Der Istmo de la Pared, die Landenge, ist die schmalste Stelle Fuerteventuras. Nur 4,2 Km trennen Süost und Norwest Küste voneinander. Der Istmo de la Pared ist eine durch Winddrift entstandene Landbrücke zwischen der Halbinsel Jandía im Süden und dem Hauptteil Fuerteventuras, das nördliche Maxorata. Maxorata endet im Norden im El Río, dem Fluss, der Meeresarm zwischen Fuerteventura und der Isla de Lobos. Bei Flut ist er nur maximal fünf Meter tief, gemächlich strömt der Kanarenstrom durch ihn. Das alles gab ihm den Namen El Río. Noch vor fünftausend Jahren war der Wasserspiegel so niedrig, dass die Isla de Lobos trockenen Fusses zu erreichen war.
Jahrtausende spülte die starke Dünung tagtäglich Muschelsand, Sedimente vom Meeresboden, an die wilde Westküste. Da bei La Pared die Wasserlinie nicht durch Klippen gebildet wird, nimmt der heftige Nordost Passat, wenn er über die Landenge fegt, Sand im Luv mit und verliert ihn wieder im Lee an den Stränden der Costa Calma. So entstehen die herrlichen Strände der Costa Calma und wachsen jährlich ein kleines Stück.
Besonders stark ist der Drift zwischen Costa Calma und Risco de Paso. Die westlichen Hügel bilden eine Düse, die den Passat noch einmal kräftig beschleunigen und auf den Playa de la Barca leiten. Vor ihm haben sich mächtige Hügel gebildet, eigentlich sind es überdimensionale Sanddünen. Dass sie wirklich lediglich aus Sand bestehen, konnte gut gesehen werden, als die neue, bei Naturschützern ungeliebte Inselautobahn Richtung Süden, brutal in die Landschaft gefräst wurde. Zum Bauen ist der Sand übrigens nicht geeignet, denn er enthält Meersalz, ein Beton Killer und auch die Art der Körnung ist ungeeignet.
Ein identer, nur deutlich längerer Istmo, findet sich auf der Nachbarinsel Gran Canaria, die vom Istmo de La Pared Luftlinie nicht mehr als 120 Km entfernt ist. Der Playa de las Canteras, der Stadtstrand von Las Palmas de Gran Canaria, ist so ein Istmo, der die vorgelagerte Ilsote, Felseninsel, mit Las Palmas verbindet. Heute erhebt sich am Istmo ein grosser Teil der Stadt Las Palmas mit dem zentralen Bezirk Santa Catalina und einem der weltweit schönsten Stadtstrände, dem Playa de las Canteras.
Der Düseneffekt am Istmo de la Pared freut übrigens die Kitesurfer und Windsurfer. Der Passat wird stark beschleunigt auf den Playa de la Barca geleitet. Absolutes Starkwind Revier, in dem regelmässig Geschwindigkeitsrekorde gefahren werden. Dieses höllische Windloch entdeckte René Egli für Windsurfer, der dort seit den 1970igern die mittlerweile weltweit größte Surfstation betreibt.
Der Istmo de la Pared eignet sich als kurze aber interessante Wanderung von Costa Calma nach La Pared oder umgekehrt. Da es im Sommer in den Dünnen schon mal recht heiss werden kann, freut sich der Wanderer das sowohl an der Ostküste mit dem Playa del viejo rey, wie an der Westküste mit dem Playa de la Barca, zwei herrliche Strände zum Ausruhen und Baden warten. Der engagierte Birdwatcher wird in den Dünen auch einige seltene Vögel sichten.
In La Pared wartet ein kleines, schwäbisches Café, das Plan B und ein wenig zu empfehlendes Ausflugsrestaurant. Supermarkt gibt es keinen. Dafür bieten zwei Surfschulen Kurse und Equipment Verleih. In Costa Calma schrumpft die Infrastruktur jährlich. Etwas unspektakuläre Gastronomie und einige Shops sind aber zu finden.
Die Orte Costa Calma und La Pared werden über die Buslinie 4 verbunden. Die Linie verkehrt aber unter der Woche nur dreimal je Richtung, an Wochenenden nur zweimal. Das Café Plan B ruft gerne ein Taxi aus Costa Calma. Zu viert kostet das kaum mehr als der Bus.
Der Istmo de la Pared wird coast to coast von der FV-605 durchschnitten. Es gibt unzählige Varianten, von Costa Calma nach La Pared zu wandern. Am schönsten ist sich südlich der FV-605 zu halten. Der Istmo de la Pared kann auch fast in direkter Linie durchquert werden. Dann sind es nur 4,2 Km.
Die Traumstrände der Costa Clama – Geschenk des heftigen Nordost Passat!
Der Playa de la Barca oder Sotavento, die Leeseite, wie der Strand gerne umgangssprachlich genannt wird, ist ein Traumstrand. Kilometer lang und auch breit, wenn die Flut die Lagune füllt und das seichte warme Wasser türkis in der Sonne leuchtet, dann weiss jeder: Das ist Urlaub. So hat man sich das vorgestellt, genau so.
Ermöglicht werden diese Traumstrände durch den Istmo de la Pared, die Landenge. Der Nordost Passat trifft auf die Westküste, das stürmische Luv. Er greift den Sand der Küste auf, der durch hohe Wellen herangetragen wird, trägt ihn über die Landenge und im Lee, fällt der Sand aus dem Wind und bildet die wunderschönen Strände der Costa Calma. Ohne den heftigen Wind, den viele Sonnenanbeter so gar nicht mögen, keine Traumstrände. Und dass sie so besonders schön sind, liegt auch an dem Düseneffekt durch die Geländesituation, die den Wind nochmal ordentlich beschleunigt. Das bringt noch mehr Sand und freut die Surfer!
Jedes Jahr Ende Juli, in der Starkwindzeit auf Fuerteventura, findet seit über 30 Jahren die Surf WM am Playa de la Barca Fuerteventura statt. Zu verdanken ist das René Egli, dem Schweizer Tourismuspionier, der erst das Windsurfen und dann das Kitesurfen nach Fuerteventura brachte. Und obwohl WM Wettbewerb, ist alles am Strand ganz familiär. Die Surf Stars zum Anfassen und jeden Abend die legendären Parties bis in den Morgen hinein. Für Surfbegeisterte die Action und Fun suchen und neben Sport auch Party und Event, eine gute Idee nach Fuerteventura zu kommen. Ein Quartier sollte rechtzeitig gebucht werden. Zur WM ist Costa Calma ausgebucht.