Playa de Jarugo.

Der Strand.

Der Playa de Jarugo hätte das Zeug zum überlaufenen Strand. Finden tuen ihn aber nur Fuerteventura Insider und Einheimische und so ist es ausserhalb der Hauptsaison im August leer bis ausgestorben am schönen Strand. 300 Meter Sandstrand liegen vor einer 350 Meter breiten Bucht. Nicht nur Breit weit in die Tiefe zieht sich der Strand auch noch und wird am Barranco de la Vista Jarugo und Barranco de Jarugo, die beide an ihm in den Atlantik münden, mit unzähligen meterhohen Sanddünen abgeschlossen, in denen wunderbar in der Sonne gelegen werden kann. Auf den Dünen beginnen in der Regenzeit, befeuert von den barrancos, allerlei krautige Salzpflanzen zu wachsen, welche die Sanddünen befestigen und weiter anwachsen lassen.

Auch das Hinterland ist sandiges Gebiet aus Sedimenten, das Jable de Jarugo. Der Begriff jable ist ein Relikt der normannischen Eroberer: Franzözisch sable für Sand, wurde im Spansichen zu jable, beispielsweise der Ort Morro Jable, der Sandhügel. Das Jable de Jarugo wird vom mächtigen und sehr wasserreichen Barranco de la Vista Jarugo durchschnitten, der im unteren Bereich von zwei Seitenarmen, die von der Quelle Fuente de las Tenerías bzw. Fuentes de El Chupadero reichlich gespeist werden, zusätzlich mit Wasser versorgt. Bis in die Inselmitte zieht sich der Barranco de la Vista Jarugo, vorbei am Berg Montaña Quemada, an dem das Miguel de Unamuno Denkmal liegt, bis hinauf nach La Matilla. La Matilla, Pass und Wasserscheide auf die kleine Hochebene, die hinüber an die Ostküste nach Puerto del Rosario führt.

Der herrliche Strand Playa de Jarugo, der, wenn die Piste an der Küste entlang gefahren wird, plötzlich und unerwartet auftaucht, ist alleine wegen dem schönen Strand aus feinem Sand und seinen Dünen schon eine Augenweide. Aber er kann noch mehr. Südlich wird der Strand und die Bucht mit einem 50 Meter Schwung von einer Lavaklippe abgeschlossen. Vor dieser liegen Naturbecken, die bei Flut voll laufen und in denen geplantscht werden kann, was Kinder heiss lieben. Besonders spektakulär wird es an Tagen mit massiver Brandung. Dann spritzen Wasserfontänen über die Klippe, die wie ein Wellenbrecher oder Hafenmole den Strand abschirmt.

Wegen der sehr offen ausgerichteten nordwestlichen Bucht, läuft die Brandung sehr ungehindert auf. Vor allem im Winter können dann ordentliche Brecher in die Bucht schlagen. In den Sommermonaten ist die Brandung aber deutlich milder und dann sind Locals mit ihren Surfboards in den Wellen zu finden. Viel sind es aber nie. Ein guter Tipp, wenn es in der Saison an den Spots von El Cotillo voll wird.

Der Playa de Jarugo wie auch die oben erwähnten barrancos, werden in Kartenwerken auch gelegentlich als Playa de Jarubio, Barraco de Jarubio kartiert. Was nun ursprünglich ist, schwer zu sagen. Der französische Mathematiker und Seemann Jean-Charles de Borda, der 1780 im Auftrag der Krone die Kanaren exakt kartographierte und alles akribisch dokumentierte, nachzulesen in "La carta náutica de las islas Canarias del Caballero de Borda", trug viele Fehler in die Karten ein, die noch heute u.a. die Grundlage der Werke des Instituto Geográfico Nacional bilden. Als Franzose konnte er das kanarische Spanisch nicht immer richtig verstehen und trug so wegen Verständigungsproblemen falsche Namen wie z.B. am Punta de Pesebre ein. Ein Problem das besteht. Wer ein gepflegtes Catellano spricht, wird einen echten Majorero kaum verstehen.

Die Strände Fuerteventuras: Playa Jarubio Tindaya.

Wassersport + Entspannung.

Strandleben gänzlich untouristisch, das ist der Playa de Jarugo. Am Strand und den Dünen in der Sonne liegen, in Naturschwimmbecken mit den Kids plantschen, den Tag verbummeln, Ursprünglichkeit und Einsamkeit geniessen. Und wenn in der Hauptsaison der Strand einwenig bevölkert ist, angenehmes Publikum, ob Spanier oder anderen Orts, die alle ihre Ruhe suchen, Abstand halten, niemandem das Strandleben verleiden.

Dazu gesellen sich Locals, die das kaum frequentierte Lineup am Playa de Jarugo schätzen. Wenn einem am Playa de Castillo aka Piedra Playa in El Cotillo die Surfboards der Anfänger um die Ohren fliegen und die Surfschulen den Spot dicht machen, dann herrscht am Playa de Jarugo herrliche Ruhe. Ein friedliches Lineup in einem nicht besonders anspruchsvollem aber auch nicht langweiligem Beach Break. Anders sieht es natürlich in der Wintersaison aus. Da geht es an dem Break zur Sache.

Auch Surfer, die mit dem Van unterwegs sind, einen legalen und kostenlosen Stellplatz suchen, der obendrein noch sicher ist, sind am Playa de Jarugo gut bedient. Dort schaut einen niemand schief an, Gleichgesinnte, die Surfen mehr als Lifestyle und nicht als Wettkampfsport sehen, werden getroffen. Auch die kanarischen Wohnmobilfahrer sind durch die Bank angenehme, entspannte und gastfreundliche Zeitgenossen. Das Ambiente am Playa de Jarugo stimmt.

Infrastruktur.

Wer den Stellplatz am Playa de Jarugo für sein Vanlife nutzt, findet in Tindaya einen Tante Emma Laden, der morgens auch frisches Brot anbietet und auch sonst das Notwendigste. Nicht ganz günstig aber nah eben. Auch einwenig Gastronomie ist in Tindaya zu finden. Den grossen Einkauf macht man aber in Corralejo z.B. im besonders preiswerten Diskonter "Mercadona". Die nächste Tankstelle findet sich in La Oliva aber ohne Entsorgungsstation. Wo es Möglichkeiten gibt Chemie zu entsorgen, findet sich unter campen.

Bevor die Gemeinden begannen, die Stellplätze der Imbissbuden, der Chringuitos, ins Visier zu nehmen, Stellplätze zu reglementieren und mit Jahrespacht zu absoluten Phantasie-Rufpreisen zu versteigern, fuhr auch am Playa de Jarugo eine Chiringuito auf. Das war eine nette und vor allem geschätzte Sache an den einsamen Ecken Fuerteventuras. Überall gab es sie, diese mobilen Imbissbuden, ob am Playa Caleta del Hierro oder am Mirrador de Fénduca. Das ist nun vorbei und ein altes Stück Fuerteventura fehlt, wie wenn Wien der Würstelbuden beraubt worden wäre. Gewonnen wurde gar nichts. Kein einziger Stellplatz wurde ersteigert, das geht sich einfach finanziell nicht aus. Touristen und Locals haben keine Imbissbuden mehr, die Gemeinden nehmen nichts ein.

Der Weg zum Strand.

Über die FV-10 wird der Ort Tindaya erreicht. Dann wird über die Hauptstrasse des Ortes, die Calle Virgen de la Caridad, bis zum gut erkennbaren Ortsende Richtung Küste gefahren. Dort macht die Calle Virgen de la Caridad einen leichten rechts Knick, die Strasse läuft aber auch schnurgerade weiter Richtung Küste. Auf dieser bleiben. Wer sich intuitiv geradewegs zur Küste hält, südwärts, kann nichts falsch machen.

Nach dem rechts Knick, den man nicht mitmacht und geradeaus auf Asphalt Richtung Küste weiter fährt, wird man schnell feststellen, dass dies nicht mehr die Hauptstrasse von Tindaya sein kann. Unverhofft tauchen riesengrosse und tiefe Schlaglöcher auf, die einen Achsbruch garantieren. Also langsam fahren und aufpassen und nicht gut gelaunt Richtung Strand brausen, sonst wird man heftig gestoppt, Überschlag nicht ausgeschlossen. Auspuffrohre und Felgen, die neben der Strasse zu finden sind, dokumentieren, dass viele Touristen in diese Falle tappen.

Die Asphaltstrasse mündet schliesslich 300 Meter vor der Küste in eine Piste ein. Diese führt rechter Hand nach Norden zum Playa de Esquinzo und El Cotillo, linker Hand nach Süden zum Playa de Jarugo sowie davor zum Playa de Tebeto, Punta del Viento und Playa de la Mujer. Die Piste ist meist in einem guten Zustand und nach exakt 4,6 Km auf ihr wird der Playa de Jarugo erreicht. An ihm findet sich ein grosser, planierter Parkplatz. Übrigens dort, wo die Asphaltstrasse aus Tindaya in die Piste einmündet beginnt parzelliertes Gelände. Ein Gebäude ist auch auszumachen, das von Occupados illegal, mangels Eigentümer der sich kümmert, bewohnt wird. Hier träumten in der Boomzeit tatsächlich Phantasten von einer Feriensiedlung, wie auch in Aguas Verdes. Ausgang bekannt.

Auf der Calle Virgen de la Caridad taucht vor dem Ortsende ein Schild "Playa Jarugo" auf. Gemeint ist der Playa de Jarugo. Es geht zick-zack auch zur oben beschriebener Piste. Die folgenden Abzweigungen sind nur teils beschriftet. Das sollte man sich sparen und wie oben beschrieben schnurgerade zur Küste hinab fahren. Das ist auch schneller.


GPS Position:
N 28° 34' 16,2" | W 014° 02' 53,00"


Los Molinos Fuerteventura.

Orte + Sehenswürdigkeiten in der Umgebung.

Nur 4.000 Meter aber die haben es in sich – holprig nach Los Molinos.

Das kleine Fischerdorf Los Molinos ist gleich um die Ecke. Über die Asphaltstrasse, also Tindaya und Tefía, ist es eine ziemliche Tour nach Los Molinos. Über die Küstenpiste kann auch zu Fuss oder mit dem Mountainbike Los Molinos leicht erreicht werden. 4.000 Meter sind ja nun wirklich nicht die Welt. Wer aber glaubt, das Unterfangen mit einem normalen Mietwagen zu unternehmen, wird sich schwer wundern. Denn das letzte Stück wird enorm unangenehm und einiges an Bodenfreiheit ist gefragt, denn die Piste geht nicht so sanft weiter wie zum Playa de Jarugo führt.

Ist die holprige Piste nach Los Molinos geschafft, steht der 4x4 Fahrer auf der nördlichen Klippe über Los Molinos. Nun heisst es über eine Spitzkehre extrem steil hinunter nach Los Molinos. Wer von der Piste abkommt, landet auf den Dächern der Fischerhäuser. Viel Platz ist nicht. In die Gegenrichtung aufwärts braucht es schon einen ordentlichen 4x4, um nicht hängen zu bleiben. Auch klassische Landrover schalten dort in die Untersetzung, um kontrolliert die Klippe zu erklimmen.

Insider Tipp

Surfers Dream – ausschlafen und trotzdem als Erster im Lineup!

Das Lineup des Playa de Jarugo ist generell nicht belebt. Nur in der Hauptsaison und dann meist auch nur an Wochenenden. Der planierte Parkplatz über dem Playa de Jarugo gehört zu den "Campingplätzen" von Fuerteventura. Genau genommen gibt es keine Campingplätze, wie sich das ein Mitteleuropäer vorstellt. Das Cabildo de Fuerteventura legt fest, genau hier ist nun ein Campinplatz, die Gemeinde planiert das etwas und fertig. Selten gibt es auch Wasser. Nun darf legal bis zu einer Woche campiert werden. Dafür ist es kostenlos.

Am Playa Jarugio ist der Parkplatz auch ein "Campingplatz". Surfer, die hier parken, sind als erstes im Lineup, können gemütlich aus dem Van beobachten, ob die Welle schon "reif" ist. Gar nicht schlecht, wenn es einem Vanlife und Surfen angetan hat. Sicher ist es auch noch. Keine Gefahr, nicht so wie in Cabo Verde, wo Überfälle langsam zur Normalität zählen. Wo aktuell auf Fuerteventura legal gecamped werden darf, erfährt man auf der Website des Cabildos. Weitere nützliche Informationen zum Campen bis hin zur Chemie Entsorgung unter der Rubrik "campen".

Der Strand Playa Jarugo nahe Tindaya Fuerteventura. Der Strand Playa Jarugo nahe Tindaya Fuerteventura. Der Strand Playa Jarugo nahe Tindaya Fuerteventura. Der Strand Playa Jarugo nahe Tindaya Fuerteventura. Der Strand Playa Jarugo nahe Tindaya Fuerteventura. Der Strand Playa Jarugo nahe Tindaya Fuerteventura. Der Strand Playa Jarugo nahe Tindaya Fuerteventura. Der Strand Playa Jarugo nahe Tindaya Fuerteventura. Der Strand Playa Jarugo nahe Tindaya Fuerteventura. Der Strand Playa Jarugo nahe Tindaya Fuerteventura. Der Strand Playa Jarugo nahe Tindaya Fuerteventura. Der Strand Playa Jarugo nahe Tindaya Fuerteventura. Der Strand Playa Jarugo nahe Tindaya Fuerteventura. Der Strand Playa Jarugo nahe Tindaya Fuerteventura. Der Strand Playa Jarugo nahe Tindaya Fuerteventura. Der Strand Playa Jarugo nahe Tindaya Fuerteventura. Der Strand Playa Jarugo nahe Tindaya Fuerteventura. Der Strand Playa Jarugo nahe Tindaya Fuerteventura. Der Strand Playa Jarugo nahe Tindaya Fuerteventura. Der Strand Playa Jarugo nahe Tindaya Fuerteventura. Fuerteventura Karte der Straende: Die gesamte Insel Fuerteventura im Ueberblick. Strände Tindaya Fuerteventura.
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