Naviera Armas, S.A. und Fred. Olsen & Co sind Konkurrenten, nicht nur im interkanarischen Fährbetrieb, sondern auch zwischen der Península und den Kanaren. Das ist gut, denn Wirtschaft braucht Konkurrenz, nicht nur wegen der Preise, sondern auch um Innovation zu fördern. Als Fred. Olsen den kanarischen Markt betrat, stach das Unternehmen mit brandneuen Katamaran oder Trimaran Autofähren in See. Schnell, komfortabel, sauber, modern bis hin zum Wifi und einer motivierten, adretten Crew. Mit dem mächtigen Benchijigua Express, wird Gran Canaria und Teneriffa verbunden, ein Trimaran, das zweitgrösste Fährschiff seiner Art weltweit. Die Passage ist ein Erlebnis. Armas kam unter Druck, schipperte es doch recht gemächlich mit Monohull Fähren durch das Archipel. Das hat seinen Reiz, viele Aussendecks und Bars, aber das ist mehr Seereise und für Logistiker und andere Geschäftsleute geht es um Tempo und nicht um ein Kreuzfahrterlebnis. Armas musste die Flotte mit Katamaranen modernisieren. Bis 2023 ist das noch nicht in vollem Unfang gelungen. Das kostet und irgendwie war es dem Unternehmen auch ein Dorn im Auge, dass Fred. Olsen begann die Kanaren aus Huelva mit einem top modernen Smartship anzusteuern. Also beschloss Armas das katalanische Traditionsunternehmen Trasmediterránea zu kaufen, das Cádiz mit den Kanaren verbindet. Nach den Investitionen in neue Katamaran Fähren wohl ein Brocken zuviel, dann kam Corona und Armas war defacto Pleite. Es wurde Hilfe beim spanischen Staat gesucht, der lehnte aber ab. Die Rettung brachte die Deutsche Bank 2022 mit einem 150 mio. Euro Kredit. Ob das reicht, der Schuldenberg dürfte ein Vielfaches sein, wird spannend. Zu hoffen ist es, denn die Kanaren brauchen zwei Fährbetriebe. Ein aktueller Blick auf die Flotte wirkt nicht überzeugend. Alles nicht so in Schuss wie bei Fred. Olsen, die Crew wirkt auch nicht euphorisch.
Fred. Olsen wurde von den drei Olsen Brüdern, allesamt Kapitäne zur See, 1848 in Norwegen gegründet und hat seinen Hauptsitz in Oslo. Seitdem ist es ein Familienbetrieb. Aktuell wird er in der fünften Generation von Anette S. Olsen geführt. Die Frauenquote ging hier ganz von selber. Innovation scheint in den Genen der Olsen Familie zu liegen. Bereits 1897 betrieb die Rederei das erste reine Dampfschiff, 1914 besass das Unternehmen mit der Brazil das erste Motorschiff unter norwegischer Flagge. Ab 1999 begann das Unternehmen im Fährbetrieb auf die innovativen High Speed Wave Piercing Catamarans der Werften Incat Australia Pty Ltd und Austal Australia Ltd zu setzen, welche die Kanareninseln rasant verbinden. Der monumentale Benchijigua Express, zweitgrösster Trimaran weltweit, pendelt zwischen Teneriffa und Gran Canaria und das mit unglaublichen 75 Km/h. Mit dem Betancuria Express wird Fuerteventura und Gran Canaria verbunden, grösste Fähre weltweit in Katamaran Bauweise. Auch das Konzeot ist neben der hochmodernen Speed Flotte interessant: Es nennt sich die Kanaren Brücke. Ist es z.B. bei Armas üblich, das Fuerteventura und Teneriffa mit einem Schiff verbunden wird, via Puerto del Rosario, Las Palmas de Gran Canaria und dann Santa Cruz de Tenerife, wählt Fred. Olsen immer den kürzesten Seeweg. Von Morro Jable geht es nach Las Palmas. Die Passagiere fahren mit dem Bus nach Puerto de las Nieves weiter, bzw. jene, die mit dem Auto unterwegs sind, um dort in den schnellen Benchijigua Express einzusteigen, der rasant übersetzt. Das Konzept ist konkurrenzlos schnell. Wer auf Geschwindigkeit setzt, kommt an Fred. Olsen nicht vorbei. Das setze Armas mächtig unter Druck.
Naviera Armas, S.A. ist ein kanarisches Familienunternehmen, das 1941 von Antonio Armas Curbelo in Las Palmas de Gran Canaria gegründet wurde. Auch Armas ist noch fest in Familienhand und wird aktuell vom Sohn des Gründers, Antonio Armas Fernandez, geführt. Ursprünglich widmete sich Armas den Frachtgeschäft, recht altmodisch mit Frachtenseglern. Hauptsächlich wurde Salz transportiert. Vor und zu dieser Zeit durchlebte das Archipel eine schwere Rezession nach der anderen. Der Nobelpreisträger Doktor Adolf von Baeyer revolutionierte die Welt mit der chemischen Industrie. Farben, Kalk, Kali und Soda und mehr vom kanarischen Archipel wurden nicht mehr benötigt. Das ging alles besser und billiger synthetisch. Der aufkeimende kanarische Tourismus der Roaring Twenties wurde ebenso schlagartig mit der Great Depression beendet und nach dem ersten Weltkrieg brauchte die britische Armee auch keine Fischkonserven, sie war der Grossabnehmer, Wein und Rum auch keinem mehr. Bis zu den Tomaten, Bananen und dem Tourismus der Moderne war es noch eine lange Zeit. Da reichten die Frachtensegler von Armas. Die Kanaren sind seit der Antike ein Phänomen. Chancen kommen, sie steigen rasant auf und werden dann in folgenden Krisen ebenso schnell zerstört. Mit dem Tourismus ab den späten 1960igern war es mal wieder so weit. Das Archipel wurde wieder lebendig und Armas stieg in den Personenverkehr ein. Dann kam auch Fred. Olsen und das innovative und agile Unternehmen liess die Zeiten härter werden. Wie, das wurde oben beschrieben.
Las Palmas de Gran Canaria ist eine interessante historische Stadt, hat kulturell sehr viel zu bieten, auch in Sachen Wissenschaft und Museen, lockt mit dem fantastischen Stadtstrand Playa de las Canteras, ist ein Einkaufsparadies und mehr. Wer im Süden von Fuerteventura urlaubt, in Morro Jable oder Costa Calma und seinen Urlaub um etwas Besonderes ergänzen will, sollte einen Tagesausflug nach Las Palmas mit der Fähre unternehmen. Fred. Olsen wie auch Armas verbinden die Inseln in nur 120 Minuten mehrmals täglich. Fred. Olsen bedient die Strecke mit der mächtigen Katamaran Fähre Betancuria Express, aktuell grösste in dieser Bauweise weltweit. Naviera Armas legt mit dem kleineren Katamaran Volcán de Teno ab. Nach dem Frühstück hinüber nach Gran Canaria und retour zum Abendessen auf Fuerteventura ist kein Problem, wenn in Morro Jable gewohnt wird. Von Costa Calma aus sollte ein Mietwagen verfügbar sein. Vom Fährhafen in Las Palmas, dem Puerto de la Luz, kann zu Fuss zum Playa de las Canteras spaziert werden. Wer in die historische Altstadt will, nimmt für etwas mehr als einen Euro die Strassenbahn. Urlauber, die sich dafür interessieren, finden alles Wissenswerte im Artikel "Morro Jable – Tagesausflug nach Las Palmas de Gran Canaria." (s. Link unten). Da beide Reedereien mit schnellen Katamaran Fähren unterwegs sind, wird die Wahl der entsprechenden Linie im Wesentlichen von den Fährzeiten bestimmt werden. Die sind nach Linien versetzt abgestimmt. Touristen, die den Tag maximal ausnutzen wollen, sollten mit der ersten Fähre über und mit der letzten retour übersetzen. Da heisst es dann einmal Armas und einmal Fred. Olsen zu nutzen. Ein ida y vuelta ticket, hin und retour Ticket, bei einer Linie zu buchen, bringt keinen Preis Vorteil.
► Ohne Seekrankheit auf den Fähren Fuerteventuras unterwegs.
► Die Fähre Corralejo Fuerteventura nach Playa Blanca Lanzarote.
► Die Fähre von Corralejo nach Puertito Isla de Lobos.
►Die Fähre Puerto del Rosario nach Las Palmas de Gran Canaria und Santa Cruz de Tenerife.
► Mit der Fähre über die Kanaren – Fred. Olsen versus Naviera Armas.
► Mit der Autofähre von Cádiz nach Puerto del Rosario Fuerteventura.
► Fähre Cádiz – Arrecife, Lanzarote und Las Palmas de Gran Canaria: Update 2021.
► Ritt über den Atlantic. Das grosse Follow-up 2020.
► Ritt über den Atlantik – von Cádiz auf die Kanarischen Inseln.
► Einmal mit dem Camper auf die Kanaren – Routen, Kosten, Fahrzeiten.
► Morro Jable – Tagesausflug nach Las Palmas de Gran Canaria.
► Playa de las Canteras – Copacabana gemütlich.
► Traumstrassen Spaniens – die GC-210 auf Gran Canaria.
► Puerto de las Nieves – Gran Canaria, Urlaub ohne Massentourismus.
► Jardín Canario auf Gran Canaria – einer der schönsten botanischen Gärten.
► Schlemmen Las Palmas – Mercado del Puerto und seine Geschichte.
► WOMAD 2017 Las Palmas Gran Canaria – ein Festival kehrt zurück.
Playa de las Canteras – Wiege des Strandtourismus und Badekultur.
Der Playa de las Canteras ist ein historischer Strand. Hier liegt eine der Wiegen des Strand- und Badeurlaubes, des Tourismus generell, nicht nur des Spanischen. Agatha Christie liebte den Strand und schrieb dort. Moby Dick mit Gregory Peck wurde am La Puntilla gedreht und vieles mehr. Wer sich für die interessante Geschichte interessiert, der sollte diesen Artikel lesen.
Sonnen und baden am Playa de las Canteras ist traumhaft. Feinster Sand, eine grosse und ruhige Bucht geschützt durch ein vorgelagertes Riff, an dem auch gesurft oder getaucht werden kann. Sauber und sicher ist es, rauchen am Strand verboten, wie auch lästige Händler. Dahinter ein hübscher paseo mit Cafés und Restaurants. Und an Sommerabenden Konzerte oder Sportveranstaltungen direkt am Strand. Las Canteras, einer der schönsten Stadtstrände weltweit.
Spanische Städte sind von der Einwohnerzahl her gross, denn 80% der spanischen Bevölkerung lebt im urbanen Raum. Auch Las Palmas de Gran Canaria ist gross. Die Stadt ist auf Basis der Einwohnerzahl die 9. grösste Spaniens. Die meisten Touristen haben das nicht am Radar, kennen nur ihre Touristen Ressorts. Las Palmas de Gran Canaria ist eine pulsierende, moderne Grossstadt mit renommierter Universität und ebensolchen Unternehmen. Wohlhabende Spanier, vom Archipel und der Península, leben dort. Es verwundert also nicht, dass Las Palmas ein Einkaufsparadies ist. Schicke Mode von jungen Marken aus Barcelona im Traditionskaufhaus Corte del Inglés, das frequentierteste Shopping Center Las Arenas nahe des Playa de las Canteras und unzählige weitere Shoppingtempel bieten sich an. Viele in oder um die Innenstadt, teils zu Fuss, sonst schnell mit den Öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Die Preise sind generell niedriger als in der DACH Region dazu kommt, dass es auf den Kanaren keine Umsatzsteuer sondern nur eine Verbrauchssteuer, die IGIC mit einem Regelsatz von 7%, gibt, macht das Einkaufen noch einmal schmackhafter. Corte del Inglés wie auch Las Arenas lassen sich gemütlich zu Fuss vom Playa de las Canteras erreichen. Fällt der Einkauf grösser aus, Elektronik et.al., sollten die Einfuhrbeschränkungen in die Kern EU bedacht werden, da die Kanaren EU Sonderwirtschaftszone sind. Ab einem gewissen Warenwert, bzw. Menge bei Rauchwaren, Spirituosen etc., ist kein Zoll aber die Umsatzsteuer des Ziellandes am Heimatairport abzuführen.