Bade- und Sonnentouristen zieht El Charco de Bristol nicht an. Kein besonders attraktiver Ort für jene, die in goldgelbem oder weissem Sand den Alltag vergessen wollen. Lavafels durchmischt mit Sand und daneben die grosse private Wasseraufbereitungs-Anlage des GEA-Fonds. Ein Investment Fond mit Sitz auf Lanzarote, der Immobilien erwirbt und die Osmose Anlage am El Charco de Bristol sehr profitabel betreibt. Sie beliefert hauptsächlich gössere touristische Betriebe und auch Fincas mit Tankwagen. Im GEA-Fonds ist die TUI Gruppe investiert (s. DIVAG GEA-Fonds).
El Charco ist nicht ungefährlich, daher ist baden verboten. Die Schilder, die darauf hinwiesen, verschwanden über die Jahre. Das Schwimmen ist deshalb gefährlich, da die Bucht seicht ist, ein scharfkantiges Lavariff nur bei Flut gänzlich tief genug ist und sich ein Schwimmer in der Brandung böse Verletzungen zuziehen kann. Das Flache der Bucht gab ihr auch den Namen: "El Charco", "die Pfütze" oder "Wasserlache".
Sehr beliebt ist El Charco de Bristol aber bei Surfern, denn es ist zu Fuss über die Strandpromenade von Corralejo aus zu erreichen. Das vorgelagerte Riff produziert kontinuierlich einen surfbaren Swell. Fast kein Tag ohne Welle. Der Grund: Der Nordost Passat weht stetig und wird in der Meerenge "La Bocaina" zwischen Lanzarote und der Isla de Lobos beschleunigt und trifft genau in El Charco auf Fuerteventura. Daher stehen dort auch die historischen Windmühlen und die Windturbinen der Osmose Anlage. Der beschleunigte Passat treibt das Wasser als Welle vor sich her. Eine surfbare Welle nach der anderen rollt an, weshalb der Spot bei Surfern auch "Shooting Gallery" genannt wird. Gesurft werden sollte aber nur bei High Tide, denn einem Washout am Riff bei Ebbe, folgt unweigerlich ein Besuch des Centro de Salud, das in Sichtweite der Bucht liegt.
Die grosse Bucht El Charco de Bristol, ist angesagter Surfspot. Durch die hohe Frequenz der Wellen wird sie bei den Surfern "Shooting Gallery" genannt. Das Revier nicht ungefährlich, denn die Welle bricht auf einem flachen Riff und bei Ebbe holt sich der Surfer schnell einige Schrammen. Schwimmen ist in der Bucht generell verboten. Viel zu gefährlich, ohne Surfboard sollte man sich dort nicht ins Wasser wagen.
El Charco de Bristol befindet sich im Teil von Corralejo, wo hauptsächlich Locals wohnen. Dort liegt auch das Gesundheitszentrum, das Rathaus, Busterminal usw. Um El Charco, spielt sich das untouristische Leben con Corralejoab. Es finden sich von Apotheke, über Ärzte, Notare, Supermärkte, viele kleine Cafés und Bars, Schreibwarenhandlung, Baumarkt und Blumengeschäft alles das, was ein normaler Mensch eben so zum Leben braucht. Eine gute Ecke, um im Supermarkt oder der Apotheke einzukaufen, denn die Preise sind deutlich niedriger als einen Kilometer weiter in der Shopping Meile der Touristen. Auch die Bars und Cafes, in denen es Tagesteller u.ä. gibt, sind ein guter Tipp für all jene, die mit kleinem Budget unterwegs sind und ihren knurrenden Magen spanisch deftig preiswert füllen wollen. Keine schlechte Gegend, wenn man nicht das glitzernde Leben sucht sondern das einfache Inselleben.
El Charco der Bristol liegt direkt neben der FV-1, die im Hafen von Corralejo endet. Davor befindet sich ein grosser Naturparkplatz, der sich gegen Abend mit Autos der Locals füllt. Man geht am North Shore joggen, Radfahren, mit dem Hund spazieren oder schaut, ob nach der Arbeit noch die eine oder andere Welle genommen werden kann. Sonst ist es ruhig. Die Surfer kommen oft zu Fuss über den Paseo mit dem Surfboard unter dem Arm. El Charco de Bristol ist auch gut mit dem Bus zu erreichen. Direkt an der Bucht liegt die grosse Bushaltestelle, das ehemalige Busterminal, welches in die Innenstadt von Corralejo, verlegt wurde. Die Linie 6, 7 und 8 steuern die Haltestelle an.
GPS Position:
N 28° 44' 34,0" | W 013° 52' 23,6"
Die historischen Windmühlen von Corralejo.
Bis Anfang der 1970iger, bestand Corralejo nur aus einer Handvoll Häuser. So zwischen 20 und 30 werden es gewesen sein. Kaum zu glauben. Dort, wo heute die Wohnbauten der Einheimischen liegen, standen die Windmühlen von Corralejo in freier Landschaft. Es ist eine Geländekante mit optimalen Windverhältnissen. Der Nordost Passat bläst durch die Winddüse aus Lanzarote und der Isla de Lobos genau auf die Geländekante. Die Düse bringt den Passat nochmal so richtig auf Touren. Die alte Mole am Playa de la Clavellina lag nur einige hundert Meter entfernt, um Mehl zu verschiffen. Ein idealer Ort.
Heute ist das Areal zugebaut. Erhalten sind aber die Windmühlen, die bis in die späten 1970iger, als der Baumboom einsetzte, in Betrieb waren. Heute sind die von Wohnhäusern und Geschäften umgeben. Sie wurden zwar für Touristen renoviert aber nicht als "Deko" aufgebaut. Die Mühlen bei einem Abendspaziergang zu besichtigen, eine lohnende Sache.
Mit „Fuerteventura Hub“ startete 2015 in der C. Galicia, 33, das ist unweit des El Charco de Bristol, der erste Coworking Space auf Fuerteventura, der diesen Namen auch verdiente. Wer wollte, konnte auch Coliving dazu buchen. Das waren Shared Appartements nahe des Office. Alles in allem eine runde Sache. Doch dann verschwand „Fuerteventura Hub“ sang und klanglos. 2018 zog Viajes Iberoservice España S.L. in die Räumlichkeiten. Nun prangen TUI Werbebanner an der Strassenfront. Ob die neue Alternative „CoNomad“ in der Av. Juan Carlos I, 3, das ist direkt am El Charco de Bristol, den Geschmack eines gestandenen Digitalen Nomaden, der den Spirit der Locations in Lisboa, Faro, Conil de la Frontera oder Tarifa sucht, trifft, fraglich. Eine andere Option würde sich in El Cotillo anbieten. Mehr darüber im Artikel: Coworking auf Fuerteventura – A hard Story.