Kaum bekannt aber Ende der 1960iger wurde in Morro Jable der all-in Tourismus aus der Not heraus erfunden. Es gab schlichtweg absolut nichts, ausser dem Hotel Casa Atlantica, das die Stuttgarter Tourismuspioniere aus einem alten Ziegenstall heraus errichtet hatten. Und am all-in Tourismus hat sich bis heute im Süden der Insel nichts geändert, denn für Tourismuskonzerne ist es am interessantesten, wenn die Gäste ihr ganzes Geld im Ressort lassen.
So sieht es in den Orten in Bezug auf Gastronomie düster aus, ein gewachsenes altes örtliches Leben existiert auch nicht, da die Orte für den Tourismus aus dem Boden gestampft wurde. Die Shopping Center voller Euphorie entwickelt, um auch am Kuchen mit zu naschen, gammeln vor sich hin. Touristen, die durch Boutiquen bummeln, um die neueste Mode zu kaufen oder sich etwas zu leisten wie in Mykonos oder an der französischen Riviera, gibt es auf Fuerteventura eben nicht. Wer Mode einkaufen will muss nach Corralejo fahren, oder nimmt noch besser die Jetfähre von Morro Jable nach Las Palmas de Gran Canaria. In 100 Minuten ist die Nachbarinsel erreicht und das fünfmal pro Tag in beide Richtung. Dort wird in der 7. grössten Stadt Spaniens ein Einkaufsparadies mit verführerischen Preisen angetroffen. Die Kanaren sind EU Sonderwirtschaftszone – die Preise sehr attraktiv.
Die Hotels im Süden von Fuerteventura sind generell auf Massentourismus ausgerichtet. Nur wenige Hotels haben sich einem gehobenen Standard verschrieben. Schöne Landhotels oder ein erstklassiges Boutique Hotel ist nur im Norden oder von Kennern in der Inselmitte zu finden. Wer auf Fuerteventura nicht in Massenunterkünften wohnen möchte, der muss sich auskennen. Es gibt sie, die schönen kleinen Hotels. Aber auch eine Bettenburg ist auf Fuerteventura nicht der Untergang der Welt. Das Leben spielt sich im Freien ab und wer aktiv ist, braucht ohnedies das Hotel nur, um eine Runde zu schlafen.