Los Molinos Centro de Interpretación – von der Hand- bis zur Windmühle.

Was gibt es zu sehen und entdecken?

Das Centro de interpretación Los Molinos in Tiscamanita widmet sich dem Thema Getreidemühlen. So richtig prickelnd war das Museum nie. Es wurde im Jahr 2018 von einer privaten Gruppe übernommen und optisch deutlich attraktiver gestaltet. Der Inhalt ist jedoch derselbe geblieben. Es werden unterschiedliche Handmühlen gezeigt, die früher in jeder Küche zu finden waren, das Modell einer weiblichen und einer männlichen Windmühle und eine "echte" männliche Windmühle, die begangen werden kann. Dann ist der Besucher durch. Bestehendes wurde aufgepeppt. Leider versäumt auch der neuer Betreibe das historisch durchaus spannende Thema der Mühlen auf Fuerteventura näher zu beleuchten. Das würde einiges hergeben, geschichtlich wie technisch. So sehr man auch bemüht ist dem neuen Betreiber, der sich sichtlich optisch bemüht, zum Start positive Presse zu geben, bleibt man bei der Wahrheit, ist das Museum einfach langweilig. Das Besichtigen von alten Küchenhandmühlen ist nun einmal, wie man es dreht und wendet, nicht spannend. Auch die Besucher stehen recht ratlos in den Räumen und es liegt das Gefühl in der Luft, sie sind auf der Suche wo denn nun das Interessante beginnen würde. So setzen sich einige einfach in den schönen Innenhof. Die Neueröffnung des Museo de la Sal in Salinas del Carmen, das unter der Leitung desselben Betreibers geführt wird, gelang deutlich besser.

Wer einfach Windmühlen sehen und ein schönes Foto schiessen will, der findet herrliche Motive in Lajares, Villaverde oder Tefía. Wer eine Windmühle begehen will, kann das auch im Museo del Queso Majorero in Antigua, das noch einen botanischen Garten bietet und Interessantes zum Thema Ziegenkäse, Ziegen, Geologie, Fauna und Flora Fuerteventuras. Wer eine klassische Ochsenmühle im Original sehen will, der kann das im Ecomuseo Alcogida in Tefía.

Windmühlen kamen nur zögerlich auf Fuerteventura zum Einsatz. Das überrascht, denn Wind gibt es immer. Die Mühle am Museum ist die älteste erhaltene Windmühle der Insel und wurde im 17. Jhd. nach kastilischem Vorbild errichtet. Richtig in Gang kam es mit den Windmühlen auf Fuerteventura aber erst Ende / Anfang des 18. / 19. Jhd.

Bis ins 19. Jhd. existierten lediglich die "los molinos", die männlichen, runden Windmühlen. Sie sind zweigeschossig. Die Getreidesäcke mussten über eine schmale Leiter zum Mahlstein in den ersten Stock getragen werden. Das war männliche Schwerstarbeit. Erst im 19. Jhd. wurden die weiblichen Mühlen, die "las molinas" entwickelt. Der gesamte Mahlprozess findet ebenerdig statt, die Getreidesäcke wurden mit einem Sackkarren in die Mühle gefahren. Das schafften auch Frauen.

Sehenswürdigkeiten Fuerteventuras: Tiscamanita – Los Molinos Centro de Interpretación

Für wen lohnt der Besuch?

Seitdem das Centro de interpretación Los Molinos im Jahr 2018 von einem privaten Betreiber übernommen wurde, hat sich viel getan. So wie das Käsemuseum und die Schausaline, das er ebenfalls betreibt, wurde es modernisiert und attraktiver gestaltet. Wer sich für Mühlen und die Getreideherstellung interessiert, der sollte auch das Ecomuseo Alcogida in Tefía, das Museo del Queso Majorero in Antigua und La Cilla in La Oliva besuchen. Wer nur ein tolles Bild einer Windmühle gegen stahlblauen Himmel schiessen will, der macht das am besten in Villaverde, Tefía, auch aber nicht ganz so gut in Lajares.

Infrastruktur.

Das gastronomisch Angebot in Tiscamanita ist überschaubar. Der Ort ist recht entvölkert und verfällt in Teilen. Trotzdem lässt sich ein interessante urige Cantina finden, die auf jeden Fall empfohlen werden kann. Auch Tuineje wartet mit einem ordentlichen Restaurant auf.

Schnell gefunden.

Über die FV-20 geht es nach Tiscamanita. Ziemlich genau in der Ortsmitte kann Richtung Westen in die Calle Juan Peñeta abgebogen werden und dann sofort danach rechts in die Calle la Cruz. Dort liegt das Centro de interpretación Los Molinos. Geparkt werden kann dort nicht. Das wird mit Pollern verhindert. Es gibt genug Parkplätze an der FV-20.

Mit der Buslinie 1 kann Tiscamanita von Morro Jable oder Puerto del Rosario aus erreicht werden. Weit über eine Stunde heisst es da jeweils im Bus sitzen. Für das Centro de interpretación Los Molinos wird sich das kaum jemand antun. Interessant allerdings von Tiscamanita startet über das Zentralmassiv eine Wanderung, die erst nach Vega de Río Palmas führt, dann durch das Palmental vorbei an der Oase Madre del Agua zum Felsentor Peña Hordada und über die Cuevas de Ajuy in den Ort und die Bucht von Ajuy. Nichts für einen Tag, aber in den heissen Sommernächten ist es kein Problem unter freiem Himmel zu nächtigen. Wer erlebnisreich wandern will – das wäre es.


Öffnungszeiten:

  • Täglich 1. November – 30. April: 9:30–17:30

  • Täglich 1. Mai – 31. Oktober: 10:00–18:00

Eintritt:

  • Erwachsene | Residente: 4,00 Euro | 2,00 Euro

  • Kinder 4–11 | Residente: 2,50 Euro | 1,00 Euro

  • Kinder 0–3: Gratis

Das Centro de interpretación Los Molinos in Tiscamanita, das Museo del Queso Majorero in Antigua und das Museo de la Sal in Salinas del Carmen können bei deutlicher Preisersparnis mit einem Kombiticket, das einen Monat gültig ist, besucht werden.


Museo del Queso Majorero Antigua Fuerteventura.

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Museo del Queso Majorero – ein Museum wie es sein soll.

Wer sich das Centro de interpretación Los Molinos in Tiscamanita angesehen hat, könnte sich ins Auto setzen und das nur 10 Km entfernt im Norden liegende Museo del Queso Majorero in Antigua zu besuchen. Ein sehr schönes und modernes Museum, das der Besucher deutlich klüger verlässt als er es betreten hat. Es verkauft sich leider mit seinem Namen völlig unter Wert, denn es bietet viel mehr als alles rund um Cabras und deren Käse.

Eine historische männliche Windmühle, die begangen werden kann, einen grossen sehr schönen botanischen Garten, in dem viele Schmetterlinge zu sichten sind, natürlich alles um den Ziegenkäse und die Erzeugung aber auch um die Cabras und ein eigenes Haus widmet sich hoch interessant der Geologie und Entstehung Fuerteventuras, seiner Flora und Fauna.

Insider Tipp

Ein schönes Windmühlen Bild – Postkartenmotive in Villaverde!

Am schönsten können männliche Windmühlen in Villaverde fotografiert werden. Auf einer Hügelkette stehen sie völlig frei, kein Haus stört, umgeben von schönen Vulkanen, die einen guten Hintergrund abgeben. Wer sie lieber frei gegen blaue Himmel haben möchte, ist dort auch gut bedient. Durch die Lage haben sie sowohl schönes vormittags wie auch nachmittags Licht. Sonne und Schatten bestimmt der Fotograf selber.

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