Der Playa Giniginámar liegt in einer mächtigen und ruhigen Bucht des gleichnamigen Ortes Giniginámar. Sie öffnet sich mit 700 m Breite zum Meer und misst gut 350 m in der Tiefe, das Wasser erreicht nicht mehr als 5 m Meerestiefe. Der Playa Giniginámar besteht aus grobem Lavakies. Daher sind auch kaum einmal Badegäste am Strand zu finden. In der Regel liegen an den Häusern nur einige Jugendliche nach der Schule, die im Ort wohnen. Ansonsten wird der Strand nur von Fischern belebt, denn die Klippen und die vorgelagerte Küste halten reiche Fischgünde. Mit traditionellen Booten wird aufs Meer hinaus gefahren, so wie schon vor hunderten Jahren. Nur die Ruder sind durch einen Aussenboarder ersetzt worden und die Boote werden nun mit elektrischer Seilwinde und nicht mehr unter der Hilfe der gesamten Dorfbewohner an Land gezogen. Sonst ist alles beim Alten. Selbst die Fische werden noch am Strand ausgenommen.
Playa Giniginámar – Giniginámar hört sich nicht sehr spanisch oder französisch (durch die Normannen) an. In vielen Ortsnamen Fuerteventuras verstecken sich Wörter aus der Zeit der Inbesitznahme der Insel. Wie z.B. Morro Jable, "Jable" von "Sable" für Sand aus dem Französischen, Bezeichnungen der Normannischen Eroberer oder Begriffe wie "Giniginámar" die verwandt zu Berber Dialekten aus dem Atlasgebirge sind und an die berbische Herkunft der Majoreros erinnern.
Die Bucht und der Playa Giniginámar sind ein absolut ruhiger und verschlafener Ort. Brandung und starke Winde erreichen die Bucht von Giniginámar nur sehr selten. Auch wenn der Strand aus grobem Kies besteht, zum Schwimmen taugt er besser als manch anderer, optischer schönerer Strand.
Wer Lust hat an einem ausgefallen Ort mit dem Seekajak oder SUP herum zu paddeln, der ist am Playa Giniginámar auch richtig. Immerhin ist die Bucht 0,2 Km2 gross, das Wasser die meiste Zeit für den Atlantik spiegelglatt.
Wer einwenig an einem klassischen Fischerstrand spazieren gehen will und zusehen möchte, wie Majoreros zum Fischen hinausfahren, Netze reparieren oder frischen Fang ausnehmen, der könnte auch am Playa Giniginámar vorbeischauen. Dazu lohnt sich ein Blick in Gezeitenfisch, denn am meisten ist natürlich los, wenn gute Fangbedienungen herrschen.
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In Giniginámar gibt es keinerlei Infrastruktur. Auch ein Lebensmittelgeschäft wird vergebens gesucht. Das nette Restaurant "Olas del Sur" am Strand, schloss leider 2018 dauerhaft seine Pforten.
Von der FV-2 führt zwischen Tarajalejo und Gran Tarajal die FV-525 schnurgerade hinunter zum Playa Giniginámar. Am Strand von Giniginámar sind Parkplätze in Hülle und Fülle vorhanden.
GPS Position:
N 28° 12' 05,4" | W 014° 04' 29,7"
Artis Tirma – recht ausgefallen wohnen auf Fuerteventura.
Zwischen Giniginámar und Tarajalejo liegt neben der FV-2 nahe dem Kreisverkehr mit dem Abzweig nach El Cardón und Tuineje eine eigenartige Ansammlung weisser Häuser. Kunstobjekte sind zu sehen, Windräder und ähnliches.
Artis Tirma ist ein schwer zu beschreibender Ort. Künstlerkollektiv mit Yoga, Buddhismus, Meditationsraum, Terrassen, Patio, Pflanzen, Strom aus Sonne und Wind, Recycling und mehr. Nach und nach wurden die Häuser individuell hergerichtet und sind nun teilweise zu mieten. Spätberufene Hippies, Künstler, die ihre Kunst noch finden müssen oder schräge Vögel könnten sich Artis Tirma einmal ansehen.
"Artis Tirma" heisst übrigens der geschichtsträchtige Barranco auf Gran Canaria, in den sich der Guachen Häuptlinge Bentejuí nach alter Sitte in den Tod stürzte, nachdem er eine Schlacht gegen die Conquistadoren verloren hatte. "Artis" hat also nichts mit Arte, Kunst oder so zu tun.
Bis 2018 konnte im "Olas del Sur" frischer Fisch gegessen werden. Das Restaurant schloss leider 2018 dauerhaft seine Pforten. Doch guter Rat ist weder teuer noch fern. Mit dem Auto ist Richtung Norden Gran Tarajal schnell erreicht. Dort liegt das einfache aber empfehlenswerte Restaurant der Fischerei Bruderschaft von Gran Tarajal, die Croradía. Hinfahren und ausprobieren und vom einfachen Ambiente nicht abschrecken lassen. Natürlich wird nur Fisch bestellt.