Der Punta Prieta schliesst die über einen Kilometer lange Bucht von Corralejo im Süden ab. Eine Landspitze gebildet aus einem Lavastrang, der vom Vulkan Bayuyo (272 m) gebildet wurde aus dem auch die gegenüberliegende Insel Isla de Lobos hervor ging. In den Lavafels ist schöner, feiner Sand eingeschwemmt. Die pechschwarze Lava gab dem Landspitz auch seinen Namen: "Punta Prieta" was man als schwarzes Kap übersetzen könnte.
Die vielen Briten in Corralejo, von denen die Meisten auch nach Jahren auf der Insel kaum vier Worte Spanisch beherrschen und auch diese noch falsch aussprechen, haben die Unart Stränden eigene Namen zu geben. Sie können sich schlichtweg den Spanischen Namen nicht merken. So verbreiten sich neue Namen in der Surfszene. Der "Punta Prieta" ist z.B. als "Rocky Point" in der Surfszene bekannt. Wer sich also bei echten Locals als Gringo outen will, verwendet die englischen Namen. Punta Prieta ist ein beliebter Spot bei Locals zum Wellenreiten, auch SUPer finden sich ein und wenn der Wind günstig steht, mischen sich auch noch Kiter dazu. Da der Spot in jeder Hinsicht nicht der einfachste ist und mit dem Auto mangels Parkplätzen nicht direkt angesteuert werden kann, ist er jedoch nie besonder frequentiert.
Hinter dem schmalen Sandstreifen des Punta Prieta sind viele nette kleine Häuser aufgefädelt, die ausnahmslos als Ferienwohnsitze genutzt werden. Einige davon sind auch zu mieten. Die Lage am Meer ist natürlich herrlich. Mit grossem Betrieb vor dem Garten ist nicht zu rechnen. Wenige Spaziergänger machen sich zu Fuss aus Corralejo nach El Jable auf.
Der Punta Prieta ist bei fortgeschrittenen Surfern sehr beliebt. An guten Tagen laufen dort sehr lange Breaks, die auf einem Lavariff brechen. Durch die zunehmende Popularität des SUP, werden auch immer mehr erfahrene SUPer im Break beobachtet.
Auch Windsurfer und Kitesurfer lieben diese Ecke, da eine schöne Kombination aus Welle und Wind herrscht. In der Hauptsaison kann es daher an diesem Spot zu einigen Auseinandersetzungen kommen. Obwohl natürlich das Meer allen gehört und keiner ein Vorrecht hat, sollten die Windsurfer und Kitesurfer in den Spot erst einfahren, wenn die Welle so verblasen ist, dass die Surfer aussteigen. Bis dahin haben sie genug Platz sich um die Ecke am Playa del Médano, oder wie die Gringos sagen "Flag Beach", auszutoben. Auch SUPer sollten sich nicht mit den klassischen Surfern im Line-up auffädeln. Ein fliegendes SUP ist ein tödliches Teil.
Wie über all auf der Welt gibt es in der Surfszene ungeschriebene Gesetze, die auch handgreiflich durchgesetzt werden. Wenn es um die Welle geht, ist in der Surfszene gar nichts mehr "easy". Bevor man in ein Line-up paddelt, sollte man die internationalen Regeln kennen und sich noch erkundigen, welche lokalen Gepflogenheiten es gibt.
Gleich gegenüber am Playa del Medio ist eine nette Lounge Bar zu finden. Noch einen Strand weiter am Playa de los Verilitos liegen weitere Restaurants und Bars und dahinter die zentrale Einkaufsstrasse von Corralejo, die Av. Nuestra Señora del Carmen.
Die Parksituation hinter den Häusern des Punta Prieta ist schlecht. Kaum ist ein Parkplatz zu bekommen. Es ist besser sich in Corralejo einen Parklatz zu suchen und entlang des Paseo hinüber zu spazieren.
GPS Position:
N 28° 43' 51,9" | W 013° 51' 27,7"
Zur "Lavaquelle" des Punta Prieta – der Vulkan Bayuyo (272 m).
Der nördliche Teil Fuerteventuras ist der jüngste der Insel. Er entstand aus einer Vulkankette zwischen Lajares und Corralejo. Auch die Isla de Lobos ist Produkt dieser Vulkanausbrüche. Noch vor fünftausend Jahren konnte sie zu Fuss erreicht werden. Durch den Anstieg des Meerespiegels, das gab es also seitdem unser Planet besteht, wurde die Landbrücke überschwemmt, heisst nun "El Río" der Fluss, weil sie kaum fünf Meter tief ist und der Kanarenstrom durchzieht.
Entlang der Vulkankette führt von Lajares ein sehr schöner und aussichtsreicher Wanderweg nach Corralejo. Je nach Kondition können ein bis fünf Vulkankessel bestiegen werden, die wunderbare Ausblicke auf die Isla de Lobos, das Dünenfeld El Jable und seine Strände bietet. Die Tour wird am besten mit dem Bus unternommen, in dem von Corralejo mit der Linie 8 nach Lajares gefahren und über die Vulkankette zurück gewandert wird.
Wem das Erwandern der Vulkane nicht genug Action ist, der kann sie mit dem e-Bike unter die Stollen nehmen. Und zwar nicht mit normalen e-Bikes, sondern mit bärenstarken 2.000 Watt Bikes von Bultaco. Ein Radgeschäft in Corralejo bietet Touren mit den neuesten Bultacos an. E-Bike ist etwas untertrieben, sie liegen irgendwo zwischen Motorrad und Fahrrad.