Atlantikküsten und besonders jene von Fuerteventura sind wahre Schatztruhen der Natur. Sie beheimaten Rohstoffe, ohne die ein neuzeitliches Leben noch vor hundert Jahren nicht möglich war. Das machte auf Fuerteventura viele wirtschaftlich reich. Majoreros nicht, vor allem waren es britische Händler, die in Zeiten der industriellen Revolution das rohstoffhungrige Empire versorgten. Doch als Ende des 19. Jhd. der geniale deutsche Wissenschafter und Unternehmer Adolf von Beyer den Grundstein der chemischen Industrie legte, änderte er damit die Welt und bekam dafür den Nobelpreis. Alles was bisher mühsam und teuer aus Pflanzen gewonnen wurde, Soda, Farben und mehr, konnte er plötzlich synthetisch grossindustriell in jeder gewünschten Menge und gleichbleibender hoher Qualität Spott billig herstellen. Der Todesstoss eines wichtigen Wirtschaftssektors der Kanaren, die daraufhin in eine schwere wirtschaftliche Depression fielen.
Als Soden oder Salzmelden werden all jene Pflanzen bezeichnet, aus denen Soda gewonnen werden kann. Soden wachsen in reichen Mengen an den Küsten von Fuerteventura. Sie lieben das salzige Ambiente und gedeihen besonders gut auf Salzwiesen, Küstenabschnitte, die von den Gezeiten immer wieder überflutet werden. Sie wurden früher regelmässig geerntet. Heute stehen sie unter Naturschutz wie jene in Morro Jable am Playa del Matorral oder jene bei den Las Tres Hermanas auf der Isla de Lobos. Viele der wertvollen Soden wie die "Sarcocornia" ein Fuchsschwanzgewächs, werden von Touristen für Unkraut gehalten. Mit der Sarcocornia sind ganze Barrancos an Küstenmündungen zugewachsen. In der Wasserlinie finden sich Strand-Sode (Suaeda maritima), Kali Salzkraut (Kali turgidum), Salzmelde (Suaeda vera) und das besonders schöne Rote Eiskraut (Mesembryanthemum crystallinum). Aus allen lässt sich Soda gewinnen. Fast keine Industrie kommt ohne es aus, alte wie neue. Düngemittel-, Farben-, Waschmittel-, Klebstoff-Industrie benötigen es, Papier-, Glas- und Roheisenindustrie, Gerbereien selbst die Kunststoffindustrie benötigt es als Füllmittel. Die Herstellung von Soda aus Pflanzen ist einfach, war einst ein eigener Berufsstand, der sogenannte "Aschenbrenner".
Eine weitere wertvolle Pflanze, die an der Küstenlinie wächst, ist die sogenannte Färberflechte, die Orseille (Roccella fuciformis). Aus ihr lässt sich das einst wertvolle Karmin gewinnen, ein roter Farbstoff, der oft fälschlich als Purpur bezeichnet wird. Karmin ist "intensiv Rot", wie es auch genannt wird. Purpur, dass aus der Purpur-Schnecke gewonnen wird, ist eine Farbe, die zwischen Rot und Blau liegt oder genauer Rot und Violett. Karmin lässt sich auch mit den Schildläusen der Opuntie (s.u.) gewinnen. Die chemische Farbenindustrie hat jedoch Karmin fast völlig verdrängt. Es färbt heute hochwerte Lippenstifte, die auf Chemie verzichten oder gibt dem Campari seine rote Farbe. Auch das Kali Salzkraut (Kali turgidum) lässt sich zur Farbstoff Herstellung verwenden. Aus ihm lässt sich ein roter und ein schwarzer Farbstoff gewinnen. Abfallprodukt ist Lackmus.
Die Nymphendolde (Astydamia latifolia), die Seidenhaarige Schizogyne (Schizogyne sericea) und die Meerestraube bzw. Uva de mar (Zygophyllum) sind besonders prägend für das Küstenbild von Fuerteventura. Wenn Nymphendolde und Seidenhaarige Schizogyne blühen, versetzen sie die Küstenabschnitte in einen tiefgrünen Teppich mit stechend gelben Blüten. Dazu gesellt sich dann die Uva de mar, der gelbe Trauben wachsen. Essen kann man die Trauben nicht und auch Tiere meiden sie. Angeblich verursacht sie starke Blähungen. Die Uva de mar ist besonders resistent und anspruchslos. Wird es mit dem Wasser knapp, wirft sie ihre Blätter ab. Sie wächst auch gerne mit anderen Pflanzen unsystematisch verzweigt.
Das Flohkraut (Pulicaria burchardii) ist nur in Nordafrika und den Kanaren verbreitet. Es sind dicht verzweigte kompakte Büsche, die einmal im Jahr intensiv blühen. Dann bilden sich hübsche intensiv gelbe Blüten, die von der Form her wie Margeriten aussehen. In Spanien steht das Flohkraut auf der Liste der bedrohten Arten und ist streng geschützt. Die grösste Chance blühendes Flohkraut zu sehen hat man auf Fuerteventura zwischen Januar und Juni im Süden der Insel. Da es Ziegen lieben, wird es oft umzäunt, um es gegen Frass zu schützen. Freilaufende Ziegen richten einen enormen Schaden auf Fuerteventura an. Seit 2018 werden sie vom Cabildo eingefangen und in einen Pferch nach Pozo Negro gebracht. Da alle einen Chip haben müssen ist der Besitzer schnell ausgeforscht. Pro eingefangener Ziege werden 150,- Euro "Einfangkosten" plus einer satten Strafe fällig.
Der Strauch-Dornlattich (Launaea arborescens) kommt in Nordafrika und auf den Kanaren vor. Eine ähnliche Art kennt jeder aus Western: Büsche, die szenisch wirksam der Wind durch die leeren Strassen treibt, bevor der Revolverheld aus dem Saloon tritt. Und in der Tat werden auch Strauch-Dornlattich, wenn es so richtig stürmisch wird, vom Wind ausgerissen und rollen dann durch das Campo. Sie haben nämlich nur eine recht bescheidene Wurzel und können enorme Grössen erreichen. Der Wind hat dann ein leichtes Spiel. Wer durch das Campo streift und mit blanken Beinen an ihnen vorbei schrammt, wird danach blutige Fahrer haben. Der gesamte Strauch besteht eigentlich nur aus Dornen, die extrem spitz und scharf sind. Trotzdem schafft es das Kamel mit seinem speziellen Maul Dornlattich, nicht gerne aber als eiserne Reserve, zu fressen. Selbst Ziegen meiden ihn, Pferde, Maultiere, Esel usw. ohnedies. Einmal im Jahr blüht der Dornlattich und ist mit kleinen gelben Blüten übersät.
In der traditionellen Medizin von Marokko wird der Dornlattich vielfältig eingesetzt. Alkoholische Auszüge wirken gegen Fadenwürmer und deren Eier, Aufgüsse gegen Durchfallerkrankungen und Wurmerkrankungen besonders bei Kindern. Die Wurzel wird zusammen mit anderen Heilpflanzen zu einem Mittel, das bei Diabetes wirkt, verarbeitet.
Die Basale Zone ist das Revier der Wolfsmilchgewächse. Es wird geschätzt, dass es um die 7.000 Arten weltweit gibt, die äusserlich stark unterschiedlich sein können. Ihnen allen ist gemein, dass sie einen milchigen Saft in sich tragen, der je nach Art die unterschiedlichste Zusammensetzung hat. Vier endemische Arten sind auf Fuerteventura weit verbreitet: Die Balsam Wolfsmilch bzw. Tabaiba dulce (Euphorbia balsamifera), die Blattlose Wolfsmilch (Euphorbia aphylla), der Kanarischer Cardon bzw. Kandelaberwolfsmilch (Euphorbia canariensis) und die König Juba Wolfsmilch (Euphorbia regis-jubae). Letztere trägt ihren Namen zu Ehren König Juba II (50 oder 52 v.Chr. heutiges Marokko – 23 n.Chr. ebendort). "Euphorbia" leitet sich von "Euphorbus" ab, dem Leibarzt des Königs. Der Vater Juba I verlor das heutige Marokko in einer Schlacht gegen Cäsar an die Römer. Daraus wurde ein Teil der Provinz Africa. Cäsar nahm den jungen Sohn Juba II mit nach Rom, liess ihn dort ausbilden und schickte ihn hoch gebildet zurück ins heutige Marokko, um das ehemalige Reich seines Vater als Stadthalter Roms zu leiten. Juba II unternahm unzählige Entdeckungsreisen u.a. setzte er vom "Kap Juby" nach Fuerteventura über. Vom Kap sind es zum Leuchtturm Faro de la Entallada nur 98 Km. Er dürfte wohl die ersten Berber als Siedler auf die Insel gebracht haben, u.a. gewannen sie am Paso de la Orchilla auf der Isla de Lobos Purpur aus der Purpurschnecke.
Balsam Wolfsmilch und Kandelaberwolfsmilch können mächtige Gewächse werden, die bis zu 100 Verzweigungen haben und 3 Meter Höhe erreichen können. Ist der Saft der Balsam Wolfsmilch harmlos, ist jener der Kandelaberwolfsmilch hoch giftig, da er Diterpene enthält. Tiere machen einen grossen Bogen um ihn. Daher wachsen gerne Pflanzen, die bei Ziegen beliebt sind, in seinem Umfeld. Auch Menschen sollten ihn nicht anfassen. Es reicht schon Milch auf die Finger zu bekommen und sich dann an den Augen zu reiben, um schwere gesundheitliche Probleme zu bekommen. Majoreros nutzten den Saft zum Fischen. Da sie keine Netze und Boote hatten vergifteten sie das Wasser der Lagunen mit dem Saft der Kandelaberwolfsmilch. Die Fische schwammen oben auf und konnten bequem eingesammelt werden. Da die inneren Organe der Fische nicht gegessen werden, hatte man beim Verzehr auch kein Problem mit den Giftstoffen. Besonders gerne wachsen die vier Wolfsmilch Arten hoch über Küsten und so sind sie schön an den Hängen von Cofete zu finden. Mächtige Exemplare der Wolfsmilch können auch im botanischen Garten des Museo del Queso Majorero bei Antigua oder des Oasis Parks bei La Lajita bewundert werden.
Der Kammförmige Strandflieder (Limonium pectinatum) kommt an felsigen Küsten der Kanaren vor und ist wohl eine der optisch schönsten Pflanzen, die an der kanarische Küste entdecken werden kann. Geradezu unecht wirkt er an der Vulkanküste, wenn er zwischen Januar und Juni blüht. Weiss-violett mit unzähligen feinen kleinen Blüten wirkt er irgendwie viel zu filigran, wenn die Blüten im heftigen Wind stehen. Auf Fuerteventura ist er im Gegensatz zu Inseln wie El Hierro sehr selten. Zu finden ist der Kammförmige Strandflieder z.B. an den kleinen Buchten im Nordwesten von El Cotillo am Leuchtturm Faro de Tostón.
Aloe vera ist in! Die Werbung preist sie als Wunderpflanze und da jeder das gleiche unfundiert verbreitet, glauben es so langsam alle. Tatsache ist, dass kaum eine wissenschaftliche Studie ihr heilende Wirkung nachweisen kann. Ganz im Gegenteil, oft behindert sie sogar die Heilung. Aber da es die Menschen glauben, ist die Aloe vera zu einem guten Geschäft geworden. Sie gedeiht hervorragend, grosse Felder wurden angelegt. Eingang in die exakte Wissenschaft fand die Aloe vera über eine kanarische Aloe vera. Der erste königlich beauftragte "Pflanzensammler" des Empires Francis Masson sammelte auf den Kanaren Pflanzen und vieles, was er nicht einordnen konnte, schickte er dem Vater der heute eingesetzten botanischen Klassifikation Carl von Linné. Er klassifizierte und beschrieb als erstes die Aloe vera.
Mit dem Nutzwert der auch auf Fuerteventura prächtig wachsenden Agave sieht es deutlich besser aus, als mit jenem der Aloe vera. Herrlich und schön steht die Agave in der Landschaft. Daher auch ihr Name "agavos" griechisch für edel, prachtvoll, erhaben. Grosse Agaven Felder liegen auf Fuerteventura brach. Bei Lajares, Villaverde oder sogar auf der Isla de Lobos. Sie wurden im 18. und 19. Jhd. zur Fasergewinnung verwendet, denn aus ihnen lassen sich wunderbar hoch reissfeste Seile und Säcke herstellen. Die Ureinwohner in Mexiko nutzten sie hingegen rein kulinarisch. Die Knospen der Agave sind sehr zuckerreich und schmackhaft, wurden geröstet gegessen. Aus den vergorenen Blättern wird der Mescal bzw. Tequila destilliert.
Der Feigenkaktus (Puntia ficus indica) ist ein Import aus Lateinamerika. Die spanischen Eroberer "klauten" sich von den Azteken die Technik wie mit den Schildläusen der Kakteen der begehrte rote Farbstoff Karmin hergestellt werden kann. Die Opuntie wächst auf Fuerteventura wie Unkraut und ist mittlerweile selbst in entlegenen Vulkankratern zu finden. Verwilderte Opuntien Felder z.B. um Valle de Santa Inés zeugen von der einst intensiven wirtschaftlichen Nutzung. Jungunternehmer entdecken die Opuntie gerade wieder. Die Feigen sind nämlich überaus köstlich und können, wenn sie aus der fiesen stacheligen Schale, die Stacheln können Allergien auslösen, herausgelöst sind, frisch gegessen werden. In Lateinamerika besonders beliebt aus den Feigen einen frischen Saft zu pressen. Der ist gekühlt nicht nur köstlich sondern auch extrem gesund. Wer ihn probieren will und nach der Blühte der Opuntien auf Fuerteventura ist, sollte in die Kühlregale der Supermärkte schauen. Einige führen dann frischen Opuntiensaft in Tetrapacks. Auf Lanzarote werden nach wie vor Opuntien zur Karmin Herstellung genutzt. Ein Farbstoff, der wieder im kommen ist. Denn der synthetische Ersatz E 120 hat den Beigeschmack krebserregend sein zu können.
Einst gab es auf Fuerteventura reiche Obstgärten. Die Grössten fanden sich im wasserreichen Agua de Bueyes und in Vega de Río Palmas. Angebaut wurde gerne der wertvolle Granatapfel (Punica granatum) und die Passionsfrucht (Passiflora edulis). Das Südwestlich von Vega de Río Palmas gelegene Tal "Degollada de los Granadillos" erinnert mit seinem Namen daran.El granadillo ist eine mittelamerikanische Variante der Passionsfrucht, la granadilla, die aus Neuspanien nach Fuerteventura kam. Passionsfrüchte gehören der Familie der Schmetterlingsblütler an, die ein grosses Artenspektrum bildet. Schmetterlingsblütler tragen Hülsenfrüchte. Neben den schmackhaften Früchten, ist das Holz des el granadillo sehr wertvoll. Es zählt zu den Edelhölzern und ist in den Tropen als Bauholz sehr gefragt, da es besonders widerstandsfähig gegen Termiten sein soll. Das Holz wird auch Palisander genannt.
Die Passionsfrucht oder den Granatapfel wieder zu beleben, so wie dies gerade erfolgreich mit der Olive geschieht, wäre keine schlechte Idee, wird doch beispielsweise gerade der Granatapfel in der Heilkunde wieder entdeckt. Denn im Gegensatz zur werblich hochgelobten Aloe vera, der in wissenschaftlichen Studien kaum nennenswerte Heilkräfte zugeschrieben werden können, ist dies beim Granatapfel gänzlich anders. Er ist nicht nur extrem gesund, sondern kann auch breit medizinisch eingesetzt werden mit wissenschaftlich nachweisbarer Wirkung. Die heilende und gesundheitsfördernde Wirkung war schon vor Jahrtausenden bekannt. Der Granatapfel galt als elitäre Frucht. In Ägypten diente er als Grabbeigabe, ist in der griechischen Mythologie verankert, das alte Testament preist ihn als eine der 7 besondern Früchte, mit denen das heilige Land gesegnet sei.
Kaum zu Glauben aber Fuerteventura war einmal die Kornkammer der Kanaren. In den weiten Ebenen um Tuineje, Tiscamanita und Tefía wuchs Gerste, Mais, Kichererbse, Bohnen und mehr. Daraus wurde das spezielle kanarische Mehl "Gofio" gemahlen. Ausser den historischen Windmühlen erinnert nicht mehr viel daran. Es erstaunt bei diesem Kornreichtum umso mehr, das schwere Hungersnöte ausbrachen. In den Dürren 1683, 1687 halbierte sich die Bevölkerung der Insel auf rund 2.000 Bewohner, bei den Dürren 1901 und 1907 starben hunderte Menschen. Im Gegensatz zu den Majoreros konnten die neuen Siedler keine Vorratslager anlegen. Die Lehnsherren waren bemüht viel Geld zu machen und verkauften jeden Überschuss nach Teneriffa und Gran Canaria. Bei Majoreros war hingegen das Gofio lebenswichtiges Gemeinschaftseigentum. So wurden auch Getreide und Käselager für Notzeiten angelegt. Sie wurden mit Lehm versiegelt und bekamen ein Zeichen eingeprägt. Dazu dienten aufwändig ziselierte Prägesteine sozusagen als fälschungssichere Siegel. Niemand konnte sich also unerlaubt bedienen.
Die Kanarische Palme ist ein Endemit und unterscheidet sich deutlich von Exemplaren in der Karibik oder Afrika. Die kanarische Palme trägt leider keine Kokos Nuss sondern Datteln und die sind noch dazu ungeniessbar. Zusammen mit der Tamariske fühlt sich die Palme bis direkt an die Küstenlinie wohl und kommt blendet mit dem mineralischen und salzigen Grundwasser zurecht. Eine wunderschöne Palmenoase findet sich bei Ajuy, die "Madre del Agua".
Ölbäume dürften auf Fuerteventura stark verbreitet gewesen sein. So soll die Ebene um La Oliva gänzlich mit Ölbäumen bewachsen gewesen sein. Interessant ist, das der Ort "La Oliva" heisst, ist das lateinische Wort doch im Spanischen völlig durch das vom Arabischen abgeleitete Wort "la aceituna" verdrängt worden, das die Mauren brachten. Warum die Ölbäume verschwanden ist ungeklärt. Evtl. waren es Dürreperioden, jene die übrig blieben, wurden später gerne zum Kalkbrand eingesetzt. Alte Ölbäume sind noch um Betancuria zum Beispiel im Parque Parra Medina zu finden. Der europäische Olivenbaum wird derzeit wieder sehr erfolgreich angesiedelt und so wird bei Pozo Negro bei Aurora verde schon wieder ein prämiertes Bio Olivenöl produziert.
Die kanarische Kiefer hatte nie eine besondere Bedeutung auf Fuerteventura. Ihr Revier ist mehr die Klimazone "montano seco" die ab 1.200 m beginnt und auf Fuerteventura nicht erreicht wird. Daher ist auch die Aufforstung mit kanarischer Kiefer im Parque Castillo de Lara eine zähe Sache.
Gut versteckt lässt sich im Campo die Burchards Fliegenblume (Caralluma burchardii) entdecken. Eine grandiose Blume, auch wenn sie gar nicht wie eine solche aussieht. Wer sie in Natur erlebt, wird begeistert sein. Die Caralluma burchardii ist äusserst selten, ein Endemit der Kanaren und ist nur auf Lanzarote und Fuerteventura zu finden. Sie gehört zu den Seidenpflanzengewächsen und wächst in Felsspalten. Eine verwandte Art ist gegenüber in Marokko zu finden. Wer tatsächliche eine Burchards Fliegenblume zu Gesicht bekommt die auch noch blüht und sich ihr nähert, um einen tiefen Zug mit der Nase zu nehmen, wird das nie wieder machen. Die Blüten sondern einen erbärmlichen Aasgeruch ab, um Fliegen anzulocken. Noch dazu ist sie eine Giftpflanze. Zu finden ist Burchards Fliegenblume zum Beispiel entlang des Wanderweges GR-131 der von Lajares nach Villaverde führt. Es muss abseits des Weges einwenig durch die aufgegeben Felder hinter den Steinmauern gegangen werden. Es braucht ein scharfes Auge, denn sie versteckt sich gut in Felsspalten.
Fantastische Dokumentation der Insel Flora – traumhafter botanischer Garten.
Das Museo del Queso Majorero bei Antigua hat einen sehr unglücklichen Namen. Es geht nicht nur um Käse sondern auch um Flora und Fauna der Insel. Nirgends wird einem besser, schöner und moderner die Flora und Fauna der Insel vorgeführt. Fotos, Touchscreens mit Videos und Animationen und künstliche Nachbildungen einiger Endemite finden sich.
Nachdem das Ganze in Theorie erkundet ist, kann in den herrlichen botanischen Garten gegangen werden, um vieles in Natura zu erleben. Dort finden sich auch meterhohe Wolfsmilchgewächse und andere Endemite der Kanaren. Das gefällt nicht nur dem Menschen sondern auch den Schmetterlingen. Kaum zu glauben, wo es blüht sind sie auch auf Fuerteventura zu finden. So flattern Exemplare des "Monarch" und des "Afrikanischen Monarch" durch den Garten, die manch einen überraschen.
Auf Fuerteventura gibt es zwei unter Naturschutz stehende Salzwiesen. Die eine ist jene in Morro Jable am Playa del Matorral, die andere ist jene bei den Las Tres Hermanas auf der Isla de Lobos. Letztere ist traumhaft schön. Besucht werden sollte sie bei Flut, wenn sie gerade überschwemmt wird und das kristallklare Wasser in ihr steht.