Deutschland ist ein unsicheres Pflaster geworden, Österreich zieht schnellen Schrittes nach. Politiker beruhigen, das wäre ein subjektives Empfinden und falsch. Die aktuell verfügbaren Zahlen (2022) der verübten Straftaten pro 100.000 Einwohner: Deutschland: 5.200, Spanien 2.377. Diese Zahlen wären noch für einen soliden Vergleich zu gewichten, da in Spanien viele Straftaten nicht einfach unter den Teppich gekehrt werden. Die Kriminalität auf den Kanaren und Fuerteventura ist noch einmal deutlich niedriger. Eine Exekutive, die mit Rückendeckung hart durchgreift und eine ebensolche Justiz, machen für den gesetzestreuen Bürger eben doch viel Sinn.
Der spanische Polizeiapparat ist für den nicht Spanier kaum überschaubar. In den Städten sorgt die Policía Local für die Sicherheit und auch als Ordnungsamt ist sie tätig. Auf Landesebene ist die Policía Nacional aktiv, an den Grenzen sieht die Policía Fronteras nach dem Rechten und die Zentralmacht aus Madrid, die das geeinte Spanien wahren soll, setzt die paramilitärische Guardia Civil, die wiederum Untereinheiten bildet wie die Guardia Civil Tráfico, Guardia Civil Finanzas, Guardia Civil Marítimo etc. ein. Die Guardia Civil ist historisch belastet, da sie als Handlager des Franco Regimes dem spanischen Volk übel mitspielte. Noch heute hat sie Rechte aus Franco Zeiten, die sie defacto über das Gesetz stellt. Eine eingeschworene Truppe, die nicht den geringsten Moment zögert Recht und Ordnung mit aller Härte durchzusetzen, wie erschreckend beim Katalonien Referendum in Barcelona zu sehen war. Das Verhältnis zwischen spanischem Volk und der Guardia Civil ist immer noch gespannt. Der Einzug einer neuen, jüngeren Generation hat jedoch einiges zum Besseren gewendet und so hat jener, der sich an Recht und Ordnung hält und den Beamten der Guardia Civil mit Respekt begegnet, in der Regel keine Probleme zu erwarten. Die Beamten treten sehr bestimmt, aber korrekt und höflich auf. Die Guardia Civil ist zunehmend um die Verbesserung ihres Images bemüht und möchte sich als Dienstleister für die Bürger positionieren. Mit der YouTube Kampagne ¡ten cabeza!, also "Köpfchen haben!", beweist sie sogar Humor. Wer jedoch meint, sich nur im Ansatz das leisten zu können, was deutsche Polizisten Tag täglich zu ertragen haben, wird eine schmerzhafte Erfahrung machen. Die recht herbe spanische Exekutive kennt Begriffe wie Deeskalation nicht, dafür Durchsetzen um so besser. Die harte Justiz zieht am selben Strang. Strafen können sich, wie in den USA, im Gegensatz zu deutschem Recht, addieren.
Majoreros selber sind ein friedliches und entspanntes Volk. Sie zu reizen und in Rage zu bringen, verlangt schon einiges. Grosser Streit liegt ihnen nicht, sie gehen lieber fischen, grillen, trinken Bier, wollen es gemütlich und familiär. Meist haben sie eine ehrliche Haut, geben 10 zuviel bezahlte Cent heraus. Taxis fahren den Gast nicht im Kreis und handeln liegt Majoreros auch nicht. Wer über das Ohr gehauen wird, kann sich meist bei einem Landsmann bedanken, der als Glücksritter auf die Insel kam und dem er leichtsinnig sein Vertrauen schenkte.
Die grösste Gefahr für den Touristen liegt auf Fuerteventura im Wasser. Meerestiere sind es aber nicht. Eine Haiattacke wurde bisher auf Fuerteventura nicht dokumentiert. Gefährlich werden dem Schwimmer die Strömungen des Atlantiks. In die hineingeraten, wird es brenzlig und wer nicht weiss, wie diesen zu entkommen ist, besiegelt sein Schicksal. In Zonen starker Brandung and an kleinen Kaps, lauern tückische Unterströmungen. Gegen diese anzuschwimmen ist unmöglich. Wie ihnen zu entkommen ist, siehe unten. An der Küste selbst, zieht der energiereiche Kanarenstrom vorbei, der in einem weiten westlichen Bogen, die Coriolis Kraft, das Archipel streift. In den Kanaren Strom als Schwimmer zu geraten ist besonders fatal. Dann geht es Richtung Kapverdische Insel und weiter nach Mexico.
Ansonsten warten gelegentlich unangenehme Meerestiere auf den Strandbesucher wie das Petermännchen oder die spanische Galeere. Gegen das Petermännchen helfen Surf Booties. Vor der spanischen Galeere, die wenn meist an der nördlichen Westküste auftritt, wird in den Medien rechtzeitig gewarnt. Die Verbrennungen durch die Nesseln sind übel und hinterlassen Narben. Auch allergische Schocks können auftreten. Das Gegenmittel bei Verletzungen durch Quallen ist weder Essig noch andere Mittel, die öfter empfohlen werden, sondern einfach möglichst heisses Wasser. Die Gifte sind Proteine, gerinnen durch heisses Wasser wie das Eiweiss eines Hühnereis und verlieren dadurch ihre Wirkung.
Am Land warten weder giftige Spinnen, noch Skorpione, Schlangen oder Raubtiere auf den Fuerteventura Urlauber. Wird tatsächlich eine Schlange gesichtet, sollte das sofort den Behörden gemeldet werden, denn die machen Jagd auf eingeschleppte Arten. Gran Canaria kämpft aktuell gegen die kalifornische Kettennatter.
Um eine Pflanze sollte auf Fuerteventura aber ein grosser Bogen gemacht werden: Die kanarischen Wolfsmilch. Ihr Sekret nutzten die Majoreros, um das Wasser in flachen Lagunen zu vergiften. Fische werden dadurch betäubt, schwimmen oben auf und konnten bequem abgefischt werden. Wer das Sekret der kanarischen Wolfsmilch auch nur minimal in die Augen bekommt, sollte schnellstmöglich einen Arzt aufsuchen.
Informieren – lebensgefährlichen Rip Currents entkommen.
Das grösste Sicherheitsrisiko auf Fuerteventura ist die eigene Unvernunft. Weder lauern Schlangen, Skorpione noch Haie in Strandnähe, die sich mit einem gut eingeölten Urlauber den Magen vollschlagen wollen. Jedes Jahr ertrinken um die 80 Urlauber auf den Kanaren, Haiangriffe 0. Die Gefahr lauert im Wasser und das unsichtbar.
Die meisten Badeunfälle wären vermeidbar. Extreme Hitze, viel Sonne, üppiges Essen und dem Alkohol ordentlich zugesprochen, ohnedies untrainiert und übergewichtig und dann zur Abkühlung ins Wasser. Keine gute Idee. Da werden dann ein paar grosse Wellen zur Todesfalle. Aber auch topp Sportler kann es treffen. Gegen die tückischen Rip Currents kommt niemand an. Wer aber kühlen Kopf bewahrt und weiss wie es geht, kommt aber auch aus ihnen mit heiler Haut heraus. Wie es geht, zeigt diese Schautafel!
Die Nähe zu Afrika macht Fuerteventura zu einem guten Transitland für Drogen. Hauptsächlich wird Kokain verschifft und obwohl immer wieder Schiffe aufgebracht werden, erreichen doch einige die Insel. Manchmal auch unter den Augen des Gesetzes, was schon zu einem filmreifen Einsatz einer Sondereinheit aus Teneriffa führte, die in El Cotillo ein sattes Lager der Gesetzeshüter aushob.
Die harte Kriminalität auf Fuerteventura spielt sich hauptsächlich im Drogenumfeld ab. Kokain, weisses Gold, das viel Geld bringt. Wer in diesen Kreisen verkehrt darf mit Problemen rechnen, mit den Händlern oder der Exekutive. Mit einer dieser Gruppen gibt es sehr wahrscheinlich Ärger. Es sollte auch jedem bewusst sein, dass auf Fuerteventura der Drogentest bei einer Verkehrskontrolle so normal wie ein Alkotest ist, wenn die Pupillen erweitert sind. Eine Sonnebrille nutzt da auch nichts.