Die Hauptstadt Puerto del Rosario ist Ziel lediglich zweier Fähren. Die eine ist die Trasmediterránea Fähre, nun Teil der Naviera Armas Rederei, Cuidad de Valencia, die als Autofähre die Península ab Cádiz via Arrecife auf Lanzarote mit Puerto del Rosario verbindet. Die zweite ist ebenso eine Fähre der Rederei Naviera Armas, die Puerto del Rosario mit Las Palmas de Gran Canaria und dann weiter nach Santa Cruz de Tenerife verbindet. Bis 2021 war auf dieser Linie noch recht gemütlich die Volcán de Timanfaya, eine Monohull Fähre, unterwegs.
Seit 2021 ist die neue Volcán de Tagoro von Armas zwischen den Kanaren unterwegs, ein top moderner Trimaran der INCAT Werft Australien. Der Markt der Schnellfähren wird von australischen Werften dominiert, INCAT und AUSTAL. AUSTAL hat den Fokus auf militärischen Schiffen, Truppentransporter, Patrouillen Schnellboote beispielsweise. Auch Fred. Olsen setzt auf Schiffe der INCAT Werft und betreibt mit dem Benchijigua Express zwischen Puerto de las Nieves (Agaete) Gran Canaria und Santa Cruz de Tenerife, den zweit grössten Trimaran weltweit. Der ist, obwohl schon seit 2005 in Dienst gestellt, immer noch 20 Meter länger als die Volcán de Tagoro und schafft unglaubliche 75 Km/h Spitze. Für ein Schiff und dann noch eine derart monumentale Autofähre, ist das Formel 1 am Wasser. Auch die Beschleunigung ist beachtlich. Vom Stand ist die Fähre in 5 Minuten auf der maximal Geschwindigkeit. Die Volcán de Tagoro ist mit 78 Km/h Spitze etwas schneller. Das sind keine theoretischen Werte. Wer auf einer dieser Fähren unterwegs ist und ein GPS besitzt, sollte die Geschwindigkeit prüfen. Ist die See nicht zu wild, geht es immer mit 70 Km/h dem Ziel entgegen.
Sowohl die Volcán de Tagoro als auch die Benchijigua Express von der INCAT Werft, sind technische Meisterwerke. Erstere natürlich etwas moderner. Die Jetantriebe leisten um die 15 tsd. PS. Sie werden von zwei Bugstrahlrudern unterstützt, die diese Monster im Hafenbecken bei fixer Position in Windeseile um 180 Grad drehen. Segler wissen, wie träge sich Katamarane selbst bei einer Wende verhalten. Auch die Instabilität von Mehrrumpfschiffen ist immer ein Thema. Benchijigua Express wie auch Volcán de Tagoro sind mit Stabilisatoren ausgestattet. Ein technisches Gustostück ist das T-Wingfoil am Bug. Skipper wissen, wird gegen heftige See angelaufen, stampfen sich Schiffe immer wieder fest, da helfen alle PS nichts mehr. Die Trimarane der INCAT Werft verhindern das durch das Foil, Surfer kennen es, welche die Fähre am Bug aus dem Wasser hebt. Zusätzlich kann das Schiff mit Seewassertanks in den Rümpfen getrimmt werden. Eine Passage mit einem derartigen Trimaran ist ein wahres Erlebnis.
Neben der Volcán de Tagoro ist auf der Linie auch die Volcán de Taidia unterwegs.
Werktags startet die Fähre nach Gran Canaria von Puerto del Rosario dreimal täglich. Die Überfahrt nach Las Palmas de Gran Canaria dauert 330 Minuten. Von Las Palmas weiter nach Santa Cruz de Tenerife dauert es weitere 100 Minuten. In Summe wären das theoretisch 430 Minuten. Kleiner Haken, im Hafen von Las Palmas, das ist der Puerto de la Luz, heisst es lange auf die Weiterfahrt warten. Auch wenn es dieselbe Fähre bleibt, wird meist erst am Folgetag Teneriffa erreicht, ohne Kabine, im Pullman Sitz. Das macht keinen Sinn.
Für Eilige macht das keinen Sinn. Die Autofahrt von Puerto del Rosario nach Morro Jable dauert über die halb fertige Inselautobahn 80 Minuten, 85 Km. Von dort geht es entweder mit der Betancuria Express von Fred. Olsen oder der Volcán de Teno von Armas, beides Katamaranfähren, in nur 120 Minuten nach Las Palmas. Macht dann in Summe 200 Minuten versus der 330 Minuten mit der Fähre Volcán de Tagoro ab Puerto del Rosario aus. Ab Morro Jable ist die Passage also 130 Minuten kürzer und preiswerter ebenso. Das ist auch das Konzept von Fred. Olsen, die "Kanarenbrücke". Olsen legt immer von jenem Hafen ab, der am nächsten zur Nachbarinsel liegt. Über Land ist es eben schneller. Das zeigt sich deutlich, wenn nach Teneriffa weitergereist wird.
Wird mit Fred. Olsen von Morro Jable nach Las Palmas übergesetzt sind dies die 120 Minuten. Weiter nach Teneriffa geht es nicht wieder ab Las Palmas, sondern ab Puerto de las Nieves, der deutlich näher zu Teneriffa liegt. Die Fähren sind so getaktet, dass Puerto de las Nieves mit dem Auto problemlos erreicht wird, bevor die Teneriffa Fähre ablegt. Es sind lediglich 34 Km die in 50 Minuten zu schaffen sind. Wer ohne Auto unterwegs ist, nimmt den Transferbus von Fred. Olsen, der direkt von Pier zu Pier fährt, sehr komfortabel. Ortsunkundige Autofahrer können auch einfach diesem Bus nachfahren. Von Puerto de las Nieves geht es dann mit dem mächtigen Trimaran Benchijigua Express in nur 80 Minuten nach Santa Cruz. Wer nun alle Zeiten addiert stellt fest: Das Fred. Olsen Konzept ist das wenigstens schnellere.
Macht also eine Passage ab Puerto del Rosario Sinn? Für Kanarenreisende nein. Es dauert länger und ist teurer. Solange die alte Volcán de Timanfaya unterwegs war, eine klassische Monohull Fähre, konnte es Sinn machen, wenn eine Seereise genossen werden sollte. Die klassische Bauweise erlaubte verschiedene Oberdecks mit Lounge, Bar und Sonnenliegen. Wer nachmittags ablegte, konnte die wunderbare Stimmung und einen Sonnenuntergang auf See erleben. Das hatte etwas. In den neuen Katamaran und Trimaran Fähren gibt es all das nicht mehr, lediglich ein kleines windiges Raucherdeck, über das Dieselschwaden ziehen. Die modernen Fähren sind schnell und komfortabel, aber es ist wie Busfahren am Meer. Seereise Charakter hat das keinen mehr. Mit den neuen Fähren macht eine Passage ab Puerto del Rosario beispielsweise für Logistiker Sinn, die Cotainer oder Auflegeanhänger verschiffen. Die werden mit einem Reach Stacker bzw. einer Zugmaschine an Bord transportiert. Auch immer wieder zu sehen, Neuwagenlieferungen in grossem Umfang, die mit der Cuidad de Valencia aus Cádiz kamen und für Las Palmas oder Santa Cruz bestimm sind. Gleiches gilt für Containerfracht. Zu sehen sind auch immer wieder Mietwägen, die oneway gebucht wurden und im Pulk retour auf eine der Kanareninseln gehen. Bzw. verteilen Mietwagenunternehmen, die auf mehreren Inseln aktiv sind, ihre Fahrzeuge je nach Bedarf über das Archipel. An und von Bord werden sie durch Mitarbeiter der Rederei gefahren. Die Fähre ab Puerto del Rosario macht Sinn, im Logistik Bereich, für Private weniger.
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Architektur Exkursion – Calatrava, geliebt und gehasst.
Architekturliebhaber, die Santa Cruz de Tenerife besuchen, sollten nicht versäumen, das Auditorio de Tenerife zu besuchen, das vom Meister stammt. Er wird geliebt und gehasst. In USA dürfen an ihn keine öffentlichen Aufträge mehr vergeben werden, da er, wie immer, beim "Oculus" das Budget um das Doppelte überschritt. Für Calatrava eher eine Punktladung. Er kann es deutlich schlimmer. Mehr über Calatrava: Unterwegs nach Valencia – Ciudad de las Artes y las Ciencias.
Geliebt oder gehasst, Calatravas intellektueller und technisch brillanter Entwurf, sollte besichtigt werden. Die üblichen Baumängel stechen ebenso ins Auge. Am meerseitigen Eingang findet sich ein Büro. Dort kann sich jeder zu einer Führung anmelden. Die findet oft, sehr engagiert, dann aber ohne weitere Teilnehmer statt. Auch eine Person wird geführt. Wer Spanisch spricht ist im Vorteil. Sonst gibt es Spanisch mit etwas Englisch. Funktiniert aber auch.
Das Occidental Contemporáneo in Santa Cruz liegt direkt am wunderbaren Parque García Sanabria. Der Sportliche kann hier am Morgen eine Laufrunde in einem botanischen Garten von stattlicher Grösse drehen. An den Park schliesst das Zentrum und die Altstadt von Santa Cruz de Tenerife: Kultur, Sehenswürdigkeiten, Museen, Behörden, Unternehmenszentralen, das Universitätsviertel und dann der Hafen. Vom Occidental Contemporáneo kann der Gast absolut alles zu Fuss erledigen. Die Lage im exklusiven Viertel Los Hoteles, garantiert ruhige Nächte und am Dach gibt es sogar einen kleinen Pool. Die Preise sind wie in allen Hotels der Grupo Barceló vom Zimmer, über den Wäscheservice bis zum Restaurant und der Bar sehr fair. Das Frühstücksbuffet ist immer sehr zu empfehlen, die Hotels sehr sauber, das Personal gut ausgebildet, freundlich und hilfsbereit.