Playa de la Turbia.

Der Strand.

Der Name des Strandes Verrät schon: Schwimmen lebensgefährlich. "Turbia" der Wasserstrom. Zusätzlich ziehen sich vom Faro de Jandía bis hinauf zum Punta de Pesebre gefährliche Riffe. Auch noch 2 Km von der Küste entfernt finden sich Untiefen, die bei N.N. (Normal Null) nur 20 m unter Wasser liegen, die bei entsprechenden Gezeiten und Dünung auch Frachtschiffen zum Verhängnis werden können und schon wurden. Daher halten alle auf dieser gut befahrenen Seestrasse, es ist die direkte geradlinige und seit Jahrhunderten genutzte Strecke von der marokkanischen Küste hinüber nach Gran Canaria, Teneriffa und dann weiter nach Lateinamerika, grossen Respektabstand. Die Schiffe nutzen den Kanarenstrom, der hier in einem grossen Bogen, der auch bis nach Cabo Verde hinunter reichen kann und auf die mexikanische Küste zuströmt, um treibstoffsparend nach Lateinamerika zu gelangen – die Südpassage.

Direkt vor der Küste, 100 – 700 Meter, liegen Riffe, die kaum 5 Meter tief sind (Arrecife del Griego). Sie sind vom Playa de la Turbia zu sehen. Dort brechen sich mit ungeheurer Kraft massive Wellen. Das zieht sich hinauf bis zum Playa de los Ojos. Schon einige Surfer konnten dem nicht widerstehen und bezahlten mit ihrem Leben dafür. Die diversen Kreuze entlang der Küste erinnern an sie. Einer, der es nur knapp überlebte, verfilmte seinen Kampf ums Überleben im Film "Solo" von Hugo Stuven, der 2018 bei den Filmfestspielen in Málaga vorgestellt wurde. Gedreht auf Fuerteventura aber nicht an den original Locations da einfach zu gefährlich. Man wich an die Küste des Monumento Natural de Cuchillos de Vigán aus.

Bei den Majoreos waren die nördlichen Strandabschnitte um das Kap Punta de Jandía extrem beliebt, da Majoreos in rauen Mengen Muscheln assen. Fischer waren sie keine, sie sammelten Meerestiere an der Küste. Diese Vorliebe hat sich bis in die Neuzeit gehalten und so haben die Insulaner im wahrsten Sinne des Wortes die Küsten Fuerteventuras "leer gefressen". Um das noch irgendwie zu stoppen, stehen viele Meerestiere unter strengem Schutz. So auch die "Lapa Majorera", eine spezielle Napfschnecke, die wohl besonders gut schmeckt. Wer an der Küste erwischt wird und "Lapa Majorera" sammelt, wird mit einer Strafen zwischen 200.000 tsd. und 2 mio Euro bedacht.

In welchen enormen Mengen die Majoreos Muscheln assen, zeigten ganze Hügel von Muschelschalen die neben ihren Siedlungen entstanden. Sie waren so enorm, dass sich daraus im 19. Jhd. ein Industriezweig entwickelte. Sie wurden abgetragen, vermahlen und als Nahrungszusatzstoff für Geflügelfarmen auf die iberische Halbinsel verkauft. Es wurde so gründlich gearbeitet, dass nur noch der Kenner in entlegenen Barrancos letzte Reste solcher Hügel erkennen.

Die Strände Fuerteventuras: Playa de la Turbia.

Wassersport + Entspannung.

Der Playa de Turbia eignet sich lediglich, um auf das Meer hinaus zu schauen, an ihm entlang zu spazieren und die massive Brandung zu beobachten, die vor ihm an den tückischen Riffen bricht. Aber das an sich ist an stürmischen Tagen schon mehr als einen Besuch wert.

Infrastruktur.

Gleich um die Ecke findet der Besucher des Playa de Turbia in Puerto de la Cruz zwei urige und interessante Lokale, die bei Einheimischen sehr beliebt sind. Eines davon ist für seine Fischsuppe bekannt.

Der Weg zum Strand.

Der Playa de Turbia liegt direkt westlichen neben dem Leuchtturm Faro de Jandía. Ein langer Küstenstreifen aus grobem Lavakies. Grosse Warnschilder prangen hier keine Muscheln zu sammeln und drohen mit den horrenden Strafen, die verhängt werden können.


GPS Position:
N 28° 05' 05,1" | W 014° 29' 31,7" 


Playa de los Ojos Jandía Fuerteventura.

Orte + Sehenswürdigkeiten in der Umgebung.

Ein kleines Juwel – der Playa de los Ojos.

Wenn nach soviel Vulkankiesel der Wunsch nach einem Sonnenbad auf einem herrlichen Sandstrand aufkommt, dann kann das genau der Playa de los Ojos bieten und das gleich um die Ecke. Vor geraumer Zeit nur von Leuten, die gut auf Klippen klettern konnten, zu erreichen, hat nun die Gemeinde Pájara eine Holztreppe hinunter gebaut. Wenn die nicht mal wieder von einer Wintersturmflut weggerissen wurde, dann gelangt man über sie komfortabel zum Strand hinunter.

Der Strand liegt in einer monumentalen Lavabucht und schmiegt sich mit feinstem Sand in eine der Ausbuchtungen. Da der Tidenhub bis zu 3 Meter betragen kann, wird bei Flut der Strand recht schmal, bei Ebbe ist er von stattlicher Grösse. Herrlich lässt sich auf ihm in der Sonne liegen und die mächtige Brandung geniessen. Baden ist hier aber lebensgefährlich. Sonnen und schauen.

Insider Tipp

Meeresfrüchte auf Fuerteventura geniessen – lieber nicht!

Viele Restaurants locken Touristen mit frischen Meeresfrüchten. Wer die Fischereigemeinschaften in Corralejo, Puerto del RosarioMorro Jable oder Gran Tarajal besucht, wo frisch vom Schiff gekauft werden kann, wird erstaunt feststellen: Meeresfrüchte Fehlanzeige. Die sind nämlich im Biosphären Reservat von Fuerteventura streng geschützt und dürfen nicht kommerziell gefischt oder geerntet werden. Werden Langustinos oder ähnliches in Touristen Betrieben bestellt, kommt Tiefkühlware aus asiatischen Antibiotika Becken auf den Tisch. Wer bei Muscheln Glück hat, findet solche von galizischen Küsten auf dem Teller, die mit dem Kühlschiff über Las Palmas Puerto del Rosario erreichten. Leicht am Preis zu erkennen. Bei Meeresfrüchten auf Fuerteventura ist es recht einfach: Sind sie nicht teuer, ist "TK" auf dem Teller.

 

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