Hier begann alles, der Tourismus auf Fuerteventura, als Südflug Eigentümer Raul Bückle den beiden Stuttgarter Architekten Gustav Schütte und Manfred Heneken 1971 die Strände Jandías zeigte und Gustav Winter, der Eigentümer oder Pächter *) der gesamten Halbinsel Jandía, wie er versprochen hatte, dem Ersten, der dort touristisch tätig würde, ein Grundstück schenken würde. Er hielt, wenn auch zuerst widerwillig, Wort und so wurde die Casa Atlantica, das erste Tourismus Hotel der Insel, am Playa del Matorral gebaut. Jener Gustav Winter, dem heute mit der Villa Winter in Cofete die irrsten Sachen wie Nazi U-Boot Hafen und ähnlich kapitaler Unsinn angedichtet wird. Gustav Winter war Unternehmer, träumte von Tourismus, u.a. besass er auch die Isla de Lobos, was wenigen bekannt ist und wollte dort Hotels, ein Spielcasino und einen Flugplatz errichten. Daraus wurde nichts. Gustav Winter war viel, vor allem Visionär, der nichts auf die Reihe brachte und das wiederum brachte ihn wohl auch vor seiner kanarischen Zeit einmal in einen britischen Knast aus dem er flüchten konnte.
Nicht umsonst wurde am Playa del Matorral das erste Hotel im Süden von Fuerteventura gebaut. Der Strand ist mehr als beeindruckend und selbst die Copa Cabana verblasst bei dieser Dimension. Er ist unglaubliche 4 Km lang und bis zu 600 m tief und besteht komplett aus feinem weissen Sand. Kein einziger Stein oder Klippe ist am Strand zu finden. Der hintere Teil des Strandes ist heute gesperrt, die Salzwiesen. Im vorderen Teil des Strandes bildet sich durch die Sanddrift eine kleine Düne, der hintere Teil liegt bei Flut unter dem Meeresspiegel und so drückt von unten das Meerwasser in den hinteren Teil des Strandes. In früheren Zeiten eine Goldgrube, denn am Sand wachsen Färber- und Kaliflechten, mit denen man wahrlich, vor Erfindung der chemischen Industrie, ein Vermögen machen konnte. Heute ist der Bereich Naturschutzgebiet und darf nicht betreten werden. Ausgefallene Zugvögel lassen sich direkt im Touristen Hot Spot nieder und der Strandbesucher, der genauer hinsieht, wird Kanarienvögel entdecken. Birdwatching von der Sonnenliege aus!
Der Playa del Matorral + Playa de Jable ist ein Traum für Erholung suchende Badegäste. Im feinen Sand kann herrlich in der Sonne gelegen werden und das weit und sanft auslaufende Ufer mit angenehmer Dünung, in dem das Wasser türkis blitzt, hält fantastischen Badespass bereit. Der Leuchtturm Faro de Morro Jable, der mitten am Sandstrand steht, setzt dem Playa del Matorral die Krone auf und macht ihn perfekt. Wüsste man es nicht genau, dass er für die Schifffahrt dort hin gebaut wurde, könnte man meinen, er dient nur der Strandverschönerung. Einige Jahre lang konnten die Strandbesucher eindrucksvoll sehen, dass am Playa del Matorral ein Leuchtturm nautischen Sinn macht. Der schöne britische zweimastige Rahschoner "Rose of Sharon" lief auf eine der unzähligen Sandbänke vor dem Playa del Matorral 1986 auf Grund (N 28° 03' 06,7" | W 014° 19' 13,8"). Er grub sich so tief in den weichen Sand ein, dass er mit den Mitteln, die auf Fuerteventura zur Verfügung standen, nicht mehr flott zu bekommen war. Schliesslich wurde er von heftiger Brandung gänzlich auf den Strand geworfen und grub sich dort noch tiefer ein. Jahrelang war er beliebtes Fotomotiv. Die Besatzung der Rose of Sharon konnte regelrecht aus dem auf Grund gelaufenen Segler aussteigen und an Land gehen. Nicht so glimpflich lief das bei den Schiffsunglücken der Nicolás Francisco "el Griego" oder Ballester ab, bei der American Star, Alfeite, Massira-I und Júcar mussten zwar die Schiffe aufgegeben werden, es gab aber keine Toten.
Wer den Playa del Matorral + Playa de Jable bei seiner Ankunft sieht ist begeistert und hat nur eines im Sinn: Möglichst schnell an den Strand. Eine gute Idee!
*) Bis heute sind die Besitzverhältnisse bzgl. Jandía nicht eindeutig und Klagen anhängig.
Am Playa del Matorral + Playa de Jable geht es einwenig so zu, wie an den grossen Stadtstränden dieser Welt. An der neu angelegten, schönen Promenade sind Jogger und Radfahrer unterwegs, dort, wo der Sand besonders tief und weich ist, sind Beach Volleyball Plätze angelegt. Im vorderen Bereich, direkt am Wasser, arbeiten Sonnenanbeter an ihrer Bräune oder treiben im Wasser, um sich abzukühlen. Eine Mischung aus faul sein und Sport herrscht am Strand. Ein gutes Flair schwebt über dem Strand.
Wer gerne Hobbie Cat segelt, ist hier genau richtig. Im nördlichen Teil des Strandes findet sich eine Surf- und Segelschule und verschiedene Hobbie Cats liegen am Strand bereit. Die Windverhältnisse sind zu jeder Jahreszeit anspruchsoll, besonderen Spass macht die leichte Dünung. Der Wind bläst immer Sideshore, sodass auch weniger erfahrene Cat Segler wieder an den Strand zurück kommen.
Der Playa del Matorral + Playa de Jable ist ausreichend aber nicht aufdringlich mit Infrastruktur versorgt. Direkt am Leuchtturm Faro de Morro Jable findet sich eine Chiringuito, in der sich sehr entspannt sitzen lässt, weiter nördlich eine zweite.
In zwei Sektoren des Playa del Matorral können Sonnenliegen und Schirme gemietet werden. Das ist ein Tribut an den Tourismus, denn generell sind diese an den Stränden Fuerteventuras unerwünscht. Die Strände Fuerteventuras bestechen durch ihre Ursprünglichkeit und Schönheit, durch den feinen Sand und das türkisfarbene Wasser und das soll so bleiben.
Im nördlichen Bereich des Playa del Matorral liegt "Surfers Island", Station für Katamaran Segler und Windsurfer. Lifeguards sind ebenfalls am Strand präsent.
Die Anfahrt zum Playa del Matorral + Playa de Jable ist einfach. Aus Süden kommend auf der FV-2 wird Morro Jable erreicht. Ein kilometerlanger Strand liegt dem Besucher zu Füssen, wenn er in den Ort hinunter fährt. An der neu angelegten Standpromenade kann das Auto geparkt werden.
GPS Position:
N 28° 02' 40,2" | W 014° 19' 56.6"
Romatik pur – Sonnenuntergang am Faro de Punta de Jandía.
Welcher Urlauber, der eine Sonneninsel besucht, hat es nicht am Plan: Ein Sonnenuntergang, möglichst an einem Leuchtturm, ursprünglich mit viel Natur und möglichst romantisch. Damit kann Fuerteventura perfekt dienen. Fast jeden Tag an verschiedensten Orten der Insel. Von Morro Jable bietet sich ein ganz besonderer Ort an, der Leuchtturm Faro de Punta de Jandía, der südlichste Ort der Insel.
Am Ortsende von Morro Jable führt eine staubige Piste 20 Km nach Punta Jandía. War sie noch vor einigen Jahren mit einem normalen PKW kaum zu befahren, ist das heute kein Problem mehr. Eine schöne Fahrt führt entlang der Küste bis zum Leuchtturm Faro de Punta de Jandía. Dort lassen sich wahrlich fantastische Sonnenuntergänge geniessen. Punta Jandía, ein wildes Kap mit gefährlichen Untiefen, die schon vielen Schiffen zum Verhängnis wurden. Zusammen mit dem Leuchttumr Faro de la Entallada weisst er den Schiffen von der afrikanischen Westküste den direkten Weg nach Gran Canaria und Teneriffa.
Puerto del la Cruz ist der südlichste Ort Fuerteventuras. Genaugenommen ist er wie Pozo Negro kein Ort sondern nur eine Häuser Ansammlung und zählt zu Morro Jable. Einige Häuser, eine undefinierbare Wohnwagen-Siedlung von Menschen am Ortsrand, die sich vom normalen, bürgerlichen Leben nicht richtig aber fast ausgeklinkt haben. In der ganzen Ansiedlung ein Restaurant, das ab und zu offen hat, wann weiss man nicht genau und das "El Caletón", eine Kneipe, direkt am kleinen Sandstrand von Puerto del la Cruz.
"El Caletón", ein eigenwilliges Restaurant mit einem wortkargen aber freundlichen Wirt. Auf einer heissen Platte brät er frischen Fisch und serviert am liebsten eiskaltes "Tropi", Tropical, das erste Bier, das auf den Kanaren gebraut wurde. Von einem deutschen Braumeister nach dem Reinheitsgebot übrigens. Von hier lässt sich schön und in einem recht bizarren Ambiente der Sonnenuntergang geniessen.