Der Barranco Esquinzo ist einer der längsten Barrancos im Norden Fuerteventuras. Seinen Ursprung hat er am Montaña Quemada am Aussichtspunkt Mirador de Vallebron (340 m). Die ersten Tropfen Wasser erhält er dort von der Fuente la Palma oberhalb der Aussichtsterrasse Mirador de Vallebron, von dem der Besucher einen herlichen Ausblick auf den Montaña Sagrada de Tindaya (400,5 m) geniessen kann. Der Wasserlauf schlängelt sich über 10 Km nördlich vorbei am Montaña Tindaya Richtung Küste, bildet durch immer mehr Zuflüsse einen stetig tiefer werdenden Barranco und mündet zuletzt, durch die von ihm erzeugte Bucht am Playa de Esquinzo, in den Atlantik.
Im oberen Teil ist der Barranco Esquinzo recht uninteressant. Erst nachdem er den Montaña Tindaya passiert hat, wird er auf halber Strecke für die Landwirtschaft interessant. Dort beginnt der Wasserlauf ein kleines V-Tal zu formen. Verfallene Wasserzisternen mit umgestürzten "Chicagos", den Windrändern aus den USA zum Wasserfördern, zeugen von der zu früheren Zeiten intensiven Nutzung der Gegend. Am Zusammenfluss mit dem Barranco de la Muley (N 28° 37' 47,5" | W 014° 00' 19,2"), bildet der Barranco Esquinzo seine wasserreichste Ecke. Eine kleinere Ziegenfarmen wird dort noch betrieben. Die restlichen casas, die verstreut in der Landschaft liegen, verfallen wie auch ein alter Kalkofen, der nur noch wenigen auffält. Hingucker ist nämlich der fotogene Hain aus kanarischer Palmen, die sich im salzigen Ambiente in Küstennähe wohl fühlen. Zur Regenzeit bildet sich an den Palmen ein kleiner See und selbst mit einem hohen Geländewagen ist dann ab und zu kein Durchkommen mehr.
Bis zur Ziegenarm kann der Barranco Esquinzo mit einem Geländewagen legal befahren werden, doch ab da ist technisch Schluss. So wird es nun auch einsam. Zu viele Steilstufen tauchen auf. Motocross Fahrer können noch bis 1 Km vor die Mündung des Barranco in den Atlantik am Playa de Esquinzo vordringen. Dann werden sie von einer 40 m hohe Geländekante gestoppt, die unfallfrei nur noch echte Profis schaffen, ohne sich den Hals zu brechen. Auch das wäre alles noch legal. Zu suchen haben Motorfahrzeuge in dem Barranco sinnvoller Weise nichts. Den Tourveranstaltern, die diesen gesetzlichen Freiraum bisher ausnutzten, wurde mit einer Verordnung Anfang 2018 ein Riegel vorgeschoben. Grössere Gruppen kommerzieller Veranstalter sind in der Wildniss Fuerteventuras nicht mehr erlaubt.
Ab dem Zusammenfluss des Barranco de la Muley und dem Barranco Esquinzo wird der Wasserlauf zu einem Naturjuwel. Vor allem, wenn die hochsommerliche Hitze drückt, ist es atemberaubend schön in ihm. Das Ambiente ist feucht kühl und schattig, da tief eingeschnitten, je weiter vorgedrungen wird, desto grüner ist es, Wasser beginnt zu plätschern. Vögel zwitschern, ausserhalb der Barrancos ein seltenes Geräusch auf Fuerteventura. Obwohl vom Ausgangspunkt des Zusammenflusses der Barrancos Muley und Barranco Esquinzo schon die Küste zu sehen war, scheint kein Vorwärtskommen im Wasserlauf. Kurvig geht es dahin, tief eingeschnitten der blaue Himmel über dem Wanderer und dann endlich, ein kleiner See, Brandungsgeräusch, der erste Sand und man steht am Playa de Esquinzo. Was für ein Erlebnis! Und wenn das noch nicht genug war, am besten gleich in die Wellen springen und dann in der Sonne ausruhen.
Der Barranco Esquinzo ist einer der besonders schönen auf Fuerteventura. Als einer der längsten im Norden der Insel, plätschert an seinem Ende, nahe des Playa de Esquinzo, sogar im Hochsommer noch einwenig Wasser. Grün ist überall zu finden und das gesamte Ambiente hat Abenteuer Charakter. In ihm fühlen sich auch Vögel wohl, vor allem, weil er im unteren Teil kaum begangen wird.
Der Barranco Esquinzo lohnt sich für Naturliebhaber, Hobbyfotografen und Birdwatcher. Wer mit Kindern auf Fuerteventura urlaubt, die das Abenteuer lieben, für den ist der Barranco Esquinzo eine gute Abwechslung zum Strandprogramm. Erlebnisreich geht es durch ihn. Eine Steilstufe ist zu meistern und mehr. Das macht das Ganze spannend. Am Ziel der Tour, wartet ein schöner Sandstrand, Wellen und Meer auf die Kids.
Der Rückweg muss nicht durch den Barranco angetreten werden. Es wird vom Strand über einen Pfad auf die nördliche Klippe gestiegen. Von dort geht es querfeldein in direkter Linie zum Auto zurück. Das sind nur 800 m. Kaum zu glauben. Oder es meldet sich ein Freiwilliger das Auto zu holen. Auch eine gute Idee. Die Anderen geniessen den Playa de Esquinzo etwas länger.
Vor und nach der Tour im Barranco Esquinzo, bietet sich El Cotillo gastronomisch an. Wer noch eine Flasche Wasser oder einen Imbiss besorgen will, findet dazu etliche Möglichkeiten. Ein Grossteil der Geschäfte macht keine Siesta und ist auch an Wochenenden und Feiertagen geöffnet. Wer weiter nach Tindaya fährt, findet auch dort ein Restaurant, zwei Bars und einen Tante-Emma Laden.
Der schönste Teil des Barranco Esquinzo beginnt am Zusammenfluss mit dem Barranco de la Muley (N 28° 37' 47,5" | W 014° 00' 19,2"). Es wird die Küstenpiste von El Cotillo nach Süden genommen. Nach exakt 6,8 staubigen Kilometern, gemessen ab der grossen Busstation in El Cotillo, mündet die Piste in den Barranco Esquinzo. Dort wird das Auto abgestellt und das Abenteuer beginnt.
Playa Esquinzo – herrliche Bucht, Traum Strand, tolle Welle.
An der Mündung des Barranco Esquinzo lockt der Playa de Esquinzo: Eine traumhaft grosse Bucht, ein herrlicher Sandstrand samt einer monumentalen feinen Sanddüne. Versteckte Ecken finden sich, in denen ruhig und windgeschützt in der Sonne gelegen werden kann. Ein herrlicher Break und fantastische Sonnenuntergänge bietet der Playa ebenso.
Urlauber, die durch den erlebnisreichen Barranco Esquinzo gewandert sind, werden vom Playa de Esquinzo begeistert sein, der sich am Ende einer tiefen Schlucht unerwartet zum spektakulären Strand öffnet. Wer aufmerksam ist, wird schon weit in der Ferne die Brandung erahnen, dann plätschert ein kleiner Wasserlauf selbst im Hochsommer, ein Tümpel folgt, der in den Strand übergeht. Ein absolutes Highlight auf der Wanderung von Tindaya nach El Cotillo.
Der Playa de Esquinzo ist für Surfer sehr interessant und bei Locals beliebt. Er hat mehrere Vorteile. Wenige Surfschulen dürfen legal dort unterrichtet. Da die "Costa" begonnen hat stichprobenartig zu kontrollieren, halten sich die Schulen mittlerweile daran, um nicht die Lizenz für das lukrative Geschäft aufs Spiel zu setzen. Jene, die unterrichten dürfen, kommen nur, wenn sonst keine Alternativen wellenmässig bestehen. Zuviele Schüler sind zu ängstlich mit Surfbrett die Klippe abzusteigen.
Für Locals ist der Playa de Esquinzo eine sichere Bank. Auch wenn anderen Ortes keine ordentliche Welle zu finden ist oder der Wind sie verbläst, am Playa de Esquinzo bricht immer eine ordentliche Welle. Optimal für jene, die keine Zeit haben die Küste abzusuchen und schnell zur Siesta eine Welle abreiten wollen, bevor sie wieder in irgendeinem der Betriebe stehen zu müssen. Daher gibt es auch hier einen gewissen Localism.