Gran Tarajal ist mit 7.323 Einwohnern einer der grossen Orte von Fuerteventura. Obwohl Gran Tarajal mit einem riesengrossen Strand aus feinstem schwarzem Lavasand samt grosser ruhiger Bucht aufwarten kann, die zum Schwimmen einlädt, von Tourismus keine Spur. Kein einziges Hotel gibt es. Gran Tarajal war und ist der Wirtschaft gewidmet, Tomaten, Fisch und mehr und beherbergt nur Einheimische. So werden auch keine touristischen Angebot gefunden. Nach Gran Tarajal verirren sich nur jene Touristen, die die die Insel nach Reiseführer abarbeiten oder zu einem der vielen kulturellen Events kommen, denn Gran Tarajal ist sehr aktiv. In "Gran Tarajal" lebt auch die Sprache der Majoreros fort, die sich in vielen Ortsbezeichnungen wieder findet. "Tarajal" stand in der Majorero Sprache für "Tamariske" oder spanisch "tamaricácea". "Gran Tarajal" heisst also "Grosse Tamariske".
Wird von der FV-2 am Kreisverkehr nach Gran Tarajal abgebogen, werden die historischen Tomatenplantagen von Fuerteventura passiert. Rechts neben der FV-4, die nach Gran Tarajal an die Küste führt, liegt "El Charco", die Pütze, ein fruchtbares Schwemmgebiet am Zusammenfluss des "Barranco Largo" und "El Río Gran Tarajal". Weiter geht es entlang des El Río Gran Tarajal, ein Flusslauf der im Sommer sumpfig ist, in der Regenzeit zum Fluss anschwillt. Je näher man Gran Tarajal kommt, desto mächtiger und dichter werden die kanarischen Palmen, die den Barranco säumen. Gut hundert Jahre sind sie schon alt. Rechter Hand wird der grosse Industriekalkofen aus 1953 passiert.
Bevor über die FV-4 Gran Tarajal erreicht wird, wächst aus der Ebene der Montaña de Gran Tarajal (153 m) empor. Um ihn herum wurde der Ort angelegt. Nördlich der Erhebung fliesst der Río de Gran Tarajal ins Meer, südlich lieg das Tal "Valle de Aceituno". Vor Gran Tarajal breitet sich eine grosse Bucht aus. Zu beiden Seiten wird sie von Klippen begrenzt. Nördlich erhebt sich "Cuchillo de Gran Tarajal" (187 m), das "Messer" von Gran Tarajal. Ein messergleicher Klippenzug über den ein alter Pfad nach Las Playitas hinüber führt. Die Klippen werden auch "Divisoria de Piedras Caídas", die "Wasserscheide der gestürzten Steine", genannt. Sie trennen Wasserläufe von Gran Tarajal ab, die nach Las Playitas hinab fliessen. Das freut den Golf Platz, der am Fusse der Wasserscheide liegt.
Das Gran Tarajal von Anfang an rein der Wirtschaft gewidmet war, ist auch an der Kirche festzustellen. Erst spät wurde beschlossen eine solche zu errichten. Ein Gotteshaus ist, wie im "Heiligen Land Tyrol", ein absolutes muss jedes noch so kleinen spanischen Dorfes. Die Iglesia San Diego de Alcalá wurde am 19. März 1943 geweiht und ist eine eigene "parroquia", also Pfarre.
Der grosse Paseo, vor dem noch grösseren Strand, ist ruhig und verschlafen, der Strand ebenso. Wenig tut sich, erst am Wochenende hauchen die Bewohner von Gran Tarajal beidem Leben ein. Wenn nicht gerade die vielen Fischkutter den Hafen von Gran Tarajal verlassen oder einlaufen, ist es auch im Hafen ruhig. Was die Fischerboote aus dem Meer gezogen haben kommt, auch direkt an der Mole im Restaurant der Cofradía (Bruderschaft der Fischer), fangfrisch auf den Teller oder kann im angegliederten Geschäft, eine einfache Kühltheke, gekauft werden. Wer Fisch fangfrisch kaufen will, besser geht es nicht als in der Cofradía von Gran Tarajal, Morro Jable oder Corralejo. Die grossen Fische, gibt es allerdings nicht im direkten Verkauf. Vereinzelt traten Parasiten in ihnen auf. So müssen sie nun vor dem Verkauf tiefgefroren werden, um Parasiten ggf. abzutöten. Wer in der EU ein "Beef Tartar" isst, der bekommt übrigens auch, wenn sich der Gastronomiebetrieb an die Regeln hält, auch nur Rindfleisch, das vorher, aus selbigen Grund, tiefgefroren wurde.
Erst gegen 1860 liessen sich die ersten Siedler in Gran Tarajal nieder. Recht spät auch für Fuerteventura. Davor war es nur Hafen für Tuineje. Solche Konstellationen waren auf den Kanaren üblich. Beispielsweise fungierte Santa Cruz de Tenerife lediglich als Hafen für San Cristóbal de La Laguna. Zu gefährlich waren potentielle Überfälle von Piraten, das Klima am Meer im Sommer heiss und feucht. So wohnten am Meer nur Hafenarbeiter und Fischer und diese auch nur temporär. Die grosse, ruhige Bucht von Gran Tarajal, ist ein idealer Naturhafen. So erhielt es bereits 1713 das Privileg des Exporthafens. Ein Zöllner hob für jede Exporttonne Steuern ein. Die Produkte waren vor allem Kalk, Farbstoffe, Kali und Soda, Meersalz für den Handel mit dem Empire, Gofio Mehl für die Nachbarinseln. Im 19. Jhd. kam die Fischkonserve und die Tomate für den Handel mit Grossbritannien hinzu.
1740 gingen am Playa de Gran Tarajal britische Korsaren an Land, denn The War of Jenkins' Ear (1739 - 1742) wurde gerade geführt. Es folgten die Las Batallas de El Cuchillete y Tamasite, die beide fatal für die Briten endeten. An jedem 12. Oktober wird dem ersten Angriff der Briten mit einem historien Spektakel gedacht.
Richtig los ging es aber erst mit der Tomate in Gran Tarajal. Im Jahr 1885 entdeckte eine Kooperative von Briten das Valle de los Nueves (Telde) auf Gran Canaria als idealen Ort, um die Tomate zu kultivieren. Die neue Dampfschifftechnologie ermöglichte die Tomate in nur wenigen Tagen über den Hafen Southampton auf die Tische der Briten zu bringen. Die Erfolgsgeschichte der Tomate auf den Kanaren begann, denn sie hat einen ganz besonderen Vorzug: Sie braucht zwar viel Wasser aber in Bezug auf die Wasserqualität ist sie anspruchslos. Stark mineralisches Grundwasser wie auf Fuerteventura, für den Menschen unaufbereitet ungeniessbar, mag sie auch gerne. Die Tomaten eine hervorragende Einnahemquelle und so wollte auch Fuerteventura mitmischen. Gran Tarajal entstand.
Das heutige Gran Tarajal ist Matías López Hernández und der Tomate zu verdanken. Manch einer bezeichnet ihn auch als Gründer von Gran Tarajal, da vor ihm nur einige Gehöfte existierten. Um die 1900 kehrte Matías López Hernández als Kuba Auswanderer nach Fuerteventura zurück. Eine recht normale Sache auf der Insel bis heute. Er hatte vom Tomatenboom gehört und wollte mitmischen. Ein tatkräftiger und innovativer Mann. Er suchte sich Gran Tarajal aus. Das zeugt davon, dass er das Land kannte. Oberhalb von Gran Tarajal liegt ein fruchtbares Schwemmgebiet, das aus den beiden wasserreichen Tälern "Barranco Largo" und "El Río Gran Tarajal" gebildet wird. Das Schwemmgebiet heisst "El Charco", die Pfütze und "La Fuentita", die kleine Quelle. Dort wurden die ersten Tomatenplantagen auf Fuerteventura tatkräftig von Matías López Hernández angelegt. Die Plantage ist noch heute gut auszumachen, auch wenn sie nicht mehr betrieben wird. Gran Tarajal entstand als Hafen, aus dem die Tomatenproduktion hauptsächlich mit Dampfschiffen nach Southampton in Grossbritannien verschifft wurde. Die Hauptstrasse vor dem Paseo trägt heute den Namen dieses engagierten Unternehmers, Calle Matías López. Matías López war bewusst, dass es notwendig war, Gran Tarajal zu einem leistungsfähigen Hafen auszubauen. Er konnte die Inselregierung bereits 1903 davon überzeugen. Doch, auf Fuerteventura geht alles langsam, sehr langsam, "mucho tranquilo". 1909 und 1917 wurde zum Ausbau des Hafens angesetzt, aber erst 1918 wurde er fertig gestellt.
Obwohl die Tomate aus Marokko preislich jene aus Fuerteventura dramatisch unterbietet, existiert immer noch die "Cooperativa Agrícola de Gran Tarajal" mit 42 Mitarbeitern, geleitet vom Präsident Juan Cerdeña, die 5 Millionen Kg Tomaten pro Jahr produziert und verschifft. Logistikpartner der Kooperative ist das Unternehmen Fred Olsen S.A., welches die Jetfähren zwischen den Inseln des kanarischen Archipels betreibt. Die Fracht geht auch heute noch, wie früher einmal, nach Southampton und heutzutage auch nach Rotterdam. Von diesen Häfen werden die Tomaten weiter verteilt. Verschifft wird allerdings nicht mehr von Gran Tarajal sondern vom Fährhafen Morro Jable aus, wo fünfmal pro Tag eine Fähre nach Las Palmas de Gran Canaria ablegt. Es ist jedoch geplant, den Hafen von Gran Tarajal, zu reaktivieren und die Tomate dort zu verladen. Bestehen kann die Tomate von Fuerteventura gegen die billig Tomate aus Marokko auf Grund der Qualität. Marokko baut billige und geschmacklose Industrietomaten an, in Fuerteventura setzt man auf geschmackvolle Varianten, von denen es hunderte gibt. Auch auf traditionelle Sorten, die zum Beispiel tief Grün sind, obwohl reif, denn das ist die originäre Farbe der Tomate und nicht rot. Eine besonders schmackhafte Sorte übrigens. Der Landwirtschaftliche Forschungsbetrieb "Gran Experimental" in Pozo Negro kümmert sich darum, erstklassige Traditionssorten wieder zum Leben zu erwecken. So wird derzeit wieder Saatgut einer seit 1965 nicht mehr angebauten Sorte hergestellt und EU zertifiziert. Wer sich für die Geschichte der Tomate interessiert, der sollte den Artikel "Die Tomate – von den Azteken ins Orbit und was Spanien damit zu tun hat." lesen.
Ohne Matías López Hernández, dem Kuba Heimkehrer, hätte es Gran Tarajal und die Tomate auf Fuerteventura in dieser Form nie gegeben. Ein umtriebiger Mann, der durch seinen Tatendrang auch vermögender Bürger wurde. Das nutzte aber seinem Enkel Matías López Morales, der am 8. Februar 1912 in Antigua geborgen wurde, wenig. Matías López Morales ist auf vielen historischen Bildern mit seinem Großvater auf den Tomatenfeldern von "El Charco" zu sehen. Als das Franco Regime nach dem Militärputsch 1936 antrat, Spanien in ein dunkles, wenn auch wirtschaftlich erfolgreiches Zeitalter zu führen, tatkräftig unterstützt von der katholischen Kirche, in dem Arbeiter unter extremen Bedingungen, schlecht bezahlt zu leben und zu arbeiten hatten, schloss sich der junge Matías López Morales mit 25 Jahren der Arbeiterbewegung an. Das war in der Zeit der Franco Diktatur ein tödlicher Fehler. Er wurde verhaftet und in Las Palmas auf der Militärinsel "La Islote" am 29. März 1937 in den frühen Morgenstunden erschossen. Prozess gab es keinen. Zu jener Zeit Spaniens, landeten täglich Menschen ohne Prozess vor dem Erschiessungskommando, oder wurden langsam mit der "Garotte", dem Würgegalgen, ermordert. Ausser der Arbeiterbewegung beizutreten, hatte sich Matías López Morales nichts zu Schulden kommen lassen. Bevor er zum Erschiessungskommando geführt wurde, durfte er noch einige Zeilen an seine Familie in Fuerteventura niederschreiben. Kurz danach endete sein Leben mit erst 25 Jahren.
“Próximo a ser asesinado quiero saludar al pueblo canario, a los trabajadores españoles y del mundo entero. No me pesa morir como, cuando y por quien muero. Sólo siento la gran satisfacción de haber cumplido hasta el fin con mi deber de hombre consciente, de combatiente de la Internacional Comunista, de hijo honrado del pueblo español. Muero satisfecho. Nuestro es el triunfo. Que tiemblen mis verdugos, que tiemblen los traidores. Que tiemblen los que han obligado a mi pueblo a comer tunera. La hora de su derrota ha sonado...”
Geschichtlich dokumentiert ist auf Fuerteventura leider sehr wenig, auch über Gran Tarajal nicht. Wer sich auf Spurensuche begibt, zum Beispiel in den alten Karten der Insel stöbert, dem fällt das südliche Tal von Gran Tarajal auf, das "Valle de Aceituno", das Tal des Olivenbaumes, das am "Playa de Aceituno" ins Meer mündet. Ein Indiz dafür, dass wohl schon in frühen Zeiten wie in La Oliva die Oliven, Ölbäume, kultiviert wurden. Wilde Olivenbäume finden sich noch in den Bergen um Betancuria, der ersten Hauptstadt des kanarischen Archipels. Dokumentiert ist nichts aber es spricht alles dafür, dass der Olivenbaum eine gewisse Bedeutung auf der Insel hatte. Derzeit erlebt er eine Renaissance und wird wieder in schönen Olivenhainen auf Fuerteventura kultiviert und gedeiht prächtig. Ein grosser Gewinn für die Insel. In Pozo Negro wird bereits ein erstklassiges prämiertes Bio Olivenöl produziert, das auch ab Hof gekauft werden kann. Guter Tipp als sinnvolles Mitbringsel von der Insel. Leider führt der Olivenanbau auch zu Wasserproblemen, die im Sommer 2018 recht intensiv wurden und zu Zwistigekeiten auf Fuerteventura führten.
Aus dem reinen Tomatenhafen Gran Tarajal entwickelte sich auch ein Fischeeirhafen, der bis heute einer der zentralen von Fuerteventura ist. Auch er wird dem innovativen Tatendrang des Ortes gerecht, installierte doch die Fischereigenossenschaft, die "Cofradía de Gran Tarajal", Anfang der 1950iger die erste Eismaschine der Insel und konnte seinen Fisch nicht als Konserve, sonder auf Eis, verschiffen. Auch ist Gran Tarajal jener Ort Fuerteventuras, an dem mit den begehrten Fanglizenzen jedes Jahr der rote Thun klassisch vom Boot mit dem Haken gefischt werden darf. Die Fang Menge ist streng limitiert und beläuft sich im unteren zweistelligen Bereich. Der rote Thunfisch, der auf seiner Reise im Kanarenstrom Fuerteventura passiert, ist so begehrt, dass er nach dem Fang für viel Geld postwendend als Luftfracht nach Japan geht, wo aus ihm Sushi gemacht wird. Und auch der Kalk darf in Gran Tarajal nicht fehlen, denn den brannte jeder, gutes, schnelles und leichtes Geld und so findet sich an der Einfallstrasse nach Gran Tarajal ein meist übersehener alter grosser Industriekalkofen aus dem Jahr 1953.
Heute ist Gran Tarajal nach wie vor wirtschaftlich umtriebig und kulturell ebenso. Mit Tourismus hat es, obwohl der Strand und die Bucht einfach herrlich sind, nichts am Hut. Noch nichtmal ein Hotel gibt es. In Gran Tarajal wohnen nur Insulaner und auch, wenn der Ort völlig übersehen wird, ist es gar nicht so schlecht in ihm zu leben. Keine historische Altstadt oder ähnliches, trotzdem lebt es sich gut mit dem grossen Strand und dem netten Paseo vor der Haustür. Richtig Leben kommt in den Ort mehrmals im Jahr. Zum Beispiel zum Karneval, der in Gran Tarajal ausgelassen gefeiert wird, wenn das internationale Clown Festival "Tran Tran" oder das Folklore-Musikfestival „Timbeque“ im Auditorium gastiert oder wenn das "Open Internacional de Pesca de Altura" ausgetragen wird, ein internationales Deep Sea Fishing Event. Bis 2016 gastierte auch das WOMAD Festival, das internationale Musikfestival der Genesis Legende Peter Gabriel, am Strand von Gran Tarajal. Ein spektakuläres Ereignis, einziges wirklich internationale kulturelles Event der Insel. Leider liess der neue Inselpräsident das WOMAD 2017 ziehen, da er die läppischen 120 tsd. Euro Subvention verweigerte. Er investiert lieber in Kreisverkehre, warum auch immer, Insulaner haben da eine Vermutung. Las Palmas de Gran Canaria rieb sich die Hände und riss es sich unter den Nagel. Das einzige echte internationale Kulturevent verliess die Insel.
Besichtigt werden kann in Gran Tarajal nichts. Ganz hervorragend lässt sich aber am enorm grossen und gepflegten Strand in der Sonne liegen. In der grossen Bucht kann nach Lust und Laune geschwommen werden ohne Angst haben zu müssen, von einer Strömung ins Meer hinaus gerissen zu werden, so nicht gerade ein Unwetter ist. Nach dem Strandvergnügen ein Spaziergang am schönen Paseo samt Einkehr in einer Bar oder Café, auch keine schlechte Idee.
Für Einheimische der Gegend ist Gran Tarajal Einkaufszentrum. Banken, Mobilfunkgeschäfte, Schreibwarenladen, Baumarkt, Schiffsbedarf, Solarenergie und mehr. Dort finden jene, die auf der Insel Leben, was sie brauchen. Im Hafen kann fangfrischer Fisch gegessen und gekauft werden.
Der Kulturinteressierte sollte das Historienspektakel der Schlacht von Tamasite nicht verpassen. Wer lokale Bräuche erleben möchte, sollte unbedingt einen Lucha Canaria in der Ringkampfarena besuchen. Touristen mit Kids, werden während des TranTran Clown Festival, eine tolle Zeit in Gran Tarajal haben. Wen die Leidenschaft des Tiefseefischens gepackt hat, der kann sich beim jährlichen "Open Internacional de Pesca de Altura" mit Teilnehmern aus aller Welt messen. Musikbegeisterten werden mehrer Festivals geboten. Gran Tarajal ist nicht touristisch, nicht sonderlich hübsch, dafür sehr aktiv.
Messen in der San Diego de Alcalá Gran Tarajal:
Jeden Di+Sa 19:00 Uhr.
Jeden Sonntag 11:00 Uhr.
Siehe "Playa de Gran Tarajal".
Siehe "Playa de Gran Tarajal".
Lucha canaria – Kulturgut des Archipels.
Der "lucha canaria" ist der kanarische Ringkampf. Ein Kulturgut, eine eigene Art zu ringen, die als Mannschaftswettbewerb ausgetragen wird. Es gewinnt kein Ringer, sondern eine Mannschaft. Es gibt unzählige Griffe samt Bewegung, sogenannte "mañas" (Geschicklichkeiten). Nach dem Ziel des Griffes, gruppieren sie sich in mañas de agarre, mañas de bloqueo und mañas de desvío. Sie sind genau definiert. Die Meisterschaft wird dadurch bestimmt, wieviele dieser der Kämpfer korrekt ausführen kann. Auf den Kanaren geniessen gute Ringer den Stellenwert von Fussballstars. Werbeverträge sind ihnen sicher. Und da der lucha canaria so populär ist, hat jede Schule einen Bereich zum Ringen, jedes kleine Dorf eine Ringkampfarena, die Kämpfe Volksfeste.
Die Ecke um Gran Tarajal ist ein gutes Pflaster für den lucha canaria. Tarajalejo und Gran Tarajal mit Mannschaften, die in der Liga mitmischen. Einen lucha canaria zu sehen, ist ein Erlebnis und sollte nicht verpasst werden. Gross beworben werden die Kämpfe nicht. Es spricht sich herum, wann der nächste Kampf ausgetragen wird und dann ist von Alt bis Jung alles in der Arena. Rezeptionsmitarbeiter der Hotels können meist keine Auskunft über anstehende Kämpfe geben, da sie (fast) allesamt nicht von der Insel stammen. Also am besten bei den Arenas vorbeischauen und den Anschlag lesen.
Besucher von Gran Tarajal, die Lust haben sich fangfrischen Fisch auf den Rost zu legen, sollten in die Cofradía gehen, die Fischereigemeinschaft, direkt im Hafen. Nachdem die Fischkutter eingelaufen sind, wird eine Auswahl des Fangs auf Eis gelegt und kann direkt gekauft werden. Frischer geht es nicht und der Preis stimmt auch noch.