck gepresst wird. Solche Anlagen benötigen mindestens alle sechs Monate eine extensive Wartung: Austausch der Filter, Reinigung der Membranen, durchspülen und final eine Desinfektion mit Wasserstoffperoxid. Ob das alles so bei der zentralen CAAF Anlage in Puerto del Rosario geschieht, an der der Grossteil der Wasserversorgung der Insel hängt, ist fraglich. Eine längere Abschaltung für Servicearbeiten ist nicht möglich. Bedenklich auch, dass die technische Lebensdauer, in der solche Anlagen einwandfrei arbeiten, mit 20 Jahren angesetzt wird. Das ist bei den Anlagen von Puerto del Rosario und all den anderen der CAAF bereits um gut 10 Jahre überschritten. Kann dem CAAF vertraut werden, dass sein Wasser keimfrei, ohne chemische Rückstände und nicht überchlort ist? Das muss jeder für sich nach Gefühl entscheiden, oder als residente besser Wasserproben nehmen und einem Labor senden. Auch das geht und kostet je nach Analysebreite zwischen € 40,- bis € 100,-. Nachdem das CAAF es aber seit ihrem Bestehen 1993 nicht geschafft hat, das Leitungssystem Fuerteventuras dicht zu bekommen, in einen angemessen Zustand zu versetzen und die Osmose Anlagen uralt sind, sind Zweifel an der Wasserqualität des CAAF nicht nur berechtigt, sondern beim Betrachten der Fakten eine logische Schlussfolgerung.
Eine grosse Errungenschaft moderner Trinkwasser Versorgungssysteme sind Druckwasserleitungen. Sie stehen unter Überdruck, bei Leckagen kann Wasser entweichen aber nicht einströmen. Das verhindert die Kontamination des Wassers von aussen. Auf Fuerteventura gibt es diese Druckwasserleitungen nur bedingt, von zentralen höher gelegenen Wasserbehältern zu Verteilerknoten. Der Druck entsteht ohne weiteres Zutun durch die potentielle Energie, die Lageenergie des Speichers. Je weiter sich das Wasser aber seinen Weg zum Verbraucher bahnt, desto geringer wird der Druck und desto maroder die Leitungen. Teils sind es einfach Plastikrohre, die wild oberirdisch verlegt sind oder nur wenige Zentimeter unterirdisch. Sind diese leck und grast über ihnen eine Ziegenherde, ist der Eintrag von Kolibakterien nur eine Frage der Zeit. Ein Problem übrigens, das Alpenvereinshütten in Österreich durch die Almwirtschaft ebenso haben, weshalb sie nun zur Wasseraufbereitung, meist durch UV Licht Bestrahlung, verpflichtet sind. Je nachdem, wie robust der Wassertrinker und hoch die Bakterien Konzentration im Wasser ist, können die Folgen von E.Coli-Bakterien von leichtem Unwohlsein, über Durchfall bis zu blutigem Urin und blutigem Durchfall reichen. Alles nicht sehr Strand tauglich, geruchlich, optisch wie auch von der Befindlichkeit des Bakterien Opfers.
Es sollte bekanntlich auch immer vor der eigenen Türe gekehrt werden, auch in der Heimat. Wer seinen Boiler zu Hause als praktizierender Klimaretter auf < 75 °C eingestellt hat, provoziert, dass er bald im Spülbecken oder der Dusche von den gefürchteten Legionellen Besuch bekommt. Wer die oft empfohlenen 60 °C einstellt, arbeitet ohne Netz. Wird unter der Dusche kräftig der angenehme warme Wasserdampf eingeatmet, könnte sich schon bald eine solide Lungenentzündung breit machen.
Ein besonderer Risikofaktor auf Fuerteventura sind die „Pufferspeicher“, die wenigen auffallen. Bei kleineren Häusern sind es Wassertonnen auf Dächern, bei grösseren sind es Becken im Keller mit Hauswasserwerk. Mehr als offene Becken sind es, auch in kleinen Hotels, tatsächlich nicht. Sie dienen dazu, das Wassernetz Fuerteventuras stabil zu halten, Verbrauchsspitzen abzufedern. Genial einfach und so effektiv. Aber, wer hat je seine Wassertonne entkeimt, behandelt das Wasserbecken im Keller mit Silberionen? Sunnyfuerte kennt niemanden. Ohne Massnahmen sind sie Brutstätte für Keime, vor allem die Wassertonnen auf Dächern, die in der subtropischen Sonne beste Wachstumsbedingungen für Unerwünschtes schaffen.
Auch wenn das Wasser aus Osmose Anlagen völlig keimfrei und ohne chemische Rückstände ist, in grösseren Mengen ist es ungesund, da es eben ausser H20, wie destilliertes Wasser auch, nichts mehr enthält. In kleineren Mengen getrunken, führt der menschliche Körper dem Wasser in Eigenregie die benötigten Mineralien zu, sind die Depots aber aufgebraucht, dann kippt der Mineralhaushalt des Körpers. Die Folgen ähneln der Dehydration.
In vielen Belangen sind die Hygienevorschriften in Spanien deutlich strenger als in Deutschland oder Österreich. Das ist dem Klima geschuldet. Und wenn sie nicht eingehalten werden und die sanidad, das Gesundheitsamt, kontrolliert, wird rigoros durchgegriffen. Ein Lokal wird ohne Aufschub postwendend geschlossen und damit jeder weiss warum, klebt die Behörde einen fetten Bescheid an die Eingangstüre. Chlor spielt eine zentrale Rolle, was viele Ökofundis auf Fuerteventura bemängeln, die den Geruch wahrnehmen. Aber es wirkt. Trinkwasser Leitungssysteme von Hotels müssen beispielsweise regelmässig mit hoch konzentriertem Chlorwasser gespült werden. Gut geführte Betriebe kommen dem nach, die Kontrollen auf Fuerteventura sind aber mässig. Auch öffentliche Leitungssysteme werden gelegentlich mit Chlor gespült und wenn die Wasseranalysen der Osmosenalage nicht zufriedenstellend sind, wird auch hier stark nach gechlort. Der Chlorgehalt des Leitungswassers von Fuerteventura kann also stark schwanken und auch nach oben ausreissen. Stark gechlortes Wasser ist nicht gesund, wer einen sensiblen Magen hat, der wird nach dem Trinken unter Übelkeit leiden.
► Mit Equipment, das jeder ambitionierte Trekker oder Vanlifer bei sich hat, lässt sich fast überall, wo Wasser verfügbar ist, Trinkwasser herstellen. Das Equipment ist mittlerweile leichtgewichtig im Taschenformat, allerdings, es ist nicht ganz billig. Dafür hält gute Qualität ein Leben lang, wie einige der legendären Schweizer Katadyn Produkte. Um sicheres Trinkwasser herzustellen, müssen zwei Gruppen aus unbehandeltem Wasser entfernt werden: Mikroorganismen und chemische Belastungen.
Mikroorganismen wird mit Keramik Pumpfiltern zu Leibe gerückt. Das ist nichts anders als Osmose in Taschenformat. Wasser wird durch ein Keramikelement, bei Katadyn 0,2 Mikron, gepresst. So werden Bakterien, Viren, Amöben und ähnliches aus dem Wasser gefiltert. Damit das auch im Gesamtsystem klappt, ist dem Zu- und Ablauf Aufmerksamkeit zu schenken. Katadyn Produkte arbeiten daher wie industrielle Osmose Anlagen mit einem vorgeschalteten Sediment Filter und einem Edelstahl Auslass Rohr. Wird so aus einem brackigen Naturtümpel Wasser gepumpt, entsteht klarstes Trinkwasser. Gut schmecken tut es nicht, denn der Aktivkohlefilter fehlt noch. Ein beliebter Partygag ist Coca Cola zu pumpen. Im Auslass sprudelt kristallklares Wasser wie bei einem Zaubertrick. Die preiswerten Plastikbehälter mit Keramik Einsatz, durch die Wasser ohne Druck durchläuft, sind in der Porosität zu grob, um effektiv zu arbeiten. Ohne den Aufbau eines osmotischen Drucks geht es eben nicht.
Silberionen sind etwas fantastisches und vielseitig einsetzbar. In moderner Sportkleidung werden sie eingewoben. Das verhindert, dass die Kleidung mit der Zeit beginnt, trotz entsprechendem Waschen, nach Schweiss zu stinken. Überlebende Weltreisende der 60iger, die zur Bewusstseinserweiterung nach Indien und ähnliche Länder reisten und ihren Verstand vor Antritt der Reise noch nicht ganz verloren hatten, sind Silberionen schon lange bekannt. Sie führten in der blumigen Reisetasche die legendären Mikropur Tabletten mit, winzig klein, die Wasser auf breiter Basis steril machen. Vanlifer sollten Mikropur in flüssiger Form an Bord haben. Damit lässt sich der Frischwassertank perfekt keimfrei halten. Warum das kaum jemand macht, obwohl preiswert und bei kleinstem Packmass, ein Rätsel. Mit Mikropur lässt sich übrigens auch die Wassertonne am Dach perfekt in Schuss halten. Grosses Augenmerk muss auf die korrekte Dosierung gelegt werden denn wie bekannt, die Menge macht das Gift.
Gegen chemische Verunreinigungen sind Keramikfilter machtlos, auch industrielle Osmose Anlagen. Da hilft nur ein nachgeschalteter Aktivkohle Filter, der den Pumpsystemen integriert ist oder in einer Erweiterung angeschlossen wird. Entfernt werden Pestizide, Geruchsstoffe, Chlor, Benzol etc. bis hin zu organischen Verunreinigungen. Kann ein Keramikfilter der Pumpsysteme von Katadyn 50.000 Liter Wasser filtern, bis er ersetzt werden muss, ist der Aktivkohle Filter, je nach Wasserbelastung, nach rund 200 Litern zu erneuern. Preiswert, es wird lediglich Aktivkohle gewechselt. Hierzu kann sogar die billige Aktivkohle aus dem Aquaristik Shop verwendet werden, so die Körnung zum Filtersieb passt, um den Apothekerpreisen der Pumpenhersteller zu entkommen.
Wasser aus Osmose Anlagen oder aus Keramik Pumpfiltern, was prinzipiell auch nichts anderes ist, sollte vor dem Trinken mineralisiert werden. Eine ganze Palette an Produkten werden hier angeboten, teure, preiswerte in grossen Gebinden usw. Prinzipiell reicht es aber, einwenig Isotonic Pulver aus dem Sportbereich beizumischen. Gegenüber den speziellen Osmose Produkten hat das natürlich den Nach- oder Vorteil, wie man es sieht, dass das Wasser geschmacklich angereicht wird. Nicht zu übersehen, viele Hersteller arbeiten mit soliden Zuckerzusätzen und verkaufen das als Performance Steigerung. Gänzlich zuckerfrei sind die praktischen Powerbar Tabs, sehr kompakte Reisebegleiter, für die Wasserflasche des Ausdauersportlers oder die Aufbereitung von Osmose Wasser bestens geeignet. Als gepresste Tabletten, die sich schnell auflösen, sind die auch eine saubere Lösung und sehr platzsparend.
Das alles liest sich aufwändig ist es aber nicht. Moderne Pumpsysteme sind klein und leicht, so dass sie jeder Trekker im Rucksack leicht mitführen kann und liefern solide Fördermengen. In Traveler Varianten werden Zusätze angeboten, um sie direkt an einen Wasserhahn anzuschrauben. Dann entfällt sogar das Pumpen, so der Wasserdruck in der Leitung hoch genug ist. Auf Fuerteventura nicht immer der Fall.
► Keramik Pumpfilter, Mikropur, Mineralien, um Wasser anzureichern und mehr, das alles findet sich auf der Seite „Sunnyfuerte Equipment Tipps.“, von Sunnyfuerte verwendet und für gut befunden.