Noch vor einigen Jahren war der Playa de Esquinzo ein Geheimtipp unter Surfern. Hier trafen sich Locals, herumziehende Surffreaks und andere ausgefallene Zeitgenossen. Manche bezogen auch in einer der Strandburgen Quartier. Das störte niemanden, denn in der Regel war der Strand ausgestorben. Mit dem Surfboom auf Fuerteventura hat sich das einwenig geändert. Immer mehr Freesurfer aus El Cotillo entdecken den Spot und auch die Liebhaber des ursprünglichen, wilden Fuerteventuras finden gefallen an dem Strand, der landschaftlich so aussergewöhnlich schön ist, mit enormen Mengen feinstem und weichem Sand gesegnet ist.
Die Bucht ist eine Augenweide. Knapp 500 Meter in der Breite misst sie und 250 Meter reicht sie aufs Meer hinaus. Das Wasser ist kristallklar und türkisfarben, nicht sehr tief, denn in der Mitte der Bucht liegt eine Sandbank, die eine bei Surfern beliebte Welle bricht. Über die Bucht verteilt finden sich pittoreske Klippen, die den Playa de Esquinzo nocheinmal besonders einzigartig und schön machen. Im Norden wird die Bucht vom Punta de Esquinzo begrenzt, ein kleines Kap mit Lavaklippen, an denen sich die Brandung bricht. An ihm liegt auch eine kleine vom Wind abgeschottete Bucht die Caleta de la Bonanza. "la bonanza", die windstille Bucht.
Im Süden der Bucht des Playa de Esquinzo zieht die Natur Fuerteventuras alle Register. Das südliche Kap Punta de Los Caletones begrenzt die Bucht mit vier sechs Meter hohen schwarzen Lavaklippen. Wird das Kap umrundet, öffnen sich die "Los Caletones", die kleinen Buchten. Drei idyllische Buchten in den Klippen, die nur vom Meer aus erreicht werden können.
Der Playa de Esquinzo gehört wohl zu den schönsten Ecken der nördlichen Westküste Fuerteventuras. Die grosse Bucht mit dem türkisfarbenem Wasser, der Sandstrand aus feinstem Sand samt seiner Klippen, die schöne weiche Brandung, die vor ihm auf einer grossen Sandbank bricht und mehr machen ihn zu einem Naturjuwel.
Der Playa de Esquinzo ist beliebter Surfspot der Locals. Eine schöne Welle bricht stetig auf einer Sandbank in der Bucht. An ruhigen Tagen einwenig Weisswasser für Anfänger, geht es in die Wellensaison, können es ordentliche Brecher werden, an denen auch Pros ihren Spass haben. Das der Spot stetig eine gute Welle liefert, hat sich seit dem Surfboom herumgesprochen. Überlaufen ist es nicht, aber mit der Einsamkeit, die dort Anfang der 2010er Jahre herrschte, ist es leider vorbei. Surfschulen werden kaum angetroffen. Die wenigen Schulen, die dort unterrichten dürfen, nutzen den Playa de Esquinzo meist nur als Backup, wenn nirgends anders die Welle läuft. Zuviel Aufwand ist es die Surfschüler mit den Surfboards zum Strand herunter zu bringen. Nicht wenige fürchten den Abstieg über den an sich harmlosen Klippensteig zum Strand.
Da die Klippen links und rechts der Bucht des Playa de Esquinzo sehr massiv sind, findet sich immer eine Ecke, in der windgeschützt am feinen Sand in der Sonne gelegen werden kann. Wunderbar ist es am Strand, denn auch in der Hauptsaison ist nicht wirklich grosser Betrieb. Auch zum Schwimmen lädt die Bucht ein. Es sollten aber Unterströmungen im Auge behalten werden. Die vorgelagerte Sandbank erzeugt an einigen Stellen der Bucht gefährliche Unterströmungen, wenn starke Brandung aufläuft. In Channels in der Sandbank läuft das Wasser der Brandung wieder ab. Wer Erfahrung hat, erkennt diese Channels zwischen den Wellenkämmen und meidet sie. Surfer nutzen sie, um bequem ins Lineup zu kommen.
Infrastruktur wird nur in El Cotillo gefunden.
Zum Playa de Esquinzo wird über die Küstenpiste gelangt, die bei der neuen Busstation in El Cotillo nach Süden führt. Nach 4,2 Km macht die holprige Piste eine ausgeprägte S-Kurve. Rechter Hand "querab" liegt eine alte Wetterstation in der Landschaft, die von Ocupados bewohnt wird. In dieser S-Kurve (N 28° 38' 30,6" | W 014° 00' 58,6") zweigt rechter Hand eine Piste ab, die in Schlangenlinien zum Playa de Esquinzo führt. Oft teilt sie sich. Es wird einfach jener Route gefolgt, die aktuell im besten Zustand ist. Alle führen zur Klippe über dem Playa de Esquinzo.
Auf der Klippe bietet sich unbegrenzter Parkraum. Von dort leitet eine gut ausgetretene Pfadspur hinab zum Strand. Für besonders ängstliche Menschen kann das eine gewisse Herausforderung darstellen, da an einer Stelle die Hände zu Hilfe genommen werden müssen.
GPS Position:
N 28° 38' 08,2" | W 014° 01' 37,00"
Zum Playa de Esquinzo wandern.
Der Playa de Esquinzo liegt am Ende des gleichnamigen Barrancos. Er kann von Tindaya kommend durchwandert werden. Das ist besonders lohnend, denn er ist völlig einsam. Es plätschert immer einwenig Wasser ihn ihm, seine Flanken sind steil und massiv.
Beim Durchwandern kommt Abenteuer Feeling auf. Einsam ist es. Die Mäusebussards durchziehen mit ihren Schreien die Stille. Sie brüten in den Felswänden. Karl May, der Schatz im Silbersee und ähnliches kommt in den Sinn. Und dann, nach endlosen Kurven und Steilstufen, liegt plötzlich der intensive Geruch nach Salzwasser und Brandung in der Luft: Hinter der nächsten Biegung wartet der Atlantik. Die Geräusche der Brandung werden immer intensiver und ganz unvermittelt steht der Wanderer hinter einer Biegung am herrlichen Sandstrand von Esquinzo. Was für eine Wanderung.
Was der Playa de Esquinzo vor zehn Jahren war, dass ist der herrliche Playa de Jarugo nur zehn holprigen Pisten Kilometer weiter Richtung Süden heute noch. Ein traumhafter Strand, der nur von Locals frequentiert wird und das auch nur am Wochenende. Meist ist es ganz leer am Strand und auch der Beach Break ist ausgestorben. Wer also in eine einsame Welle paddeln will, der sollte sich den Playa de Jarugo ansehen.