Eine Bucht weiter westlich des Punta Blanca, dem Reef Break den Surfschulen lieben, liegt die ruhige und friedliche Bucht Caleta de Beatriz. Ein für Surfer uninteressantes Riff liegt am Eingang der 350 Meter langen und 90 bis 130 Meter breiten Bucht und hält die Wellen aus ihr heraus, die aus Norden heftig anlaufen. So ist die Caleta de Beatriz auch eine der wenigen Buchten am North Shore, in der man ohne Surfbrett ins Wasser gehen kann, ohne sich in Lebensgefahr zu begeben.
An der Bucht liegt ein kleiner Sandstrand aus feinem weissen Sand. Wenn der Wind nicht Rotalgen heran getrieben hat, ist sie ein regelrechtes Kleinode. Im hinteren westlichen Teil des Strandes finden sich sogar Mini Dünen, die aus pudrigem, weissen Sand geformt sind und in denen gut in der Sonne gelegen werden kann.
Die Rotalgen, die den optischen Eindruck des Strandes an der Caleta de Beatriz etwas verhageln können, wurden in früheren Zeiten gerne gesehen. Sie wurden eingesammelt, denn vor der chemischen Industrie waren sie wertvolle Rohstoffquelle. Jod kann aus ihnen gewonnen werden und noch heute werden sie in Hustensaft oder Hustenbonbons eingesetzt, wenn auf Chemie verzichtet werden soll. Japaner wickeln Sushi in Rotalgen ein, andere Asiaten machen Salat aus ihr oder Kochen daraus "Gemüse". Also nichts, vor dem man sich ekeln oder fürchten muss.
Die Caleta de Beatriz ist einer der raren Orte des North Shore, der zum Baden geeignet ist. Auch in der Sonne lässt sich dort gut liegen. Vor allem im den weichen, aus pudrigem Sand bestehenden kleinen Dünen, kann ein herrliches Sonnenbad, geschützt vom Wind, genommen werden.
Belebt ist die Bucht kaum einmal. Nur in der Hauptsaison im August finden sich einige Strandgäste ein. Ansonsten sind auf der Piste des North Shore Surfer unterwegs und die steuern andere Ziele an. Die Caleta de Beatriz interessiert sie nicht.
Von der Caleta de Beatriz ist schnell El Cotillo erreicht. Hier wird ein breites Angebot an Leistungen geboten. Was in El Cotillo nich zu finden ist, wie eine Apotheke oder Tankstelle, findet sich in Lajares oder La Oliva.
Der Caleta de Beatriz, obwohl ein entlegener Ort, ist schnell erreicht. Es wird die kleine asphaltierte Strasse von El Cotillo zum Leuchtturm Faro de Tostón genommen. 300 Meter vor dem Leuchtturm an seiner markanten Zisterne, zweigt nach Osten die North Shore Piste ab. Diese holprig 4,2 Km genommen, ist die Caleta de Beatriz erreicht.
Dort kann das Auto irgendwo an den Rand der Piste gestellt werden. Aber Achtung, der Sand ist dort extrem weich und schnell hat sich ein normales Auto festgefahren. Dann heisst es mit Vorsicht agieren. Wüstes Gas geben verschlimmert die Lage enorm, denn in kürzester Zeit hat sich das Auto bis auf die Bodenplatte eingegraben. Dann wird es schwer: Ausgraben oder Abschleppwagen.
GPS Position:
N 28° 43' 41,2" | W 013° 58' 47,3"
Zur schönen Aussicht – Fuente de Tababaire.
Ein wenig bekannter und sehr einsamer Aussichtspunkt, von dem die Küste von El Cotillo wie am Präsentierteller vor dem Besucher liegt, ist die Fuente de Tababaire. Es ist ein grandioser Ausblick an einer alten Quelle, die einst die Felder von La Oliva bewässerte. Ein sehr spezieller Ort, an dem ausser den Schreien des Mäusebussards, der in den Felsflanken des Montaña Tabaire nistet, nichts zu hören ist. Eine beeindruckende Szenerie.
Zur Fuente de Tababaire gelangt der Ortskundige ganz bequem über eine holprige Piste. Aber auch als kurze, schöne Wanderung von Tindaya aus lässt sie sich besuchen. Die gesamte Gegend im Inselinneren des Norden Fuerteventuras um die Fuente de Tababaire ist überaus sehenswert und kaum beachtet. Ob das fruchtbare Tal um Vallebron oder ein Erlebnis der besonderen Art, die Wintersonnwend am Montaña en Medio, die Gegend ist noch ein echter Geheimtipp für Neugierige.
Die Fuente de Tababaire bietet zwar herrliche Ausblicke auf die Küste von El Cotillo, die Ebenen um La Oliva und den Vulkan Montaña de la Arena, nur mit Sonnenuntergang ist an diesem herrlichen und einsamen Ort nichts. Die geht nämlich "linker Hand" unter.
Wer sich aber zum Sonnenuntergang auf den Sender bewehrten Hügel neben der Quelle begibt, dem liegt die Küste um Tindaya, der Montaña Sagrada Tindaya zu Füssen, hinter oder neben dem, je nach Jahreszeit, die Sonne untergeht. Ein wahres Spektakel!