Jablito ist die Verkleinerungsform von Jable. Der Playa de El Jablito liegt südlich des Naturschutzgebietes El Jable, der Strand des kleinen Jable. Der Playa de El Jablito eine kleine sandige Bucht, an die sich einige Fischer ein Gewirr aus Häuschen gebaut haben, ist recht ausgefallen. Auch die jüngere Geschichte um die kleinen historischen Fischerhäuser El Jablito, welche die Züge eines Kriminalromans hat, ist lesenswert. Die Lage der Häuser so nahe an die Wasserfront ist ebenfalls recht eigen. Bei Flut und Hochwasser reicht die See bis an die Terrassen heran. An der Westküste wären die Häuser nach dem ersten Wintersturm verschwunden.
Das "Kulturzentrum", das eine ganze Reihe von Aktivitäten angeschlagen hat, ist wohl das "abgefahrenste" der Insel. Bei Flut steht es im Wasser und ist nicht trockenen Fusses zu erreichen. In knalligen Farben angestrichen, mehr ein Stelzenbau, wundert die Ortswahl, denn Platz im Trockenen wäre in Hülle und Fülle vorhanden. Geschmückt wird das Kulturzentrum mit Topfblumen, die in alten Fischerbooten angepflanzt sind. Eines davon schmückt sich auch mit dem Teil einer mächtigen Wirbelsäule eines Wales.
Die Bucht des Playa de El Jablito besteht aus zwei Bereichen. Einem sandigen, in der am Wochenende Kinder vor den Häuser im seichten Wasser spielen. Nördlich davon ist die Bucht felsig und tiefer. Dort halten ältere Herren ihre Angel ins Wasser. Am Wochenende oder August verbringen dort auch Familien in Campern die Tage gemütlich am Wasser.
Oberhalb des Playa de El Jablito liegen abbruchreife und Einsturz gefährdete Bauruinen und zerstören das Landschaftsbild. In Zeiten des spanischen Baubooms dachte manch einer naiv, ein Stück Meer und ein Betonklotz reiche, damit Touristen heranströmen und den Eigentümer reich machen. Die Reste dieser Illusionen sind leider überall auf Fuerteventura zu finden. Derzeit treffen sich in den Ruinen junge Leute zu illegalen Paintball Schlachten. Ein Haus wurde sogar besetzt und ist nun ein alternatives Yoga Zentrum ohne Fenster. Irgendwann wird wohl jemandem eine Decke auf den Kopf fallen. Über diesen Ruinen liegt der Parque Holandés, eine nicht minder schlimme Bausünde. Da im Nirgendwo gelegen, entfernt von den schönen Stränden von El Jable, kein Rentner dazu Lust hat seine Pension im Parque Holandés zu verbringen, wohnen dort nun sozial Schwache aus aller Welt, die zu geringen Löhnen im Tourismus arbeiten. Ein guter Teil der Häuser steht auch leer und ist abbruchreif.
An den Playa de El Jablito verirren sich keine Touristen. Auch nicht nur "zum Gucken". Am Wochenende vergnügen sich die Hausbesitzer im Wasser vor den Häusern oder fischen mit kleinem Boot und von den Klippen aus.
Wer mit dem Camper unterwegs ist, der findet in El Jablito einen legalen Stellplatz, an dem bis zu einer Woche gestanden werden darf.
El Jablito bietet keine Infrastruktur. Am Kreisverkehr, von dem aus zum Playa de El Jablito abgebogen wird, wirbt ein Restaurant um vorbeifahrende Touristen und Bewohner des Parque Holandés. Das war es in der Gegend. Wer mehr sucht, muss sich nach Puerto del Rosario oder Corralejo aufmachen.
Ohne über Pisten querfeldein fahren zu müssen, wird der Playa de El Jablito am besten über den Kreisverkehr der FV-1a am Parque Holandés erreicht. Im Kreisverkehr zur Küste abbiegen und der Strasse bis zur Küste folgen. Parkplätze unbegrenzt an der Bucht.
GPS Position:
N 28° 36' 27,7" | W 013° 49' 31,6"
Quelle mit Aussicht – Fuente de Tababaire.
Ein wunderschöner Aussichtspunkt an einer Quelle nahe des Ortes Vallebron, ist vom Playa de El Jablito in kaum 15 Km zu erreichen, die Fuente de Tababaire. Südlich hinter dem Parque Holandés zweigt die kleine FV-103 Richtung La Oliva ab und führt auf einen Pass hinauf. Auf ihm zweigt eine noch kleinere und kurvige Strasse landschaftlich sehr schön ins fruchtbare Vallebron ab.
In Vallebron geht es über eine holprige Piste zum völlig einsamen Aussichtspunkt Fuente de Tababaire. Von ihm hat der Besucher einen fantastischen Ausblick auf die Strände von El Cotillo, La Oliva, Villaverde und mehr. Sehr lohnen und an einem heissen Sommertag auch keine schlechte Idee für ein Picknick. Auch als leichte Wanderung empfiehlt sich die Fuente de Tababaire.
Freies campen ist generell auf Fuerteventura verboten. Wer wild camped und vom Medio Ambiente oder der Polizei erwischt wird, zahlt eine fette Strafe. Wo aktuell mit Zelt und Camper gestanden werden darf, ob es am Platz spezielle Restriktionen gibt (Anzahl der erlaubten Camper etc.), erfährt man auf der Website des Cabildo de Fuerteventura. Leider nur auf Spanisch. Der Inhalt ist nicht komplex, spanische Grundkenntnisse reichen oder der Google Übersetzer. Campingplätze sind allesamt kostenlos. Infrastruktur wird aber keine geboten.