Villaverde – Gastronomie.

Marcos Gutiérrez Vera ist ein angesehener Chef auf den Kanaren. Er betrieb bis 2017 erfolgreich die Casa Marcos in Villaverde, in der er kanarische Küche neu interpretierte. Dann beschloss er sich neu zu erfinden, seine Art zu kochen eine neue Richtung zu geben und eröffnete die neue Casa Marcos einige Strassen weiter. Was hier gekocht wird ist sehr ansprechend, für Gaumen und Auge. Ein kleines Hotel rural wird ebenso betrieben und ein grosser Gastraum für Feierlichkeiten. Die Casa Marcos ein guter Tipp auf der Insel.

Für den Besuch der Casa Marcos lohnt auch ein Umweg. Die Anschrift auf der Website wie auch Google Maps, lotst den Gast in Spe aber hinter das Haus. Darauf weisst ein Schild der Casa Marcos hin, aber erst zu spät, wenn schon umgedreht wurde. Aus La Oliva kommend wird direkt nach der Ermita de San Vicente Ferrer, der erste mögliche Abzweig rechts auf eine Schotterstrasse genommen. 150 m über diese, wird der grosse Parkplatz vor der Casa Marcos erreicht. Ein kleines blaues Schild an der FV-101 weisst drauf hin. Für Autofahrer ist das aber nicht zu sehen. Von Corralejo kommend ist es der Abzweig links direkt vor der Ermita.

Für das Restaurante Casa Vieja in Villaverde gilt dasgleiche, wie für das Restaurant Mahoh. Es möchte mehr als es kann. Durch das wirklich schöne Ambiente und auf Fuerteventura doch sehr selten zu findende weisse Stofftischdecken, gefaltete Stoffservietten und bemühtes Personal, wird einwenig vom Essen abgelenkt. Die Küche passt einfach nicht zum Ambiente und jedes traditionelle Tiroler Gasthaus ist in der Lage mehr in der Küche zu zaubern.

Comidas Escanfraga hat seinen Namen vom gegenüberliegenden Montaña Escanfraga, dessen Lavaströme die unterhalb Villaverdes zu besichtigenden Lavaröhre erzeugt haben.

Comidas Escanfraga ist ein wahrer Geheimtipp. In rustikalem, schönen Ambiente wird erstklassiges, schmackhaftes Essen zu sensatinellem Preis/Leistungs-Verhältnis serviert. Wer Fleisch, Fisch und Meeresfrüchte liebt, der kommt dort auf seine Kosten. Jeder findet etwas. Vegetarier haben es in Spanien generell schwer. Die Bedienung ist aufmerksam und bemüht, man merkt, es ist ein Familienbetrieb.

Auch für Touristen, die in Corralejo zu Hause sind, lohnt es nach Villaverde zum Essen zu fahren. Wer kein Auto hat, nimmt die Buslinie 08, mit der Villaverde in 15 – 20 min. erreicht wird. Eine Bushaltestelle findet sich direkt vor dem Restaurant.

Das El Horno in Villaverde ist der Tipp im Norden der Insel für Fleischliebhaber. Ob iberisches Schwein, das direkt über dem Feuer gegrillt wird, ein Tostón, Rindsfilet oder Wildkaninchen aus Fuerteventura: Hier wird alles schmackhaft gegrillt und der Geruch zieht weit über die Strasse. Das Ambiente ist rustikal, "Rancho" like mit Wagenrädern, Weinfässern und ähnlichem. Das passt aber zur Gesamtstimmung.

Auch von Corralejo aus lohnt sich ein Besuch. Das El Horno ist mit dem Auto in 10 Minuten oder auch gut mit der Buslinie 08 in 15 bis 20 min. zu erreichen. Eine Bushaltestelle liegt in unmittelbarer Nähe. Am Wochenende kann das El Horno extrem voll werden, da es auch von den Residenten gerne besucht wird. Da sollte vorher ein Tisch reserviert werden oder einfach besser wochentags hingehen.

In Corralejo kann Liebhabern von gegrilltem Fleisch das Tío Bernabé oder das Waikiki empfohlen werden.

Das Restaurant Mahoh in Villaverde möchte mehr als es kann. Das Essen ist in Ordnung aber auch nicht mehr. Auf Grund des schönen Ambientes, es lässt sich im Gastraum, Patio auf der Terrasse sitzen, kann man aber durchaus dort zum Essen hingehen. Wer die Preisstruktur abseits des Tourismus auf Fuerteventura kennt, könnte es als teuer Bezeichnen und würde vielleicht eher in Betracht ziehen Comidas Escanfraga zu wählen, das an derselben Strasse weiter ortseinwärts liegt  und besser kocht.

Das Mahoh wird auch gerne von Tourveranstaltern mit vorgefertigtem Menü gebucht. Gerade der All-in Tourist, der normal nicht in Restaurants essen geht, wird durch dekorativ gefaltete Stoffservietten, ein paar Sossen-Schnörksel am Teller und einen etwas aufgesetzten Service verführt alles einwenig besser zu sehen als es ist.

Mi Dulce Hogar – mein süsser Backofen – ist für Villaverde das, was das El Goloso für El Cotillo oder das El Goloso selbigen Inhabers in Lajares ist. Nur, dass sich ins Mi Dulce Hogar wenig Touristen verirren. Es sind hauptsächlich Residente oder Eltern, die ihre Kinder von der gegenüberliegenden Schule abholen und die noch kurz einen Café trinken oder etwas essen wollen.

Im Mi Dulce Hogar gibt es neben Gebäck all jenes, das gut schmeckt, der Figur aber gar nicht zuträglich ist. Da das Canarios sehr locker sehen und wie viele Spanier ganz gierig nach Süssem sind, ist die Konditorei auch immer gut besucht. Man sitzt auf einer winzigen Terrasse oder wo es gerade geht im kleinen Geschäftslokal.

Wer nachmittags durch Villaverde fährt und Lust auf Süsses und einen Café bekommt, der ist dort gut bedient. Preiswert ist es obendrein.