Der Playa de la Solapa überrascht. Das in diesem Eck der Insel in den Klippen ein 500 Meter langer Strand aus feinem Sand zu finden ist, der vom Landesinneren nicht auszumachen ist, so gut versteckt liegt er, überrascht. Auf diesen Umstand weisst auch sein Name hin. "Solapa" örtlich verendet bedeutet "heimlich", es ist also der heimliche Strand, oder besser wie am Abzweig auf der FV-605 ausgewiesen wird, "Lugar de la Solapa", der heimliche Ort. Wer einwenig die Orts- und Geländebezeichnungen auf Fuerteventura erforscht, kann viel Interessantes über die Insel erfahren.
Der Strand beeindruckt von seiner Grösse und Gestalt. Schlängelt man sich bei der Anfahrt durch den kleinen, engen, wenig imposanten Barranco de la Solapa, öffnet sich am Meer dem Besucher plötzlich eine beeindruckende und weite Bucht. 500 Meter feiner Sand, am südlichen Rand des Playa de Solapa "Sedimentklötze", Reste der Küstenlinie aus Muschelkalk, die der Atlantik noch nicht weggerissen hat. Aus ihnen lässt sich sehr gut Kalk brennen.
Der Blick von den Muschelkalk Blöcken nach Norden gerichtet, sticht an der Küstenlinie ein monumentales V-Tal heraus. Es ist so symmetrisch, dass es fast künstlich wirkt, wie herausgearbeitet. Mutter Natur war jedoch der Baumeister. Der Barranco de la Palmita, der Wasserlauf der kleinen Palme, war es. Die Bucht davor trägt den Namen Puerto de la Palmita. Tatsächlich wurden dort Schiffe beladen. Rechts neben der massiven V-Kerbe der Küstenlinie, leuchten weisse Muschelkalk Klippen zum Playa de la Solapa herüber, die, wie im nahe gelegene Ajuy, zu Kalk gebrannt wurden. Überall auf der Insel wurde dem lukrativen Kalkbrennen nachgegangen. Dem aufmerksamen Touristen wird vielleicht bei der Anfahrt zum Playa de la Solapa der alte Kalkofen neben der Piste aufgefallen sein.
Der Atlantik vor dem Playa de la Solapa ist wild und gefährlich. Unzählige Riffe brechen die Brandung und der Kenner erkennt in dieser heftigen See einige Unterströmungen, in die niemand geraten sollte. Die Szenerie ist imposant und beeindruckend vor allem für jene, die zum Beispiel von der Costa Calma herüber kommen. Dort türkisfarbenes, seichtes und ruhiges Wasser, am Playa de la Solapa wilde See. Für Naturliebhaber gehört der Playa de la Solapa sicher zu den besonders schönen Stränden von Fuerteventura. Er muss einfach mit allen Sinnen erlebt werden. Seine Faszination muss am "Lugar de la Solapa", am geheimen Ort, erlebt und erfahren werden.
Kaum jemand, der bei klarem Verstand ist, wird auf die Idee kommen, am Playa de la Solapa zu baden. Das Wasser ist maximal fünf Meter tief, der Seeboden mit vielen Riffen durchsetzt, welche die heran rollende Brandung brechen. Die Löcher in den Wellenformationen signalisieren tückische Rip Currents, denn irgendwo muss das Wasser ja auch wieder aufs Meer zurück fliessen.
Die vielen kleinen tückischen Riffe, die eine chaotische Brandung verursachen, lassen den Playa de la Solapa als ungeeignet für Wellenreiter erscheinen. Gesurft wird von Pros einen Strand weiter, am Playa de Garcia, wo eine lange und mächtige Welle bricht.
Beliebt ist der Playa de la Solapa aber bei hard core Kite Surfern. Wer hier ins Wasser geht, sollte wirklich etwas drauf haben und wissen was er tut. Ebenfalls nicht zu vergessen: Am Playa de la Solapa ist der Surfer völlig auf sich alleine gestellt. Kein Jetski wartet am Strand, um bei Problemen in 30 Sekunden wie am Playa de la Barca zu Hilfe zu eilen.
Am Playa de la Solapa ist auch ein Sunnyfuerte Geocache zu finden.
Im Ort Pájara sind Lebensmittelgeschäfte und auch recht interessante Gastronomie zu finden.
Im Ort Pájara zweigt an der Kirche im Ort die direkte Verbindung in den Süden der Insel, die FV-605 von der FV-30 ab. Die FV-605 3,2 Km folgend, unterwegs den Abzweig nach Ajuy passierend, verlässt in einer links Kurve rechter Hand eine Piste die Strasse (N 28° 20.927' | W 14° 08.166'). Einige verwitterte Schilder finden sich dort, denn als das Wrack der American Star noch nicht komplett gesunken war, herrschte hier reger Verkehr. Tour Operator karrten Busse zum Playa de Garcey. Das ist Vergangenheit, nun ist es wieder ruhig.
Das einzige Schild, das noch deutlich zu lesen ist weist auf den "LUGAR LA SOLAPA" hin. Der holprigen Piste wird 3,7 Km gefolgt, bis in einer links Kurve auf den Barranco de Solapa getroffen wird (N 28° 21.751' | W 14° 09.692'). Geradeaus geht es holprig mit einigen Kurven 400 m hinunter zum Playa de Solapa, wo vor dem Strand gut geparkt werden kann.
GPS Position:
N 28° 21' 53,5" | W 014° 09' 57,3"
Zur Ermita el Tanquito – Wanderung oder Wallfahrt.
Wer auf der FV-605 nicht zum Playa de la Solapa abzweigt und weiter Richtung Süden fährt, passiert vor La Pared den Montaña Cardón. In die Westflanke des Berges schlugen Hirten eine Quelle und wie könnte es in einem streng katholischen Land anders sein, natürlich erschien ihnen vorher im Felsen die Mutter Gottes die darauf hinwies, hier wäre es gut, ein Loch in den Berg zu hauen.
So findet sich natürlich auch eine kleine Kapelle, die Kapelle Ermita el Tanquito, an der Quelle, die einmal jährlich Ziel einer schönen Wallfahrt mit anschliessender Messe, Musik, Tanz und grillen an der Kapelle ist. Wallfahrt und Fiesta gehen auf Fuerteventura immer zusammen. Wer keine Gelegenheit hat, die sehr stimmungsvolle Wallfahrt / Fiesta mitzumachen, kann sie auch lohnend "nur so" erwandern.
Wer am Nachmittag vom kleinen Hunger heimgesucht wird, der könnte sich im schattigen und lauschigen Patio der Casa Isaitas in Pájara niederlassen. Umgeben von historischen Gemäuern, werden traditionelle spanische Tapas angeboten. Zu spät darf man nicht kommen, es wird am späten Nachmittag geschlossen.