Caleta Blanca.

Der Strand.

Die grosse Bucht Caleta Blanca wurde vom langen und wasserreichen Barranco de Monte Agudo geschaffen, der weit im Hinterland am gleichnamigen Berg entspringt. "Agudo" bezieht sich auf die Form des Berges nämlich "spitz". Der Barranco durchpflügt mehrere Kilometer das sedimentreiche Hinterland und transportiert Schlick an die Bucht. Daher ist der obere Teil der Bucht aus hellem Schlick, also einem feinkörnigem mineralischen Sediment, der auf den Lavakies gespült wird. Das ergibt eine interessante Kombination. Schlick, also Sedimentmaterial, erinnert auch immer wieder daran, dass Fuerteventura auch aus tektonischen Hebungen entstand und die sanften Hügel vom Wasser rundgeschliffener Meeresboden sind. Wird der Schlick nass, verklebt er Schuhsohlen oder Reifenprofile, von der Autokarosserie ist er so eingetrocknet auch mit dem Hochdruckreiniger kaum weg zu bekommen.

Die Bucht besteht aus einem grösseren und einem kleineren sichelförmigen Kiesstrand und misst insgesamt 170 m Strandlänge. Ohne grösseres vorgelagertes Riff und da sie auch kaum ins Inselinnere reicht, ist sie sehr unruhig und direkt der Strömung, Wellen und Wind ausgesetzt. Umgeben ist sie von unzähligen Sediment Hügeln und kleinen Klippen.

Die Klippe, die in die Bucht hinein steht und sie in zwei Teile gliedert, zeigt dem Geologen viel über die Entstehungsgeschichte von Fuerteventura. Die Insel entstand durch eine Abfolge von tektonischen Hebungen, die den Meeresboden anhoben und wiederkehrenden Vulkanausbrüchen aus Hotspots heraus. Diese waren aber meist nicht eruptiv, sondern förderten gemächlich, der Isla tranquila entsprechend, Lava an die Oberfläche. So sind viele Teile Fuerteventuras eine Gebilde aus Sediment und Lavaschichten wie dies schön an der Klippe zu sehen ist.

Aus den Sedimentschichten lässt sich gut Kalk brennen. Daher sind an jeder Ecke Fuerteventuras alte Kalköfen zu finden. Der Muschelkalk an der Küste zwischen Salinas del Carmen und Pozo Negro wurde in den Kalköfen am Puerto de la Torre und in der Nachbarbucht dem Playa Majada de las Cabras zu Branntkalk verarbeitet. Wer genau hinsieht, entdeckt überall entlang der Küste abgetragene Sedimenthügel.

Caleta Blanca Pozo Negro Fuerteventura.

Wassersport + Entspannung.

Zum Baden oder für Wassersport eignet sich die Caleta Blanca nur sehr bedingt. Da sie auch keine Klippen hat, die weiter ins Meer hinaus ragen, tummeln sich auch wenige Fische an und in ihr. Die Caleta Blanca ist etwas für Menschen, die in Ruhe am Meer sitzen wollen, vielleicht vor ihrem Van, kein Auto hören wollen, einen Hund dabei haben, ein Buch lesen möchten oder die Gedanken treiben lassen wollen. Vielleicht auch die Küste entlang zu spazieren oder ins völlig ausgestorbene hügelige Hinterland, in dem es bis auf 400 m Seehöhe hinauf geht, wandern möchten. Es ist einfach ein Ort am Wasser, wo man "seine Ruhe" hat und ungestört ist.

Infrastruktur.

Der Küstenabschnitt zwischen Salinas del Carmen und Pozo Negro ist einsam. Noch einsamer wird es nach Pozo Negro, wenn es in die Küstenlinie des Naturparks Cuchillos de Vigán geht. Folglich ist hier auch, ausser in den beiden Orten mit etwas Gastronomie, auf keine Infrastruktur zu treffen. Am Küstenabschnitt wie Ursprünglichkeit und Einsamkeit genossen.

Der Weg zum Strand.

Die Caleta Blanca wird am besten über die südlich führende Küstenpiste von Puerto de la Torre aus angesteuert. Nach exakt 2 Km wird der Barranco de Monte Agudo erreicht, der in die Bucht führt.


GPS Position:
N 28° 20' 32,4" | W 013° 52' 45,7"


Action in El Cardón – zur längsten Kartbahn Europas.

Orte + Sehenswürdigkeiten in der Umgebung.

Action in El Cardón – zur längsten Kartbahn Europas.

Weit im Outback in der Gegend von El Cardón liegt die längste Kartbahn Europas. So stellt es jedenfalls der Betreiber dar. Auf jeden Fall dürfte sie eine der hügeligsten Bahnen sein. Da sie ähnlich entlegen liegt wie die Caleta Blanca, werden auch dort kaum Touristen getroffen. Einen strategisch günstigen Ort hat sich der Betreiber wirklich nicht ausgesucht. Wie er seit Jahren trotzdem überlebt gibt Rästel auf.

Wer nach der Caleta Blanca einwenig Lust auf Zweitakt Geruch und Rennfeeling hat, der kann sich nach El Cardón, das ziemlich in der Inselmitte liegt, aufmachen und dort einige Rennrunden drehen. Wem das zu weit ist, der findet die zweite Kartbahn der Insel in Puerto del Rosario. Sie ist deutlich kleiner und eben und bietet auch Karts für Kinder. Auch dort ist wenig los. Irgendwie dürften die Touristen, die nach Fuerteventura reisen, keine gute Zielgruppe für den Kartsport sein. 

Insider Tipp

Regatta Achipenco – Karneval auf Fuerteventura.

Die Kanaren haben eine ausgeprägte Karnevals Kultur, die stark von Lateinamerika geprägt ist. So gehören jene in Santa Cruz de Tenerife und Las Palmas de Gran Canaria zu den spektakulärsten der Welt, auch mit Tänzerinnen und dem Glizer und Glamour der aus Brasilien bekannt ist. In Fuerteventuras ist das alles etwas kleiner aber auch sehr intensiv.

Wer zur Karnevalszeit auf Fuerteventura ist, sollte sich einen Kalender besorgen und nachsehen wo in seiner Gegend gerade gefeiert wird. Im Gegensatz zu Deutschland zieht sich der Karneval über zwei Monate und macht einmal im Uhrzeigersinn von Ort zu Ort die Runde auf der Insel. So ist die Chance gut, dass irgendwo mitgefeiert werden kann. Dabei ist die Art zu Feiern unterschiedlich. Besonders abgefahren geht es im Städtchen Tetir zu, wo sich der gesamte Ort mit weissem Talkumpuder einnebelt oder in Puerto del Rosario, dort findet die "Regatta Achipenco" statt.

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