Rund 250 x 150 Meter misst die Bucht Caleta de la Aduana westlich neben dem Leuchtturm Faro de Tostón. Sie wird von zwei markanten kleinen Kaps, dem "Punta de los Machetes" im Norden und dem "Piedra alta de la Aduana", begrenzt. Zwischen diesen beiden Kaps liegt ein Riff, das die Brandung aus der Bucht hält. Nur bei wirklich schwerem Seegang aus Westen, wird es in der Caleta de la Aduana ungemütlich. Da die Bucht sehr flach abfällt, fällt sie bei Ebbe weitgehend trocken. Bei Flut bietet sich dem Besucher traumhaft kristallklares und türkisfarbenes Wasser, das lockt ein Bad zu nehmen. Ausser der Tidenströmung bewegt sich in der Bucht nicht viel.
In die gesamte Bucht sind mehrere lauschige kleine Sandbucht eingebettet. Die Grösse variiert stark nach den Gezeiten. In ihnen lässt sich ein windgeschütztes und schönes Plätzchen finden, von dem aus direkt eine Abkühlung im Atlantik genommen werden kann. Hinter dem südlichen Kap, der Caleta da la Aduna, verstecken sich unzählige kleine Sanddünen. Wer will findet dort absolute Ruhe.
Ob und was aus der Bucht in früheren Zeiten verschifft wurde, ist nicht heraus zu finden. Irgendetwas wird es wohl gewesen sein, Kalk oder ähnliches. Nicht umsonst trägt die Bucht den Namen "Caleta de la Aduana" also Zollbucht. Wird das südliche Kap besucht, ist ein herrlicher Ausblick über Bucht und Küste garantiert. Das Kap "Piedra alta de la Aduana", der hohe Stein, ist eine massive und erhöhte Lavaklippe mit vorgelagertem kleinen Strand aus Lavakies. Wie an einer provisorischen Behausung in Form einer Strandburg zu sehen ist, haben sich dort öfter temporär Fischer und Aussteiger niedergelassen, da man an dieser Ecke gut sein Essen aus dem Wasser ziehen kann. Seitdem das Medio Ambiente Patrouillen im Naturschutzgebiet fährt, ist damit Schluss. Früher oder später wird jeder weggescheucht.
Die Caleta de la Aduana eignet sich gut für Individualisten, die an einer kristallklaren Bucht ihren eigenen kleinen Ministrand haben wollen. Man sollte aber die Gezeiten im Auge behalten. Ist gerade Ebbe, gibt die Bucht nicht viel her. Besonders geeignet ist die Bucht zum Schnorcheln. Das Wasser ist ruhig und die Strömung der Flut treibt allerlei Fische in das grosse Becken. Dann kann, besonders wenn gerade Fischschwärme an Fuerteventura vorbeiziehen, eine phantastische Unterwasserwelt erlebt werden, die kaum jemand erwartet. Manche haben es nicht nur mit dem "Schauen", sie essen das Meeresgetier auch gerne. Angler machen gute Beute an der Klippe Piedra alta de la Aduana im Süden der Bucht.
Für Wassersport ist die Caleta de la Aduana nicht geeignet. Zum Wellenreiten fehlt die enstprechende Brandung, für Kitesurfer und Windsurfer ist sie zu klein. Windsurfer müssen aber nur eine Bucht weiter schauen, in die Caleta del Río, die ein exzellenter Spot für Anfänger ist.
Seitdem sich der Tourismus ab 2015 massiv in El Cotillo entwickelt hat, wird ein umfangreiches Angebot an Infrastruktur im Ort gefunden. In fünf Minuten ist El Cotillo von der Caleta de la Aduana erreicht.
Von El Cotillo wird die kleine Asphaltstrasse Richtung Leuchtturm Faro de Tostón genommen. Die letzte Bucht linker Hand vor dem Faro ist die Caleta de la Aduana. Es kann am Strassenrand geparkt werden.
GPS Position:
N 28° 42' 30,4" | W 014° 00' 50,3"
Machtsymbol in La OLiva – die Casa de Los Coroneles.
Bis Mitte des 19. Jhd. war Fuerteventura Lehen und wurde im Feudalsystem der Señores verwaltet. De facto waren die Menschen mehr Leibeigene als freie Bürger. Es herrschte sogar Residenzpflicht. In Zeiten des Handelsmonopols von Sevilla mit Neuspanien, wurde zeitweise Blutzoll eingehoben. D.h. eine gesamte Familie musste für eine Gewisse Menge exportierter Waren in die neue Welt als Arbeitskräfte mitgeschickt, zwangsdeportiert werden. Eine menschliche Exportsteuer also. Ziel war meist Kuba und Venezuela. Wohlgemerkt keine Afrikaner, auch Spaniern blühte oft die Zwangsarbeit auf den gefürchteten Plantagen.
Das alles reibungslos funktionierte, der Lehensherr seine Steuern und auch die Kirche ihren Zehnten Teil abbekam, darüber wachten die Coroneles, die Militärdespoten, mit diktatorischer Hand. Um auch baulich zu demonstrieren, wer auf der Insel das Sagen hat, wurde in La Oliva die Casa de Los Coroneles, ein kombinierter Verwaltungs- und Militärsitz errichtet. Erst Mitte des 19. Jhd. wurde das System der Coroneles von der Zentralregierung in Madrid aufgehoben, da man es gar zu bunt trieb und das System jeglichen Wertevorstellungen moderner Zeiten widersprach.
Wer ein schönes Foto vom Faro de Tostón als Urlaubserinnerung machen möchte, der sollte am späten Nachmittag oder frühen Abend zur Calete de la Aduana kommen und zum südlichen Kap der Bucht, dem Piedra alta de la Aduana, gehen. Der Faro de Tostón wird dann vom warmen tiefen Licht schön angestrahlt. Mit der Sonne halb im Rücken, kann von leicht erhöhter Position gut zum Leuchtturm herüber fotografiert werden. Optimal ist wenn Flut herrscht. Dann wird noch türkisfarbenes Wasser als Vordergund geliefert und gibt dem Bild Tiefe.