Die Caletta de la Ballena ist eine kleine Bucht an der Ostküste Fuerteventuras. Sie besteht aus einer Mischung aus schwarzem Lavasand, Lavakies und einigen neueren Lavabrocken. Bis daraus ein feiner Sandstrand wie in Gran Tarajal wird, hat der Atlantik noch ein paar tausend Jahre zu arbeiten. Nachschub an Schlick und Lavakies liefert in der Regenzeit der Barranco de Majada Honda, dem die Caletta de la Ballena zu verdanken ist.
Die Klippen bestehen grossteils aus Sedimenten. Daher hatte der Atlantik leichtes Spiel und konnte einige kleine Höhlen in sie nagen. Man hält sich von ihnen besser fern, denn eingelagerte Lavabrocken lösen sich hin und wieder und fallen herunter. Was da so am Boden der kleinen Höhlen liegt ist alles von oben herunter gefallen. Die Klippen sind ideales Ausgangsmaterial, um daraus Kalk zu brennen. Daher steht im benachbarten Puerto de la Torre auch der grosse Kalkofen, wo Material der umliegenden Klippen zu Kalk gebrannt und von dort meist nach Teneriffa verschifft wurde.
Der Name des kleinen Strandes, die "Bucht des Walfisches" weisst darauf hin, dass in der entsprechenden Jahreszeit Wale, Haie und Delfine mit dem Kanarenstrom die Küste Fuerteventuras entlang ziehen. Sie halten sich aber in tiefem Wasser auf und da die ersten ein bis drei Kilometer der Küstenlinie nie tiefer als fünf bis zehn Meter sind, sind sie an der Küste kaum einmal zu sehen. Daher muss auch niemand Angst haben in einer solchen Bucht von einem Hai attackiert zu werden.
An der gesamten Küste und deren Buchten zwischen Salinas del Carmen und Pozo Negro ist es einsam. Touristen verirren sich in die Ecke der Insel wenige. Meist sind es Einheimische die zum Angeln kommen und mit Vans über das Wochenende in den Buchten stehen. Das ist eigentlich nicht erlaubt, da keine ausgezeichneten Camping Stellplätze, aber weder stört sich jemand in der Einöde daran, noch hat die Guardia Civil, die ausserhalb der Ortschaften dafür zuständig wäre, Lust im Outback Jagd auf ruhesuchende Camper zu machen. Solange nicht in einem Naturschutzgebiet campiert wird, wird weggesehen. Bei einem Wohnwagen sieht die Sache gleich anders aus. Wer glaubt, er kann einen Ort zu müllen, wird schnell vom Medio Ambiente Besuch bekommen.
An der Küste zwischen Salinas del Carmen und Pozo Negro gibt es keinerlei Infrastruktur.
Von Puerto de la Torre wird die Piste nach Süden genommen. Sie ist meist in einem guten Zustand und kann von jedem PKW befahren werden. Nach 1,5 Km wird ein Abzweig zur Küste erreicht, diesen kurvige 250 m hinunter und es wird die Caletta de la Ballena erreicht.
GPS Position:
N 28° 20' 42,4" | W 013° 52' 43,8"
Kontrastprogramm – Playa de los Pozos in Puerto del Rosario.
Seit der Vergrösserung und dem Anlegen einer neuen Mole, hat die Hauptstadt Puerto del Rosario nun auch einen schönen Sandstrand. Der Strand Playa de los Pozos, oder wie ihn die Städter nennen Playa Chica, liegt an den beiden grossen Kalköfen, die von der Familie Morales betrieben wurden, eine noch heute einflussreiche Familie auf der kleinen Insel.
Der Sandstrand besteht aus feinem, goldgelben Muschelsand, der zur Vergrösserung aus dem Hafenbecken gesaugt wurde. Nun präsentiert sich der Playa de los Pozos als grosse sichelförmige Bucht in sehr gepflegten Zustand. Trotz Hafennähe hat er die Blaue Fahne erhalten d.h. 1a Wasserqualität. Es gibt einen Lifeguard, Duschen und Sanitäranlagen. Durch die Mole ist das Wasser ruhig wie in einem Schwimmbecken. Das nutzen auch Leistungsschwimmer, die in der grossen Bucht ihre Längen ziehen.
Wer Lust bekommt auch einwenig an der Küste zu fischen, sollte sich eine Linzenz besorgen. Die kostet kaum 10 Euro für ein Jahr. Es kursiert unter Extranjeros das Gerücht, keinen Angelschein zu benötigen und dass jeder fischen dürfe wie er wolle. Das stimmt so nicht, denn hier wird Angelschein, der Befähigungsnachweis wie er in Deutschland und Österreich mit einer Prüfung erworben wird um zum Angeln berechtigt zu sein und Angellizenz verwechselt. Ein Angelschein wird in der Tat in Spanien nicht benötigt, eine Angellizenz aber sehr wohl. Und die gilt nur an der Küste. Wer von einem Boot aus angeln möchte, braucht eine gänzlich andere Lizenz. Angellizenzen stellen die Gemeindeämter aus. Dazu wird ein Infoflyer ausgehändigt der erklärt, was aktuell gefischt werden darf, welche Tagesmengen und welche Grössen ins Meer zurückgeworfen werden müssen. Er weisst auch auf den strengen Schutz der Meeresfrüchte hin, die Grossteils nicht gesammelt werden dürfen.