Viele Buchten Fuerteventuras wurden durch Lavaströme gebildet wie z.B. La Concha bei El Cotillo oder durch mächtige Wasserläufe, wie eben die Bucht des Playa Majada de las Cabras vom gleichnamigen Barranco. "Majada de las Cabras", der "Ziegenpferch", erinnert daran, das Ziegen allgegenwärtig auf der Insel waren und sind, damals aber auch zum Überleben notwendig waren. Die Ureinwohner Fuerteventuras, Berber, die Majoreros, brachten sie wie ihren Hirtenhund, den Bardino, nach Fuerteventura. Fischer waren sie keine. Sie lebten vom Ziegenfleisch, Milch, Käse und Meeresfrüchten, die sie an der Küste sammelten. Auch ein wenig Fisch, den sie mit dem Saft der kanarischen Wolfsmilch in kleinen Buchten betäubten und einsammelten. Netze oder Angeln hatten sie keine wie auch keine Boote.
Der Playa Majada de las Cabras ist wie alle Strände und Buchten an diesem Küstenabschnitt eine Mischung aus Lavakies, Lavasand und Schlick, den der Barranco Majada de las Cabras heran transportiert. Wie in allen Buchten, die halbwegs geeignet sind mit einem Schiff angelaufen zu werden, findet man auch hier, für Touristen überraschend, einen alten Kalkofen. Die umliegenden Klippen sind zum Teil aus Muschelkalk Sedimenten. Der musste nur von oben in einen Kalkofen aus Natursteinen geschaufelt werden, versehen mit einigen Lagen Brennbarem und liess sich sodann ohne viel Fachwissen zu Kalk brennen. Es konnte kaum etwas falsch gemacht werden. Kalk war äusserst begehrt. Vor allem zu Zeiten der industriellen Revolution konnte Grossbritannien für seine Eisen- und Stahlindustrie sowie Glasindustrie, seine Bauvorhaben und andere Industrie gar nicht genug Kalk bekommen. So dominierten zur damaligen Zeit britische Händler den Kalkexport von Fuerteventura und entwicklten auch Puerto del Rosario als leistungsfähigen Hafen.
Der Playa Majada de las Cabras wird fast ausschliesslich von Canarios genutzt, um dort ein entspanntes Wochenende mit der Familie am Wasser zu verbringen, zu fischen, zu faulenzen, zu plaudern und zu essen. Abgesehen von den Fiestas, an denen der Insulaner feiern können wie kaum ein Zweiter, liebt er es ansonsten sehr ruhig und entspannt im Kreise seiner grossen Familie und unzähligen Freunden, die dazu stossen. Nichts stört ihn mehr, als dass diese Entspanntheit gestört wird. Weder tönt laute Musik noch ist sonst ein Trubel. Jede Art von Ärger und Streit meidet er, wenn irgend möglich. So ist es an diesen Orten überraschend ruhig. Es erklärt auch, warum sich Canarios solche Orte für ein langes Wochenende suchen, die für einen deutschen Urlauber nie in Frage kommen würden. Lange Sandstrände sind einem nicht so wichtig und auch nicht das Sonnenliegen. Man hat 300 Tage durchgehend Sonne. Wozu noch Sonnenbaden?
Am Playa Majada de las Cabras hat der Besucher genau alles das, was er sich mitgebracht hat. Die nächste Möglichkeit einzukaufen ist Richtung Norden Caleta de Fuste, Richtung Süden Gran Tarajal. Dort sind auch Tankstellen oder Ärzte zu finden. Das Mobiltelefon funktioniert, denn ohne das kann der Spanier nicht mehr existieren.
Der Playa Majada de las Cabras wird am besten über die Piste aus Puerto de la Torre angesteuert. Eine Piste führt von dort Richtung Süden, die nach exakt 3 Km in den Barranco Majada de las Cabras steil hinunter führt. Bis zum Barranco ist es mit einem "normalen" Auto problemlos zu schaffen. Ohne 4x4 sollte aber nicht in den Barranco hinein gefahren werden. Runter kommt jeder nur rauf nicht mehr. Der südliche Pistenanstieg der aus dem Barranco wieder hinaus und nach Pozo Negro weiter führt, ist ohne 4x4 keineswegs mehr zu schaffen. Viel zu steil, der Untergrund zu lose mit tiefen Schlaglöchern. Nach ordentlichen Regenfällen ist die Nordrampe zurück nach Puerto de la Torre oft in einem so schlechten Zustand, dass auch der Weg zurück ohne 4x4 versperrt ist.
GPS Position:
N 28° 20' 08,2" | W 013° 53' 01,1"
Abtauchen – die wunderbare Unterwasserwelt von Fuerteventura.
Jene, die einmal einen Tauchgang mit einem ortskundigen Guide auf Fuerteventura unternommen haben, werden danach wissen, warum die UNESCO Fuerteventura zum Biosphären Reservat erklärt hat. Eine unglaublich facettenreiche Unterwasserwelt präsentiert sich. Der Kanarenstrom angetrieben vom Nordost Passat schafft ein sehr planktonreiches und reines Tiefenwasser, in dem sich die Fischbestände gut vermehren können. Gleichzeitig reisen mit ihm Fischschwärme, Haie, Wale und Delphine an Fuerteventura vorbei, nutzen die Strömung um mit wenig Aufwand nach Süden zu ziehen.
Wer in diese Welt eintauchen will, findet ganz in der Nähe des Playa Majade de las Cabras ein professionelles und grosses Tauchzentrum. Das Deep Blue Diving Center bietet direkt an der Mole von Caleta de Fuste Tauchkurse an und unternimmt mit Pros und Fortgeschrittenen Tauchexkursionen mit dem Zodiac entlang der Küste. Für Tauchbegeisterte lohnt es sich beim Diving Center vorbei zu schauen.
Unterwegs an einsamen Küsten von Fuerteventura kann vor allem bei Zweirad Enthusiasten eine unbändige Lust aufkommen, mit einer KTM über die Insel zu fegen. Kaum etwas kann hier diesbezüglich auf der Insel empfohlen werden. Die einen versprechen die tollsten Touren und kurven dann, damit auch wirklich jeder Anfänger als Zahlender mitfahren kann, auf Pisten herum, die von jedem normalen Urlauber im Mietwagen befahren werden können. Uninteressant. Die anderen fahren in verbotenes Gelände, brettern hirnlos über die Strände Cofetes und haben so auch schon zu ersten massiven Verboten und Einschränkungen beigetragen. Sinnvolle Verbote, weil sie verhindern, das Fuerteventura von Egoisten kaputt gefahren wird. Eine gute Adresse und Ausnahme ist Thomas Donnecker, der immer wieder mit Touren auf Fuerteventura unterwegs ist. Es lohnt die Website zu checken. Er hat auch immer seine KTM Maschinen in Top Zustand dabei, weiss wo gefahren werden darf und hält sich an die Spielregeln.