Wer den Playa de los Mozos besucht, wird von seiner Schönheit beeindruckt sein. Dabei sollte er erst von der südlichen Klippe am Tablero del Golfete "besichtig" werden. Die Brandung des Atlantiks schlägt mächtig an die Lavafelsen. Die Küste ist im Norden bis hinauf nach Los Molinos einzusehen. Nach Süden begrenzt die Klippe beim Caleta Jimosa die Sicht Richtung Ajuy. In der Ferne, im Norden vor Los Molinos, ist auch die mächtige, frei im Wasser stehende Klippe des Bahía de las Gaviotas, zu sehen. Bei hohem Wellengang werden sogar vom Tablero del Golfete die Fontänen der Brandung, die an die Klippe schlagen, gesehen. Nördlich wird der Playa de los Mozos vom Tablero del Cantil begrenzt. In die Bucht kann über dem Strand, dort wo die Klippe flacher wird, 60 Höhenmeter zum Playa de los Mozos abgestiegen werden. Eine einfach zu meisternde Pfadspur ist zu sehen, die von jemandem freundlicher Weise mit einem "Steinmanda" markiert wurde.
Der Playa de los Mozos ist ein wildes Gemisch aus schwarzem Vulkansand, Vulkankiesel und Geschiebe mit viel Schlick, das vom wasserreichen Barranco de los Mozos heran transportiert wird. Der Barranco ist ein Abzweig vom massiven Wasserlauf Majada de La Pared im Osten und wird dann von unzähligen weiteren Barrancos, die aus dem Norden in ihn fliessen, gespeist, dem Barranco de Agua Fría, de Chupadero, de Cuchillo de Cabo und Barranco Negro. In der Regenzeit, wenn ein subtropischer Regenguss auf Fuerteventura niedergeht, schwillt daher der Barranco de los Mozos binnen weniger Minuten zu einem reissenden Flut von mehreren Meter Höhe an, der Geröll und Schlick, Äste und mehr mit transportiert. Dann wird er zu einer lebensgefährlichen Falle, wenn man es nicht in den ersten Minuten aus dem Barranco schafft. Auch im Vega de Río Palmas kann einem das passieren. Touristen halten das meist für Übertreibung, mittlerweile stehen bei YouTube genug Clips online, die diese Situationen zeigen. Wanderer, die sich auf Klippen gerettet haben, müssen dann von Hubschraubern aus der brenzligen Situation gerettet werden.
Wer den Playa de los Mozos besucht, wird von seiner Wildheit und Schönheit begeistert sein. Vor allem Naturliebhaber werden ihn lieben. Einen Strand wie in Jable darf man sich nicht erwarten. Das hier ist etwas ganz anderes. Am Playa de los Mozos geht es nicht um sonnenliegen und baden, sondern um ursprüngliche und wilde Natur. Meist schlägt die Brandung so massiv auf den Strand, dass niemand auf die Idee kommen würde, ins Wasser zu gehen. An seltenen Tagen im Hochsommer, wenn der Wind auf Calima dreht und die Flut die Bucht gefüllt hat, kann sich der Atlantik auch spiegelglatt und ganz friedlich zeigen. Windstill wird es dann am Playa de los Mozos und auch drückend heiss. Wie überall an der Westküste gilt: Wer nichts von Brandung, den Gezeiten und Unterströmungen versteht, sollte das Wasser meiden. Immer wieder sind zwar einheimische Schwimmer in wilden Buchten, wie dem Puerto de la Cruz, zu beobachten, die an Klippen hinausschwimmen, doch die kennen das Gewässer, tragen Flossen und sind meist Amateur- oder Leistungsschwimmer, die z.B. bei der Traversía de la Bocaina mitschwimmen.
An der Küste des Valle de Santa Inés gibt es keinerlei Infrastruktur. Im Ort Valle de Santa Inés selbst findet sich ein kleiner Tante Emma Laden, seit kurzem wieder ein touristisches einfaches Restaurant und ein kleines Café.
Der Beschreibung des Weges zum Playa Valle de Santa Inés folgen. Dort wird der Abzweig zum Playa de los Mozos (N 28° 29' 16,0" | W 014° 04' 33,2") beschrieben. Die Piste führt von der FV-320 halb rechts aufwärts auf den Tablero del Golfete. Sie ist gut zu erkennen, da dort scheinbar sinnlos ein "Stop" Schild auf der Piste steht. Der Hintergrund: Einheimische Ziegenbauern und Fischer, die einen 4x4 Pick-up fahren, lieben die Küstenpiste als schnelle Abkürzung vom Valle de Santa Inés hinüber nach Los Molinos. Wer die richtigen Abzweigungen kennt, ist nach 10 Km in Los Molinos. Ein Viertel der Strecke gegenüber der Bundesstrassen Variante.
Einige hundert Meter die Piste hinauf wird der Tablero del Golfete erreicht. Wer einen normalen PKW hat, biegt nach links ab und sieht in der Ferne die Küste und eine Klippe. Einen halben Kilometer geht es nun sehr holprig zur Küste. Oft bieten sich mehrere Varianten an. Es wird die aktuell fahrbarste gewählt. An der Klippe wird geparkt und einen gut auszumachenden Pfad lediglich 60 Höhenmeter zum Playa de los Mozos abgestiegen. Am Beginn des Pfades wurde als Markierung ein kleiner Steinkegel errichtet. Den Klippen an der Wasserfront sollte mit Respekt begegnet werden. Schwindelerregend fallen sie senkrecht in die schäumende Bucht ab.
Wer in einem Geländewagen unterwegs ist, einem echten, der kann auch ganz gemütlich bis zum Playa de los Mozos fahren. Dann wird am Tablero del Golfete angekommen einfach nach rechts abgebogen, bzw. eine Kehre nach Osten gemacht. Nach 350 m gut fahrbarer Piste geht es in den Barranco de los Mozos hinunter. Eine kniffelige Sache, die an die Bodenfreiheit des 4x4 und Geübtheit des Fahrers einige Anforderungen stellt. Im Barranco angekommen ist es eine Caféfahrt. Es geht nun landschaftlich schön und kurvig einen Kilometer durch den Barranco zum Playa de los Mozos. Lediglich auf den Kies muss geachtet werden. Da immer unterspült und tief kann stecken beiben, wer allzu gemütlich unterwegs ist. Es gibt noch andere Variante in den Barranco hinunter, aber die sollten tunlichst absoluten Pros überlassen werden. Die ganze Aktion ist übrigens legal. Wo auf Fuerteventura kein Naturschutzgebiet oder Privatgrund, kann nach Lust und Laune gefahren werden. Ein unglaubliches Erlebnis für Mitteleuropäer die leider einige dazu nutzen, die schöne Insel kaputt zu fahren.
GPS Position:
N 28° 29' 40,0" | W 014° 05' 22,0"
Mit Überblick – die nördliche Westküste zu Füssen.
Wer gerne die Küste um das Valle de Santa Inés und ihre Buchten und Strände von oben betrachten will, um einen Überblick zu bekommen, der könnte sich zum Morro de Veloso o del Convento (676 m) aufmachen. Ein ganz herrlicher Aussichtsberg der Westküste, den heiligen Berg Tindaya und mehr dem Besucher präsentiert. Auch ins Zentralmassiv Richtung Betancuria reichen die Blicke. Viele lohnende Wanderungen lassen sich vom Morro de Veloso aus beginnen oder führen an ihm vorbei.
Interessant auch das Museum am Morro de Veloso. Es bietet viel Interessantes über Geologie, Fauna, Flora der Insel, das Wetter, die Passatwinde und noch einiges mehr. Ergänzend dazu, um noch mehr über Fauna, Flora und die Geologie und Entstehung Fuerteventuras zu erfahren, bietet sich am Fusse des Morro de Veloso das Museo del Queso Majorero in Antigua an. Der Name wurde unglücklich gewählt. Es geht keineswegs nur um Käse.
Vom Playa de los Mozos führt eine schöne 4x4 Piste nach Los Molinos. Nur 10 Km auf einer Piste, die entlang der Klippen in den Fischerort hinüber führen und von Ziegenbauern und Fischern in ihren Pick-ups gerne als Abkürzung genutzt wird. Gleich einige hundert Meter östlich des Playa de los Mozos führt eine Piste steil aus dem Barranco de los Mozos linker Hand Richtung Norden hinaus. Sie ist nur mit einem 4x4 Wagen zu bewältigen. Auf der Klippe angekommen geht es zwar holprig aber ohne grosse Herausforderungen weiter. Nur zweimal muss in den 4x4 Modus geschaltet werden, wenn der Barranco de las Gaviotas und der Barranco de la Cruz zu durchqueren ist.
Es ist übrigens lohnend das Ende beider Barrancos aufzusuchen. Von letzterem den Puerto de la Cruz, eine wunderschöne einsame sandige Bucht, die als Handelshafen für Los Molinos diente. Der Barranco ist mit einem 4x4 Wagen ohne weiteres zu schaffen und darf befahren werden. Die zweite Bucht, die Bahía de las Gaviotas mit einer massiven Felsklippe vor der Bucht, an der die Brandung schlägt, ist ebenfalls einen Besuch wert. Nach Durchfahren des Barranco de las Gaviotas zweigt linker Hand eine Piste zur Klippe ab, die oberhalb des Bahía de las Gaviotas liegt.