Der Playa del Aljibe de la Cueva ist ein wunderbarer 500 Meter langer Sandstrand in einer leicht geschwungenen Bucht. Der Sand ist goldgelb, fein, tief und weich. Ein schöner Strand, der nördlich vom Playa del Castillo aka Piedra Playa nur durch eine kleine Klippe, die ins Meer ragt, getrennt wird, im Süden vom grossen Kap "Punta Mallorquín" abgeschlossen wird, welches ihn wiederum vom Playa del Águila aka Playa Escalera trennt.
Playa del Aljibe de la Cueva heisst soviel wie die Wasserspeicher in den Höhlen. Den Namen hat er von den unzähligen wasserreichen Barrancos, die von der herrlichen Bergkulisse, die im Osten von ihm aufragt, an die Küste fliessen. Bei starkem Regen oberirdisch, sonst unterirdisch. Es fliesst immer Wasser, auch wenn man es nicht sieht. Ab ca. 6 Meter Tiefe beginnt mineralisches Grundwasser. Das ewig fliessende Grundwasser der Barrancos setzt auch den Klippen zu, die nicht nur von der Brandung der Winterstürme angegriffen werden, sondern auch unterirdisch vom Wasser aufgeweicht werden, denn die Küstenlinie ist grösstenteils aus Sedimenten und nicht aus Vulkangestein. Und so brach dann auch 2014 die Klippe, die den Playa del Aljibe de la Cueva vom Piedra Playa trennt ab, nicht ganz nur halb und wartet nun auf den kompletten Einsturz. Das wird irgendwann einmal passieren bei starkem Regen oder harter Winterbrandung, niemand weiss wann. Daher ist der Zugang zum Strand auch gesperrt, der über einen Pfad von der Klippe hinab erfolgte. Es kann aber alternativ abgestiegen werden. Bei Ebbe kann die Klippe vom Piedra Playa umgangen werden. Ob man das macht, muss jeder selber wissen. Die Klippe kann jetzt gerade oder in 5 Jahren ganz einstürzen. Wer sich für diesen Weg entschliesst, sollte nicht herumstehen und Selfies schiessen, sondern die Ecke so schnell wie möglich passieren.
Die vielen Barrancos die Unterwasser fliessen, machen sich auch die beiden grossen Palmen bewehrten Fincas östlich des Playa del Aljibe de la Cueva zu nutzen. Sie fördern unentwegt Wasser mit "Chicagos", den klassischen Windrädern, aus der Tiefe in grosse Vorratsbecken. Wasser gibt es genug auf Fuerteventura, es ist nur extrem mineralisch, eine türkisfarben-weisse Suppe. Die kanarische Palme, die Tomate, Wolfsmilch oder auch die kanarische Kiefer kommen mit dem Wasser aber bestens zurecht. Für Menschen ist es nur gefiltert geniessbar.
Wer sich den Felssteig zum Playa del Aljibe de la Cueva hinunter wagt, wird mit einem 500 Meter langen herrlichem einsamen Sandstrand belohnt, auf dem er kaum auf jemanden treffen wird. Herumtollen im weichen Sand, in die Fluten springen, sonnen wie auf einer einsamen Insel, einfach herrlich. Der Strand hat etwas besonderes und es schadet gar nicht, das sich der normale Tourist die Klippe nicht hinunter wagt. So bleibt der Strand einsam und einzigartig. Für das Schwimmen am Strand gilt selbiges wie für den Piedra Playa – ja, aber man muss wissen wo und wann und auf was man sich einlässt. Die Sonnenuntergänge am Playa del Aljibe de la Cueva sind übrigens auch ganz einzigartig und recht windgeschützt ist er obendrein.
Umfangreiche Infrastruktur findet sich in El Cotillo.
Es wird die Küstenpiste vom Wehrturm von El Cotillo Richtung Süden genommen. Nach knapp 2 Km ist der Piedra Playa passiert und eine markante Klippe, die gerade dabei ist einzustürzen, taucht rechter Hand neben der Piste auf. Zur Klippe, wo auch eine Aussichtsbank steht, zweigt ein holpriger Jeepweg zum Playa del Aljibe de la Cueva ab.
Von der halb eingestürzten Klippe konnte recht angenehm zum Strand abgestiegen werden. Das ist nun vorbei. Nun heisst es etwas klettern. 150 Meter weiter nach Süden liegen unter der Klippe zwei Strandburgen, die temporär von obdachlosen Lebenskünstlern bewohnt werden. Genau dort führt ein Felssteig hinunter zum Strand, in einer südlichen Schräge. Beim genauen Hinsehen ist er auszumachen. Es sieht schwerer aus, als es dann wird. Zurück nach oben ist es, wie meist, ganz einfach.
Übrigens ist es auch kein Problem den Strand zu Fuss oder mit dem Rad zu erreichen. Wer zwei Kilometer eine Richtung aus eigener Kraft schaffen kann, sollte das auch so machen. Durch die preiswerten Mietwägen wird mittlerweile auf Fuerteventura viel zu viel Auto gefahren!
GPS Position:
N 28° 39' 43,5"| W 014° 00' 51,5"
Hinweis:
Informationen zu Autoeinbrüchem um El Cotillo siehe Piedra Playa.
Cueva de la Ballena – Höhlen mit Strand.
Ein ganz einzigartiger und touristisch wenig besuchter Ort findet sich nicht weit entfernt in Los Molinos. Wer ein geländegängiges Fahrzeug hat, kann gleich vom Playa del Aljibe de la Cueva über die Piste südwärts weiter Fahren und trifft dann unweigerlich auf den kleinen Fischerort Los Molinos. Dort ist etwas ganz besonderes zu finden, die Cueva de la Ballena, die Höhle des Wales.
Die Brandung hat an den südlichen Klippen von Los Molinos in Jahrtausenden zwei grosse Höhlen in die Küste geschlagen. In ihnen und vor ihnen liegt ein feinsandiger Strand, den das Meer nur bei Ebbe und moderater Brandung frei gibt. Nicht immer kann dieses Naturjuwel erreicht werden, aber wenn die Geizten mitspielen, dann gibt die Natur die Cueva de la Ballena für einige Stunden frei.
Vor der dem Einsturz geweihten Klippe, die den Piedra Playa und den Playa del Aljibe de la Cueva trennt, steht eine kleine Bank. Ein herrlicher Ort für Zweisamkeit bei Sonnenuntergang. Grandios lässt er sich von dort oben geniessen. Die Sonnen versinkt im Meer, das letzte Licht leuchtet den Ort El Cotillo szenisch an und zeichnet ihn gegen die Landschaft ab. Ist die Sonnen versunken, sollte man sich aufmachen und zum Strand absteigen und Richtung El Cotillo spazieren. Denn dann beginnt das phantastische "Nachglühen". Ist die Sonne verschwunden, ist es keineswegs vorbei mit dem Spektakel. Bis zu einer Stunde kann das Glühen in verschiedensten Farben anhalten. Wenn es dann wirklich dunkel wird, ist man zurück in El Cotillo. Auf der Bank kann es recht windig werden, eine Windjacke ist von Nöten. Und wenn einwenig näher gerückt wird, um sich zu wärmen, schadet das der Stimmung garantiert auch nicht.