Der Playa Agua Liques ist ein kleiner Sandstrand an atemberaubend schöner Küste, der nicht sehr bekannt ist. Meist kennen ihn nur Anwohner von La Pared oder jene, die dort urlauben und auf ihn aufmerksam gemacht wurden. Urlauber in Costa Calma, ganze 4 Km Luftlinie entfernt, werden ihn schon nicht mehr am Radar haben. Für den sandigen Küstenabschnitt hat sich der Name Playa Agua Liques eingebürgert. Kartographisch wird der Küstenabschnitt aber nur Agua Liques bezeichnet, der zwischen dem Abschnitt Las Razas im Norden, eine monumentale Sanddüne und Agua Tres Piedras, ebenfalls eine Sanddüne, im Süden liegt. Die Küstenlinie entlang zu wandern, ist ein wunderbares Erlebnis. Es wird in der Wanderung "Küstentour – von La Pared immer Richtung Cofete." vorgestellt. Wer grösseres vor hat, kann bis zum Playa de Barlovento oder auch Cofete weiter wandern. Von dort geht es erst mit dem Wanderbus (Linie 111) nach Morro Jable, um dort einen Bus der Linie 04 retour nach La Pared zu besteigen. Eine Tagestour für Hartgesottene, die sehr früh aufstehen und starke Beine und Ausdauer haben müssen. Das Erlebnis ist einzigartig. Fuerteventura ist eben deutlich mehr als Sonne und Strand.
Urlauber, die lediglich einen Bade- und Sonnentag am Strand verbringen wollen, werden keine Freude mit dem Playa Agua Liques haben. Das machen sie besser am wunderbaren Playa del viejo Rey nördlich oder an den Stränden der Costa Calma. Auch für Surfer ist er kein Revier. Der Playa Agua Liques ist etwas ganz besonderes. Er liegt zentral an der Nordwest Küste des Istmo de la Pared, eine Sandbrücke, die den Norden Fuerteventuras, einst Maxorata genannt und den Süden, die Halbinsel Jandía, miteinander verbindet. Gäbe es diese nicht, wäre Maxorata und Jandía durch Wasser ca. so weit getrennt, wie Fuerteventura von Lanzarote. Diese Sandbrücke, der Istmo de la Pared, wird beständig vom Wind weiter gebaut. Der Wind nimmt im Luv, auf der Seite von La Pared, Sand auf, den er über die Insel Richtung Costa Calma trägt. Im Lee fällt der Sand dann aus dem Wind, der die Dünen zwischen Costa Calma und Risco del Paso stetig weiter wachsen lässt.
Macht sich der Strandbesucher in La Pared am Playa de viejo Rey nach Agua Liques auf, verlässt er die letzten Ausläufer des basaltischen Zentralmassivs, um dann die grossen sandigen Dünen des Istmo de la Pared zu erreichen. Besonders beeindruckend die grosse Düne an der Küstenlinie Las Razas. Wird, so möglich, direkt an der Küste entlang gewandert, wird über holprigen Basalt gestiegen, an dem sich sandige Dünen aufbauen. Vom Playa Aqua Liques bietet sich neben dem Strand und den schönen Wellen dort, ein herrlicher Blick nach Nord und Süd. Von Norden strahlt die Düne von Las Razas entgegen, hinter der sich in der Ferne das basaltische Zentralmassiv aufbaut, ein herrliches Gebiet um zum Wandern. Nach Süden blickend, am besten auf den Klippen, erst endloser Sand, aus dem in der Ferne sich langsam die imposante Bergkette der Halbinsel Jandía erhebt. Markante Gipfel zeichnen sich ab, der prominenteste der Pico de la Zarza (814 m), höchster Berg Fuerteventuras. Es gibt wenige Ecken Fuerteventuras, an denen so plakativ der komplexe Aufbau der Sonneninsel, geformt aus Sedimenten, Plutoniten und Sanddrift, zu sehen ist.
Agua Liques ist ein besuchenswerter Ort. Er ist etwas für Naturliebhaber, für Menschen die Interesse am Aufbau Fuerteventuras haben, für jene, die an einer besonderen Küstenlinie an einem kleinen Strand sitzen oder liegen wollen, um die Brandung zu beobachten und die Ruhe zu geniessen, die Gedanken treiben lassen oder ein Buch lesen wollen, Menschen die Ursprünglichkeit suchen. Für all die ist der Playa Agua Liques und der Weg dorthin ein besonderes Erlebnis.
Agua Liques sollte wegen dem Naturerlebnis besucht werden, denn das ist dort spektakulär. Alles weitere lässt sich z.B. ein Stück nach Norden am Playa del viejo Rey besser machen. Beispielsweise am mächtigen Strand in der Sonne liegen und Wellenreiten. Zwar bricht direkt vor dem Strand von Agua Liques eine wunderschön geformte Welle auf einem Riff, aber die surft niemand, denn sie läuft bis zum Strand über weitere, scharfkantige Riffs. Auch für Kitesurfer ist Agua Ligues nichts. Sie sollten ihren Kite auf der Südöstlichen Seite des Istmo de la Pared in Matas Blancas, am Playa de la Barca oder Risco del Paso starten. Agua Liques ist ein phantastischer Ort für Naturliebhaber. An der Küste entlang wandern, hinsetzen, die Brandung beobachten und die Szenerie auf sich wirken zu lassen, ist ein wunderbares Erlebnis.
Nördlich Agua Liques liegt La Pared. Gastronomisch ist die Situation dort düster. Ein nicht sehr empfehlenswertes Ausflugslokal am Punta de Guadelupe und im Ort ein schwäbisches Café, Treffpunkt deutscher Pensionisten, die sich in La Pared einen Alterswohnsitz zugelegt haben. Einkaufsmöglichkeiten gibt es keine.
Zwei Surfschulen bieten ihre Dienste an und unterrichten um die Ecke in der Welle des Playa del viejo Rey. Dort kann auch Equipment gemietet werden. Kitesurfer und Windsurfer finden einige Kilometer über den Istmo de La Pared im Osten erstklassige Bedingungen an den Spots der Costa Calma.
Agua Liques lässt sich auf unzähligen Varianten erreichen. Von Costa Calma bis hinunter nach Risco del Paso, lässt sich der Strand ein gutes Stück über den GR-131 erwandern, bis es final über diverse Spuren zur Küste geht. Prinzipiell müsste nur die Position in ein GPS Gerät eingegeben werden und dann querfeldein über den Istmo de la Pared auf geradem Kurs auf Agua Liques zu gehalten werden. Das Terrain ist so einfach, das wäre möglich. Die einfachste und schnellste Variante ist aber jene, die in der Wanderung "Küstentour – von La Pared immer Richtung Cofete." beschrieben wird. Die lässt sich auch zu einem guten Teil mit dem Mountainbike schaffen, mit einem e-Bike (tiefer Sand) komplett. Manche brechen auch über die Klippen am Playa del viejo Rey auf, steigen dann an die Küste ab und folgen dieser. Das geht nicht durchgängig bei Flut. Dann heisst es immer mal wieder hoch auf die Klippen. Auch wenn diese Variante als die schnellste erscheint, ist sie es nicht, sondern jene oben in der Wanderung beschriebene. Aber die Variante vom Playa del viejo Rey ist jedenfalls die schönste.
GPS Position:
N 28.19270° | W 14.24787°
Top of Fuerteventura – Pico de la Zarza (814 m).
Am Weg zum Playa Agua Liques ragen fern im Süden einige markante Bergspitzen aus der Landschaft. Darunter ist der Pico de la Zarza (814 m), der höchste Berg Fuerteventuras. Die 814 m werden viele belächeln. Diese sollten aber nicht vergessen, dass sie auf die Bergkette von um die 0 m Seehöhe aus blicken. 800 Höhenmeter sind auf den Gipfel zu bewältigen. Mehr macht der Bergurlauber, der leichte Wanderungen unternimmt, auf einen 2tausender auch nicht. Hört sich aber besser an.
Der Pico de la Zarza ist kinderleicht zu besteigen, auch wenn andere Geschichten erzählt werden. Der Weg hinauf ist nämlich sehr lang, dafür eben auch nie steil. Trailrunner und Moutainbiker nutzen ihne gerne zum Training. Wer gefallen daran gefunden hat, die Küste von Agua Liques zu erkunden, sollte den Pico de la Zarza nicht auslassen.
Das Mobilfunknetz auf Fuerteventura ist hervorragend. Im Vergleich ist Deutschland Entwicklungsland. Fast flächendeckend wird 5G Netz mit erstaunlicher Bandbreite angeboten. Aber an der einsamen Westküste beispielsweise, von Puertito de Los Molinos über Aguas Verdes bis hinunter nach Ajuy, ist bis auf einige Spots Funkstille. Niemand wohnt dort. Gelegentlich fährt ein Hirte mit seinem Pickup über die holprigen Piste, ein paar Wanderer sind unterwegs. Da lohnt keine 5G Funkzelle, die per Glasfaserkabel ins Netz eingespeist werden muss. Passiert etwas an den teils wunderschönen, aber wilden einsamen Stränden dieser Küstenlinie, ist es nicht möglich schnell Hilf zu holen. Daher begann die Inselregierung an frequentierteren Spots SOS Funksäulen zu installieren, am Playa de Valle de Santa Inés, Aguas Verdes beispielsweise. Wer es liebt, in der Weite und Einsamkeit Fuerteventuras unterwegs zu sein tut gut daran, ein Backup zum Mobiltelefon mitzunehmen. Für kleinen Preis bietet Garmin mit seinen winzigen inReach® Kommunikationssystemen über das Iridium Satelliten Netzwerk, weltweite Hilfe in Notsituationen.